Nach dem Abitur in Sindelfingen[2] studierte Völter von 1986 bis 1992 Politik, Soziologie, Geschichte und Theaterwissenschaften in Erlangen, Paris und Berlin. Ihr Diplom in Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Geschichte und Soziologie schloss sie 1993 ab. Im Anschluss arbeitet sie von 1993 bis 1995 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt Der Holocaust im Leben von drei Generationen jüdischer und nicht-jüdischer Familien in Israel, Ost- und Westdeutschland, das an der Gesamthochschule Kassel angesiedelt war. Danach wechselte sie an die TU Berlin, wo sie von 1995 bis 2000 am Institut für Soziologie als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war.[3]
2001 wurde sie am Institut für Soziologie der TU Berlin zum Dr. phil. mit einer Arbeit zum Thema Judentum und Kommunismus. Deutsche Familiengeschichten in drei Generationen promoviert.[3]
2001 übernahm sie bis 2002 an der Universität-Gesamthochschule Kassel im Fachbereich Sozialwesen eine Vertretung des Lehrstuhls „Sozialwissenschaftliche Grundlagen von Fallanalysen“. Ihre akademische Laufbahn setzte sie mit Lehraufträgen an der Universität Göttingen, an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, an der Universität Wien sowie an der Alice Salomon Hochschule Berlin fort.
Im Jahr 2007 erhielt sie einen Ruf an die Alice Salomon Hochschule Berlin als Professorin für Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit. Hier lehrt sie Rekonstruktive Soziale Arbeit und beschäftigt sich mit Biografieforschung.
In den Gremien der Alice Salomon Hochschule war sie von 2014 bis 2018 Prorektorin für Forschung und Kooperation. Seit 2018 ist sie Rektorin.[4][5]
Im Januar 2025 gab es an der ASH antiisraelische Proteste im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel und Gaza, bei denen es zu antisemitischen Vorfällen kam. Völter wurde kritisiert, nachdem sie zur angerückten Polizei gesagt hatte: „Wir erleben es als Bedrohung, dass Sie vorn am Eingang stehen.“[6] Der Berliner CDU-Fraktionschef Dirk Stettner forderte ihren Rücktritt,[7] auch Innensenatorin Iris Spanger (SPD) kritisierte sie scharf.[8] Außerdem kritisiert wurde, dass die Hochschulleitung Journalisten das Betreten des Geländes untersagt, die Arbeit von Journalisten sowie die Dokumentation antisemitischer und antiisraelischer Sticker und Plakate behindert sowie bereits dokumentierte Aktionen wie die Beschmierung der Büste von Alice Salomon, der jüdischen Namensgeberin der Hochschule, geleugnet hätte.[9][10][11]
mit Hedwig Rosa Griesehop, Regina Rätz (Hrsg.): Biografieorientierte Einzelfallhilfe. Methoden und Arbeitstechniken. Beltz Juventa, Weinheim, Basel 2012, ISBN 978-3-7799-2209-4.
mit Regina Rätz (Hrsg.): Wörterbuch Rekonstruktive Soziale Arbeit. Verlag Barbara Budrich, Opladen, Berlin 2015, ISBN 978-3-86649-383-4.
mit Ute Reichmann (Hrsg.): Rekonstruktiv denken und handeln. Rekonstruktive Soziale Arbeit als professionelle Praxis. Verlag Barbara Budrich, Opladen 2017, ISBN 978-3-8474-0060-8.
Das Konzept der Rekonstruktiven Sozialen Arbeit in der beruflichen Praxis. In: Barbara Völter, Ute Reichmann (Hrsg.): Rekonstruktiv denken und handeln. Rekonstruktive Soziale Arbeit als professionelle Praxis. Verlag Barbara Budrich, Opladen 2017, ISBN 978-3-8474-0060-8.
Biographie und Professionen. In: Helma Lutz, Martina Schiebel, Elisabeth Tuider: Handbuch Biographieforschung. Springer, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-658-18171-0.
Rekonstruktive Soziale Arbeit als Konzept Sozialer Arbeit. In: Walburga Hoff, Birgit Bender-Junker, Klaus Kraimer (Hrsg.): Rekonstruktive Wissensbildung. Historische und systematische Perspektiven einer gegenstandsbezogenen Theorie der Sozialen Arbeit. Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2019, ISBN 978-3-7815-2290-9.
↑Gabriele Rosenthal: Der Holocaust im Leben von drei Generationen: Familien von Überlebenden der Shoah und von Nazi-Tätern. Psychosozial-Verlag, 1997, ISBN 978-3-932133-08-4, S.461.
↑Berlin: Polizei ermittelt nach antiisraelischer Hörsaalbesetzung. In: Der Spiegel. 7. Januar 2025, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 9. Januar 2025]).