Das Berufsschulzentrum[1] oder auch BBS-Campus in Hannover ist der größte Standort von Berufsschulen (BBS) in Niedersachsen. Der denkmalgeschützte Gebäudekomplex[2] aus den 1950er Jahren am Waterlooplatz dient der Ausbildung von rund 10000 Schülern in den vier Ausbildungsstätten BBS 2, 3 und BBS-ME und Hannah-Arendt-Schule (für Verwaltungsberufe).[3]
Standort war das Gelände eines ehemaligen Gewerbe-, Kasernen- und Wohngebietes. Zuvor hatte sich hier ein jüdisches Gemeindezentrum gebildet, das zur Zeit des Nationalsozialismus in den Jahren 1941 und 1942 als sogenanntes „Judenhaus“ zur gewaltsamen Einpferchung von rund 350 Menschen missbraucht wurde. Die so Entrechteten wurden von hier aus in das VernichtungslagerKZ Riga sowie in das KZ Theresienstadtdeportiert.[1]
In den 1970er Jahren wurde das ehemalige jüdische Gemeindezentrum in der Ohestraße abgerissen.[6] und mit dem Fertigstellung der BBS 3 im Jahr 1976 durch die Architekten Sigrid und Walter Kleine[7] (heute: Kleine + Assoziierte Architekten und Stadtplaner)[8] das Berufschulzentrum zum damaligen Zeitpunkt vollendet.[7]
Nach Abnutzungen und baulichen Veränderung wurden die denkmalgeschützten Gebäude in den Jahren von 2009 bis 2011 durch die Architektengemeinschaft KSW Architekten + Stadtplaner im Sinne der Denkmalpflege generalsaniert, aber auch durch neue technische Elemente ergänzt. So wurden etwa neue Akustikdecken eingebaut, die Beleuchtungsanlage lernförderlich erneuert, Wärmerückgewinnung integriert und die WC-Anlagen behindertengerecht umgebaut.[4]
↑ abcdeHelmut Knocke, Hugo Thielen: Ohestraße, in: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek (Hrsg.): Hannover. Kunst- und Kultur-Lexikon (HKuKL), Neuausgabe, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, Springe: zu Klampen, 2007, ISBN 978-3-934920-53-8, S. 175
↑o. V.: Kubald-Leuchten - ein Begriff, in Georg Barke, Wilhelm Hatopp (Bearb.): Neues Bauen in Hannover: Bauherren, Architekten, Baugewerbe, Bauindustrie berichten über Planung und Ausführung der Aufbaujahre 1948 bis 1954 (= Monographien des Bauwesens, Folge 23), Bd. 1, hrsg. vom Presseamt der Hauptstadt Hannover in Zusammenarbeit mit der Städtischen Bauverwaltung, Stuttgart: Aweg Verlag Max Kurz, 1955, [im Wirtschaftsteil ohne Seitennummer]