Bettina Würth ist das zweite von drei Kindern der Unternehmer Carmen und Reinhold Würth. Sie besuchte ein Internat, ging von der Schule nach der elften Klasse mit der mittleren Reife ab und zog nach München.[3]
Nach der Schule absolvierte Bettina Würth ein Praktikum in einem Kindergarten im Münchener Stadtviertel Hasenbergl.[8][9] Ab 1984 stieg sie als Lehrling in das elterliche Unternehmen Würth ein.[10][11] Nach der Ausbildung zur Industriekauffrau arbeitete sie in verschiedenen Bereichen des elterlichen Unternehmens für Montage- und Befestigungstechnik im In- und Ausland.[12] 1992 bekam sie von ihrem Vater eine Führungsposition und wurde zur Assistentin des Divisionsleiters Holz berufen.[13] Mehrere Stationen in der Firma führten sie in den folgenden Jahren unter anderem nach Spanien und in die Schweiz.[14]
1996 gründete sie zusammen mit ihrer Schwester Marion die Live-Kommunikationsagentur marbet Marion & Bettina Würth GmbH & Co. KG. 1997 übernahm sie den Aufbau der neu gegründete Division Bau in Deutschland.[14] 1998 wurde sie Mitglied der Geschäftsführung der Adolf Würth GmbH & Co. KG.[15] 2001 wurde Würth, damals verantwortlich für Umsatz und Personal in Nord- und Ostdeutschland,[16] Mitglied der Konzernführung der Würth-Gruppe[17]. Im Jahr 2006 übernahm sie von ihrem Vater das Amt der Vorsitzenden des Beirats der Würth-Gruppe. Der Beirat ist das höchste Gremium der Würth-Gruppe (vergleichbar einem Aufsichtsrat) und überwacht die Geschäftsstrategie sowie die Personalplanung, er beruft und entlässt die Geschäftsführung.[18][19]
Gesellschaftliches Engagement
Bettina Würth engagiert sich für zahlreiche gemeinnützige Initiativen, vor allem in den Bereichen internationale Verständigung und Förderung von Kindern und Jugendlichen, darunter UNICEF Deutschland[20].
2006 initiierte sie die nach ihrer im Kindesalter verstorbenen Tochter benannte Freie Schule Anne-Sophie, eine reformpädagogische Privatschule im Künzelsauer Stadtteil Taläcker[21], 2011 nahm die zweite Freie Schule Anne-Sophie in Berlin ihren Betrieb auf.[22] Beide Schulen sind staatlich anerkannt und beschulen rund 1.000 Schüler (2021). Sie bieten die Primar, Sekundarstufe I und Sekundarstufe II Stufen an.[22] Trägerin ist die gemeinnützige Stiftung Würth.
↑Manfred Stockburger: Der Schraubenkönig sucht sich ein neues Volk. In: Heilbronner Stimme. 19. Dezember 2008 (bei stimme.de [abgerufen am 21. Dezember 2008]).
↑Festspielfreunde wählen neuen Vorsitzenden. In: Hohenloher Zeitung. 17. März 2011 (bei stimme.de [abgerufen am 18. März 2011]).
↑Munzinger Online/Personen - Internationales Biographisches Archiv: Bettina Würth. Abgerufen am 8. Juli 2021.
↑Thiemo Heeg: Die Heimkehrerin. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 5. September 2004.
↑Dorian Hartmuth: Auf welche Weise setzt man sich als Frau in einer männerdominierten Unternehmensspitze durch? In: So entsteht Ihre große Karriere. Prominente Führungspersönlichkeiten erklären, was wirklich zählt. Springer Gabler, 2015, ISBN 978-3-658-09184-2.