Der Name geht auf das historische Kfar Gamla (hebräisch כפר גמלה; „Dorf der Kamelhöcker“) zurück.[1]
Die jüdisch-christliche Tradition geht davon aus, dass Rabban Gamaliel I. – Präsident des Sanhedrin, St. Stephanus, Nikodemus und Gamaliels Sohn Abibas an der Stelle der St. Stephanskirche begraben liegen.[2][3][4][5][6][7] Die Stephanskirche wurde 1930 auf den Ruinen einer byzantinischen Kirche aus dem 5. Jahrhundert erbaut. Die Fresken, Sgraffiti und Stiche der Kirche schuf Emil Ritz (* 1900 in Birkesdorf).[8]
2003 entdeckte man einen Architrav oder Sturz mit einer Tabula ansata. Die Schrift wurde von Émile Puech (* 9. Mai 1941 in Cazelles de Sébrazac, Gemeinde Estaing), einem Experten für Alte Schriften von der École biblique et archéologique française de Jérusalem, entschlüsselt und lautet: „DIAKONIKON STEPHANOU PROTOMARTYROS“.[9][10] Dies gilt als Beweis dafür, dass Bet Dschemal mit dem alten Kfar Gamla – der traditionellen Grabstätte des Heiligen Stephanus – identisch sei.
Beit-Gemal-Schule
Pater Antonio Belloni gründete hier die Beit-Gemal-Schule für Landwirtschaft zum Nutzen mittelloser Jugendlicher und Waisen, nachdem er 1878 das Anwesen erworben hatte. 1892 übernahmen die Salesianer Don Boscos die Einrichtung, nachdem Belloni zum Salesianer-Orden übergetreten war.[11] Das Kloster verfügt über ein kleines Geschäft, das vor Ort gefertigtes Olivenöl und Rotwein anbietet. Es gibt zudem einen kleinen Saal, in dem an manchen Wochenenden Konzerte gegeben werden.
Wetterstation
Die erste Wetterstation in Palästina wurde 1919 in Bet Dschemal eingerichtet; sie ist heute noch in Betrieb.
Drehort für Gelobtes Land
Bet Dschemal diente in dem Fernsehmehrteiler Gelobtes Land als Drehort für den britischen Stützpunkt in Palästina: Stella Maris. Das echte Stella-Maris-Kloster (auch Kloster der Madonna des Berges Carmel genannt) ist ein Karmelitenkloster am Karmelgebirge in Haifa.
Othmar Keel, Max Küchler, Christoph Uehlinger: Bet el-Dschemal. In: Orte und Landschaften der Bibel. Band 2. Der Süden.ISBN 3-545-23042-2, S. 817/18 (online).
Einzelnachweise
↑ abOthmar Keel, Max Küchler, Christoph Uehlinger: Bet el-Dschemal. In: Orte und Landschaften der Bibel. Band 2. Der Süden.ISBN 3-545-23042-2, S. 817/18 (online).
↑Antonio Scudu: Santo Stefano: primo martire cristiano: morire perdonando. Salesiani Don Bosco, Bet Gemal 2007, S. 8–9.
↑Andrzej Strus: Beit-Gemal puo’ essere il luogo di sepoltura di Santo Stefano? Salesianum 54 (1992) S. 1–26.
↑Andrzej Strus, Edgar Krentz: BOOK REVIEWS – Khirbet Fattir – Bet Gamal: Two Ancient Jewish and Christian Sites in Israel. In: Journal of Near Eastern Studies. 66, no. 3, 2007, S. 234.
↑Andrzej Strus, Ermanno A Arslan et al.: Khirbet Fattir, Bet Gemal: two ancient Jewish and Christian sites in Israel. Rom 2003, OCLC53066173.
↑Andrzej Strus: Bet Gemal and the Byzantine Tradition regarding St Stephen. In: Ecce ascendimus Jerosolymam (Lc 18, 31). Mosetto, Rom 2003, S. 399–418.
↑Antonio Scudu: Santo Stefano: primo martire cristiano: morire perdonando. Salesiani Don Bosco, Bet Gemal 2007, S. 6.
↑Emile Puech: Un mausolée de saint Etienne à Khirbet Jiljil – Beit Gimal (Pl. I). In: Revue Biblique 113/1 (Januar 2006), OCLC194175435, S. 100–126.
↑Antonio Scudu: Santo Stefano: primo martire cristiano: morire perdonando. Salesiani Don Bosco, Bet Gemal 2007, S. 9.
↑Don Bosco in Terra Santa/en Terre Sainte/in the Holy Land 1891–1991. Centenario dell’arrivo dei Salesiani e delle Figlie di Maria Ausiliatrice in Terra Santa. Jerusalem 1991, S. 106.