Bernd Storz studierte Pädagogik, Psychologie und Soziologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zunächst arbeitete er als Diplompädagoge an der Psychologischen Beratungsstelle des Landkreises Esslingen in Nürtingen und war 1990 bis 2001 Geschäftsführer der Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen. 1983 veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband Flurschaden; es folgten zahlreiche journalistische Arbeiten zum Thema Bildende Kunst. Ab 1991 schrieb er Drehbücher für Fernsehserien, Hörspiele, gab zahlreiche Kunstbücher heraus und veröffentlichte Essays zum Werk bildender Künstler wie Johannes Dörflinger, Robert Gernhardt, Raimer Jochims, Felix Klee, Werner Pokorny, Hanns Schimansky, Emil Schumacher und zahlreichen anderen.
Nach Seminaren in Filmdramaturgie bei Thomas Jean Lehner, Keith Cunningham und Tom Schlesinger arbeitete er von 2003 bis 2014 als Trainer für Scriptentwicklung beim drehbuchcamp e.V. in Freiburg und Wiesbaden, einer Weiterbildungsveranstaltung der medienakademie ARD.ZDF, der Hessischen Filmförderung und der Filmförderung der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Seit 2001 lebt er als freier Schriftsteller in Reutlingen und schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Kriminalromane, Gedichte und Bücher zur Geschichte. Darüber hinaus ist er als Gastdozent für Szenisches Erzählen und Drehbuch u. a. an den Universitäten Freiburg, Konstanz, Mannheim, Stuttgart, Hildesheim und Tübingen tätig. 2014 gründete er mit Andreas Kirchgäßner das Story-Camp e.V., eine Einrichtung zur Aus- und Fortbildung von Autoren.[2]
Er ist Mitglied im Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS), in der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur – Das Syndikat und im Friedrich-Bödecker-Kreis Baden-Württemberg.
Seine Kriminalromane der Francesca Molinari-Reihe sind durch die Auswahl international bekannter regionaler Schauplätze gekennzeichnet. So spielt Quadratisch käuflich tot in der Schokoladenfabrik der Firma Ritter Sport in Waldenbuch und im Museum Ritter, Mord im Outlet in der Outlet-City von Metzingen und der Industriespionagethriller Die Wespe bei dem weltweit agierenden Automobilzulieferer ElringKlinger in Dettingen a.d. Erms.
Sein Psychothriller Ein Deal á la Hitchcock wurde mehrfach von Bühnen in Deutschland und der Schweiz zur Aufführung gebracht.
Rezensionen
„Künstlerische Arbeiten hat Bernd Storz lyrisch begleitet und oft seine eigene, feinnervige, auch gefühlvolle Dichtkunst entstehenden Werken hinzugesellt.“ Thorsten Paprotny: Die Zerbrechlichkeit der Welt. Bernd Storz dichtet in „Sommergespräche“ über Sehnsüchte und Erinnerungen. In: literaturkritik.de, 2021.
„Die lyrische Prosa von Bernd Storz besitzt Präzision und jene dichterische Aufhellungsgabe, die mal kritisch, mal mehr intuitiv aus der Dichte der Metapher heraus den Dingen auf den Grund geht.“ Hansdieter Werner. In: Reutlinger Generalanzeiger. 31. Oktober 1987; über Spuren.
„Außergewöhnlich ist neben seiner spannenden Dramaturgie aber seine sprachliche Qualität. Bernd Storz formuliert geradeheraus, ohne jemals banal zu werden und erfindet glaubwürdige, die Handlung geschickt vorantreibende Dialoge. So macht Krimi lesen Spaß.“ Monique Cantré. In: Reutlinger General-Anzeiger. 27. März 2009 über Gedanken lesen. Mara Zielinski ermittelt in Esslingen a. N.
„Bernd Storz erzählt detailfreudig, präzise und überaus unterhaltsam. Würden die Schulbuchverlage ihre Bücher so gestalten wäre das Thema Geschichte bei den Kids sicher höher angesiedelt.“ www.fachbuchkritik.de vom 6. Juli 2010; über Reutlingen-Die Engel der Geschichte.
„Jeder Seite merkt man an: Storz hat recherchiert, er weiß, wovon er schreibt. Gerade sein nüchtern-schnörkelloser Erzählstil zieht den Leser hinein.“ Armin Knauer. In: Reutlinger Generalanzeiger. 23. Dezember 2015, über Die Wespe.
„Bernd Storz macht aus Hitchcocks Krimi ein intensives Kammerspiel: Spannend bis zum Schluss.“
Rosemarie Tillessen zur Schweizer Erstaufführung von Ein Deal à la Hitchcock. Laxdal-Theater Kaiserstuhl AG (Regie: Peter Niklaus Steiner). In: Südkurier. 14. Oktober 2015.
Literatur (Auswahl)
Theaterstücke
Wundersame Blüten. Kabarett, 1988.
Sabbat. Die Juden in H. 1988.
Blues-Voices 2002. Dialogbuch zum Musical. Produzent: Wolfgang Hauch. Regie: Armin Burghagen, 2002.
Ein Deal á la Hitchcock. Psychothriller für zwei Personen, Ahn & Simrock Bühnen- u. Musikverlag, Hamburg 2013.
Zeitschichten. Zu den künstlerischen Beiträgen von CHC Geiselhart – „1200 Tage aus 1200 Jahren“. In: 1200 Jahre Bietigheim / Installationen „Zeitsteine“. Bietigheim-Bissingen 1989.
Gert Koch, Zeichen und Gedächtnis – Alamet ve ani. Lobeverlag, Münsingen 1990.
Gerd Neisser, Neue Arbeiten 1989–1990. Weinstadt 1990.
Gabriele Straub, Aquarelle 1985–1990. Hg. Kulturamt der Stadt Wetzlar. Wetzlar 1991.
Felix. Arbeiten auf Papier, Bilder von Felix Klee 1913–1921. Hg.: Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen. Reutlingen 1991.
Artur Stoll. Hg.: Ulmer Museum. Ulm 1991.
Willi Siber: Körper, Platten, Bilder. Dokumentation zur Ausstellung des Esslinger Kunstvereins. Esslingen 1992.
Gudrun Krüger, Plastik und Zeichnung 1956–1992. Hg. Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen. Reutlingen 1992.
Alf Lechner. Ereignisskulpturen. Hg.: Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen und Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen. Reutlingen 1993.
Johannes Dörflinger. Malerei und Zeichnung 1981–1993. Hg. Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen und Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen. Reutlingen 1993, ISBN 3-927228-50-8.
Hanns Schimansky, Zeichnungen 1984–1994. Hg.: Städtisches Museum Leverkusen Schloß Morsbroich, Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen und Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen. Leverkusen 1994.
Tilman Rösch, Malerei und Collagen. Hg.: Crailsheimer Kunstfreunde e. V. Crailsheim 1994.
Je unverfrorener – desto besser. Zum Werk Von Robert Gernhardt. In: Reutlinger Anzeiger, Sonderbeilage 100 Jahre Simplicissimus, 23. März 1996. S. 8f.
André Ficus: Bilder 1947–1996. Galerie im Fruchtkasten des Klosters Ochsenhausen. Hg.: Stadt Ochsenhausen. 1996.
Adolf Silberberger, Arbeiten 1946–1996. Hg: Hans Thoma-Gesellschaft-Kunstverein Reutlingen. Reutlingen 1996.
Peter Grau. Zeichnungen und Radierungen 1933–1998. Hg.: Hans Thoma-Gesellschaft-Kunstverein Reutlingen. Reutlingen 1998.
Paul Breinig. Malerei. Hg.: Hans Thoma-Gesellschaft-Kunstverein Reutlingen. Reutlingen 1998.
Kumulonimbus. Zeichnungen und Linolschnitte von Alexander Johannes Kraut. Hg.: Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen, Kunstverein Friedrichshafen und Galerie Marianne Grobe, Berlin. Stuttgart 1999.
Emil Schumacher: Wie könnte ich mich der Natur entziehen. Gouachen und Malerei auf Schiefer 1989–1999. Hg.: Städtische Sammlungen Schweinfurt. 1999.
Werner Pokorny, >außen-innen, innen-außen<. Leporello. Hg.: Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen. Reutlingen 1999.
Wolfgang Glöckler. Bilder des Jahres. Hrsg.: Initiative Kunstkreis Ravensburg. Ravensburg 1999.
Michael Schoenholtz: Mitten. Hg.: Richard-Haizmann-Museum Niebüll, Städtische Galerie im Park Viersen, Kunstverein Reutlingen-Hans Thoma-Gesellschaft. Berlin 2000.
Ischdanbul, all inclusive. Mundartkomödie. Regie: Günter Maurer. (Mit Hubertus Gertzen, Monika Hirschle, Irfan Kars u. a.). SWR4 Studio Tübingen 2013[6]
Gedanken lesen. Mara Zielinski ermittelt in Esslingen a.N. Mundart-Kriminalhörspiel Regie: Susanne Hinkelbein. (Mit Andrea Hörnke-Trieß, Ulrike Bartruff, Bodo Kälber u. a.) SWR4 Studio Tübingen 2013[7]
Auszeichnungen
Als Lyriker wurde Storz 1981 und 1985 zum Literarischen März in Darmstadt eingeladen, 1987 erhielt er den Zeit-Zeichen Literaturpreis für Lyrik des Kunstvereins Filderstadt; 1988 und 1998 Stipendien des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg; 2002 Arbeitsstipendium der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg; 2009 Drehbuchförderung für das Spielfilmprojekt Das kleine Geheimnis – Das Leben der Berta Hummel (mit Ulrich Knödler). Stipendium des Förderkreises deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg für das Theaterstück „Gerda Taro – Die Wahrheit ist schwarzweiß“ 2020. Für seinen Gedichtband „Sommergespräche“ (Edition Hubert Klöpfer bei Kröner, Stuttgart), erhielt er Förderung der Hermann Haake Stiftung 2020, 2021 für seinen Roman „Paris reloaded“ ein Stipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.