Nach einem Studium an der Wiener Musikuniversität (Tontechnik) und der Universität Wien (Musikwissenschaft) und einem einjährigen Aufenthalt 1997–1998 in New York City konzentrierte er sich auf seine kompositorischen und künstlerischen Aktivitäten.[1] Bernhard Gál ist als transdisziplinär arbeitender Komponist, Künstler und Musikwissenschaftler tätig. Seine Werke werden je nach Kontext in Ausstellungen, Konzerten und Kunstprojekten im öffentlichen Raum präsentiert. Bekannt wurde Gal unter anderem durch seine zahlreichen Arbeiten im Bereich der Klangkunst, in welchen er Klang mit Licht, Objekten, Raumkonzepten oder Videoprojektionen verbindet. Er komponiert außerdem Musik für akustische Instrumente sowie elektroakustische Musik. Gal betreibt das Label „Gromoga Records“ und leitet die österreichische Kulturplattform „sp ce“. Seit 2006 kuratiert er gemeinsam mit Ernst Reitermaier das interdisziplinäre Festival „shut up and listen!“. Gál lebt in Wien und Berlin, wo er 2006–2007 auch an der Universität der Künste Klangkunst unterrichtete.
Bernhard Gáls Werke wurden in Ausstellungen, Konzerten und Installationen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika präsentiert und von Ensembles wie China Found Music Workshop Taiwan, NewTon-Ensemble Wien, Kammerensemble Neue Musik Berlin, Ensemble Noamnesia Chicago und Ensemble Alter Ego aufgeführt. Ein wichtiges Element seiner Arbeit ist die Verbindung von Musik mit anderen Kunstformen wie Architektur, Bildende Kunst, Tanz, Theater, Performance-, Video- und Medienkunst, unter anderem arbeitet er seit 1997 mit der japanischen Architektin und Künstlerin Yumi Kori zusammen („Audio-architectural installations“). Als Laptop-Musiker gibt er auch regelmäßig selbst Konzerte.
Für seine Musik- und Kunstprojekte hat Gál den Karl-Hofer-Preis Berlin, ein Jahresstipendium des Berliner Künstlerprogramms des DAAD und das österreichische Staatsstipendium für Komposition erhalten. Seine Musik wurde auf mehreren CDs veröffentlicht, so auf Durian (A), Plate Lunch (D), Intransitive (USA), Bremsstrahlung (USA), Klanggalerie (A), Gromoga (A) und Charhizma (A). Im Kehrer Verlag Heidelberg erschien im Sommer 2005 das Katalogbuch „Installations“, in welchem Gáls Klanginstallationen und intermediale Arbeiten der letzten Jahre umfassend dokumentiert werden. Im November 2015 folgte eine weitere Buch- und DVD-Veröffentlichung zur Dokumentation intermedialer Werke 2005–2015 (Zwischenbrücken, edition sp ce / Gromoga).
Werke
„Airport“, für das Musikinstrumenten-Museum Berlin, Berlin 2006.
„becuadro“, für Bläserquartett und Lichtprojektion, 2008.
„behape“, für 2 Klarinetten und Klangprojektion, 2006.
„belit“, für Kammerensemble und Lichtprojektion, 2004.
„bestimmung new york“, 15 elektroakustische Kompositionen basierend auf 15 verschiedenen Sprachen, 1998–1999.
„Defragmentation/red“, audio-architektonische Installation in Zusammenarbeit mit Yumi Kori, Berlin, 2000.
flut, für Bassflöte und Vierkanalklangprojektion. In Zusammenarbeit mit Belma Beslic-Gal, 2011.
„Infinitation (São Paulo)“, audio-architektonische Installation in Zusammenarbeit mit Yumi Kori, São Paulo, 2006.
„Klangbojen“, Klanginstallation mit schwimmenden Klang- und Lichtobjekten auf einem See, Österreich 2003.
„Night Pulses“, Klanginstallation basierend auf Lichtsignalen der New Yorker Skyline, Linz 2004.
„Of Sound and Time“, für traditionelle chinesische Instrumente, 2000.