Berliner Fußballmeister

Der Titel Berliner Fußballmeister ist ein seit 1992 jährlich vom Berliner Fußball-Verband verliehener Preis an denjenigen Fußballverein, der die Meisterschaft der höchsten reinen Berliner Spielklasse – aktuell der Berlin-Liga – gewinnen kann. Vor 1992 wurde der Begriff unterschiedlich verwendet für verschiedene Meisterschaften in den jeweils höchsten Berliner Fußballligen seit dem Jahr 1890. Zwischen 1903 und 1963 berechtigte der Meisterschaftsgewinn zur Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Danach verlor der Titel jedoch immer mehr an Bedeutung. Aufgrund der Teilung Berlins in West- und Ost-Berlin wurden zwischen 1951 und 1991 zwei Berliner Meistertitel vergeben. Zwischen 1911 und 1945 (und zum Teil auch davor) spielten die Berliner und Brandenburger Mannschaften zusammen in einem Verband, sodass der Sieger auch gleichzeitig der Brandenburgische Fußballmeister war.

Geschichte

1890–1911: Konkurrierende Verbände

Als erste Berliner Meisterschaft im Fußball kann die 1891 vom Bund Deutscher Fußballspieler (BDF) ausgetragene Runde angesehen werden, die der BFC Germania 1888 gewinnen konnte. Diese Meisterschaft hatte jedoch nur kurzen Bestand und 1892 wurde der Verband bereits wieder aufgelöst. In der Folgezeit wurden in Berlin weitere Fußballverbände gegründet, die jeweils eigene Meister ermittelten. Zu den bekanntesten zählten der von 1891 bis 1902 existierende Deutsche Fußball- und Cricket Bund (DFuCB) und der 1897 gegründete Verband Deutscher Ballspielvereine (VDB), der ab 1902 als Verband Berliner Ballspielvereine (VBB) firmierte. 1892 gab es ein Entscheidungsspiel zwischen dem Meister des BDF und dem Meister des DFuCB der Saison 1891/92, welches Germania mit 3:1 gegen den English FC gewann.[1]

Mit der Einführung einer durch den Deutschen Fußball-Bund organisierten deutschen Fußballmeisterschaft im Jahre 1903 bekamen die bestehenden Regionalverbände die Möglichkeit, ihre jeweiligen Meister zur Endrunde um die deutsche Meisterschaft zu entsenden. In Berlin wurde diese Ehre zunächst nur den Vertretern des VBB zuteil, während die anderen Fußballverbände – neben dem VBB gab es noch den Märkischen Fußballbund (MFB), den Verband Berliner Athletik-Vereine (VBAV) sowie den Berliner Ballspiel-Bund (BBB) – das Nachsehen hatten.

In den folgenden Jahren gab es immer wieder neue Regelungen, wie mit den einzelnen Meistern der Berliner Verbände verfahren werden sollte. So durfte in der Saison 1905/06 auch der Titelträger des MFB an der deutschen Meisterschaftsendrunde teilnehmen, während in der Folgesaison der VBB und der MFB den Endrundenteilnehmer untereinander ausspielten. Wiederum zwei Jahre später, waren erneut beide Verbandsmeister startberechtigt. Hierbei ist zu erwähnen, dass der MFB vorrangig aus Vereinen aus dem Berliner Umland bestand und daher seine Meister auch als Brandenburger Meister bezeichnete. Aber auch in den anderen Verbänden spielten Verein aus der Provinz Brandenburg.

In dieser Zeit spielte der Berliner Fußball reichsweit eine führende Rolle. Mehrere Berliner Vereine konnten das Endspiel um die deutsche Meisterschaft erreichen und mit dem BTuFC Union 1892 (1905) sowie dem BTuFC Viktoria 1889 (1908 und 1911) wurden auch drei Meistertitel in die Reichshauptstadt geholt.

1911–1945: Meister Berlin/Brandenburg

Vor der Saison 1911/12 fusionierten die drei verbliebenen Verbände (der BBB hatte sich inzwischen aufgelöst) miteinander zu einem Gesamtverband für die Region – dem Verband Brandenburgischer Ballspielvereine (VBB). Wie der Name schon andeutet, wurden in dem Verband nicht nur Berliner Fußballteams, sondern auch in Brandenburg beheimatete Clubs zusammengefasst (größtenteils aus dem MFB). Jedoch hat sich bis heute die Bezeichnung Berliner Meister für den Ligaersten durchgesetzt. Analog dazu wird auch der Verbandspokal des VBB heute als Berliner Pokal bezeichnet. Noch bis 1944 (zunächst im VBB, ab 1933 in der Gauliga Berlin-Brandenburg) wurde trotz des Zweiten Weltkriegs ein Berlin/Brandenburgischer Meister ausgespielt.

Bis zur Einführung der Gauligen 1933 konnten Berliner Mannschaften im Kampf um die deutsche Meisterschaft noch mithalten. Neben den beiden Vize-Meisterschaften des BFC Vorwärts 1890 (1921) sowie des SC Union Oberschöneweide (1923) ist dabei vor allem die Leistung von Hertha BSC hervorzuheben. Die Mannschaft schaffte es zwischen 1926 und 1931 sechsmal in Folge ins Finale um die deutsche Meisterschaft und gewann davon die letzten beiden. Nach Herthas großer Ära verlor der Berliner Fußball jedoch zunehmend an Bedeutung in Deutschland und schaffte es in der Endrunde zumeist nicht einmal bis ins Halbfinale.

1945–1950: Gesamtberliner Meisterschaft

Bereits kurz nach dem Ende des Weltkriegs wurde in Berlin wieder mit einer Meisterschaftsrunde begonnen. Diese fand jedoch ohne das Brandenburger Umland – das sich auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone befand – statt. Mit der Einführung der DDR-Oberliga auf dem Gebiet der DDR wuchs allerdings der politische Druck auf die Ost-Berliner Vereine, sich von der Gesamtberliner Stadtliga abzumelden, was zum Anfang der Saison 1950/51 schließlich auch geschah. Die Ost-Berliner Mannschaften wurden in den DDR-Fußball eingegliedert, die West-Berliner Teams spielten fortan in der Vertragsliga Berlin. Bis zur sportlichen Wiedervereinigung der BRD und DDR im Jahr 1991 sollte es in Berlin jeweils zwei Meister geben.

1951–1991: Meister in Ost und West

Bis auf den Abzug der Teams aus Ost-Berlin änderte sich in der West-Berliner Vertragsliga vorerst nicht viel. Der Meister durfte weiterhin an der Endrunde teilnehmen und gegen die anderen Meister der Oberligen West, Nord, Süd bzw. Südwest antreten. Jedoch konnten die Berliner Teams sportlich nicht mehr mit dem Rest Deutschlands mithalten und belegten jeweils in den inzwischen eingeführten Vorrundengruppen überwiegend abgeschlagen den letzten Platz.

Ab 1963 verlor der Berliner Meistertitel an sportlichem Wert mit der Einführung der Fußball-Bundesliga. Alle bestehenden Oberligen wurden herabgestuft und unter der Bundesliga angesiedelt, so auch die Vertragsliga, welche nun den Namen Regionalliga Berlin trug. Der Titel des Berliner Meisters berechtigte damit nur noch zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga. Ab 1974 war die höchste Berliner Liga sogar nur noch drittklassig durch die Einführung der Zweiten Bundesliga. Die Regionalliga Berlin hieß von nun an Oberliga Berlin und entsendete seinen Meister in die Aufstiegsspiele zur 2. Liga.

Qualitativ gesehen setzte sich der Abwärtstrend im Berliner Fußball weiter fort. Nur Hertha BSC konnte in den 1970er Jahren in der Bundesliga teilweise Anschluss an die Spitzenteams halten. Alle weiteren Bundesligaaufstiege (jeweils einmal Tasmania 1900 und Blau-Weiß 90 sowie zweimal Tennis Borussia) endeten mit dem sofortigen Wiederabstieg, wobei Tasmanias Bundesligasaison 1965/66 mit mehreren Negativrekorden katastrophal endete.

Setzte die Abwertung des Berlin Meistertitels im Westteil der Stadt schrittweise ein, wurde dies in Ost-Berlin bereits bei der Eingliederung in den DDR-Fußball vollzogen. Mit der Einführung der DDR-Oberliga als Oberhaus sowie der DDR-Liga als Unterbau darunter wurde der Ost-Berliner Meistertitel nunmehr nur noch in der 1953 gegründeten drittklassigen Bezirksliga Berlin ausgespielt und berechtigte lediglich zur Teilnahme an den Aufstiegsspielen für die DDR-Liga. Zwischen 1955 und 1964 war die höchste Ost-Berliner Spielklasse sogar nur viertklassig hinter der II. DDR-Liga.

Nur wenige Meister-Mannschaften der Bezirksliga konnten sich danach auch in den höheren Ligen durchsetzen und so neben den drei Berliner Top-Teams Vorwärts, Dynamo und Union für Schlagzeilen sorgen. So z. B. Rotation Berlin, Lichtenberg 47 sowie die zweite Mannschaft des BFC Dynamo.

1991 bis heute: Die neue Verbandsliga

Nach dem Ende der deutschen Teilung wurde vor der Saison 1991/92 auch im deutschen Fußball der Zusammenschluss beider Verbände vollzogen. Bereits 1990 – im Jahre der Wiedervereinigung – wurde auf einem außerordentlichen Verbandstag des BFV die Bildung einer neuen eingleisigen höchsten Berliner Spielklasse gefordert, was jedoch erst zum Beginn der Spielzeit 1992/93 Realität wurde.

Die neu gegründete Verbandsliga Berlin startete zunächst viertklassig unter den drei Oberligen des Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV). Mit der Wiedereinführung der Regionalligen zum Beginn der Saison 1994/95 als drittklassiger Unterbau der 2. Liga rutschte die Verbandsliga erneut eine Klasse tiefer. Der Titel des Berliner Meisters berechtigte nun zum Aufstieg in die neue Fußball-Oberliga Nordost.

Zum Beginn der Saison 2008/09 stand dem Berliner Meistertitel eine erneute Abwertung bevor. Mit der Einführung einer neuen eingleisigen dritten Liga verschoben sich alle darunter liegenden Ligen um eine Klasse nach unten. Die Verbandsliga Berlin – seit 2008 mit dem Namen Berlin-Liga – ist damit nur noch sechstklassig.

Einzelnachweise

  1. Fußball in Berlin: Spieler - Vereine - Emotionen 1880 bis heute. Henry Werner, Elsengold Verlag 2016.

Read other articles:

Artikel ini sebatang kara, artinya tidak ada artikel lain yang memiliki pranala balik ke halaman ini.Bantulah menambah pranala ke artikel ini dari artikel yang berhubungan atau coba peralatan pencari pranala.Tag ini diberikan pada Desember 2023. Gary Starkweather, 2009 Gary K. Starkweather adalah insinyur dan penemu berkebangsaan Amerika Serikat. Pada tahun 1969, Starkweather menemukan pencetak laser di pusat penelitian Webster Xerox. Ia bekerja sama dengan sistem pencetak laser yang berfungs...

 

 

Jan Hendrik Weissenbruch, karya Jozef Israëls (1882) Jan Hendrik Weissenbruch, juga dikenal sebagai Hendrik Johannes Weissenbruch (19 Juni 1824 – 24 Maret 1903) adalah seorang pelukis Belanda dari Aliran Den Haag. Ia dikenal karena karya-karya warna cairnya. Daftar pustaka Sillevis, John & Tabak, Anne. The Hague School Book, Waanders Uitgegevers, Zwolle (2004), pp. 229–237 Leeuw, Ronald de; Sillervis, John and Dumas, Charles (1983): The Hague School: Dutch Masters ...

 

 

يفتقر محتوى هذه المقالة إلى الاستشهاد بمصادر. فضلاً، ساهم في تطوير هذه المقالة من خلال إضافة مصادر موثوق بها. أي معلومات غير موثقة يمكن التشكيك بها وإزالتها. (مارس 2016) القائمة التالية تتضمن أسماء مستشفيات في دولة الكويت ومكان وجودها: الاســم المحــافظــة نوع المستشفى المدي...

Species of bat Thomas's yellow bat Conservation status Least Concern  (IUCN 3.1)[1] Scientific classification Domain: Eukaryota Kingdom: Animalia Phylum: Chordata Class: Mammalia Order: Chiroptera Family: Vespertilionidae Genus: Rhogeessa Species: R. io Binomial name Rhogeessa ioThomas, 1903 Synonyms[2] R. bombyx (Thomas, 1913)R. riparia (Goodwin, 1958)R. velilla (Thomas, 1903) Thomas's yellow bat (Rhogeessa io) is a species of bat from the family Vespertilionidae. T...

 

 

British novelist DameCatherine CooksonDBEBornCatherine Ann McMullen(1906-06-20)20 June 1906South Shields, County Durham, EnglandDied11 June 1998(1998-06-11) (aged 91)Newcastle upon Tyne, EnglandPen nameCatherine CooksonCatherine MarchantKatie McMullenOccupationNovelistPeriod1950–1998Spouse Tom Cookson ​(m. 1940)​ Dame Catherine Ann Cookson, DBE (née McMullen; 20 June 1906 – 11 June 1998), was a British writer. She is in the top 20 of the most widely read...

 

 

Marathi cinema All-time 1910s 1910-1919 1920s 1920 1921 1922 1923 19241925 1926 1927 1928 1929 1930s 1930 1931 1932 1933 19341935 1936 1937 1938 1939 1940s 1940 1941 1942 1943 19441945 1946 1947 1948 1949 1950s 1950 1951 1952 1953 19541955 1956 1957 1958 1959 1960s 1960 1961 1962 1963 19641965 1966 1967 1968 1969 1970s 1970 1971 1972 1973 19741975 1976 1977 1978 1979 1980s 1980 1981 1982 1983 19841985 1986 1987 1988 1989 1990s 1990 1991 1992 1993 19941995 1996 1997 1998 1999 2000s 2000 2001 ...

1953 novel by Theodore Sturgeon This article is about the 1953 novel. For the 2003 television show, see More than Human (TV series). For the book by Ramez Naam, see Ramez Naam. More Than Human First editionAuthorTheodore SturgeonCover artistRichard M. PowersCountryUnited StatesLanguageEnglishGenreScience fictionPublisherFarrar, Straus & YoungPublication dateNovember 16, 1953[1]Media typePrint (hardback & paperback)Pages233 More Than Human is a 1953 science fiction no...

 

 

Факультет іноземних мов Львівського національного університету імені Івана Франка Герб факультет іноземних мов Скорочена назва Факультет іноземних мов Львівського університету Основні дані Засновано 1959 рік Приналежність Львівський національний університет імені І...

 

 

District of Portugal District in Norte, PortugalBragançaDistrict FlagCoat of armsThe location of the District of Bragança within continental PortugalCountryPortugalRegionNorteSubregionAlto Trás-os-MontesHistorical ProvinceTrás-os-Montes e Alto DouroDistrictBragançaMunicipalitiesAlfândega da Fé, Bragança, Carrazeda de Ansiães, Freixo de Espada à Cinta, Macedo de Cavaleiros, Miranda do Douro, Mirandela, Mogadouro, Moncorvo, Vila Flor, Vimioso, VinhaisGovernment • Civil Gov...

Roger Bonvin Presiden Konfederasi Swiss Ke-119Masa jabatan1 Januari 1967 – 31 Desember 1967PendahuluHans SchaffnerPenggantiWilly SpühlerPresiden Konfederasi Swiss Ke-125Masa jabatan1 Januari 1973 – 31 Desember 1973PendahuluNello CelioPenggantiErnst BruggerAnggota Dewan Federal SwissMasa jabatan27 September 1962 – 31 Desember 1973PendahuluJean BourgknechtPenggantiHans Hürlimann Informasi pribadiLahir(1907-09-12)12 September 1907Meninggal5 Juni 1982(1982-06-05...

 

 

Constantino Pávlovich Románov Información personalNacimiento 8 de mayo de 1779 Tsárskoye Seló (Rusia) Fallecimiento 27 de junio de 1831 Vítebsk (Imperio ruso) Causa de muerte Cólera Sepultura Catedral de San Pedro y San Pablo de San Petersburgo Nacionalidad RusaFamiliaFamilia Casa de Holstein-Gottorp-Romanov Padres Pablo I de Rusia Sofía Dorotea de Wurtemberg Cónyuge Juliana de Sajonia-Coburgo-Saalfeld (1796-1820)Joanna Grudzińska (desde 1820juliano, hasta 1831juliano) Par...

 

 

See Guildford for the main town in the borough Borough and non-metropolitan district in EnglandGuildfordBorough and non-metropolitan districtGuildford Castle in Guildford, the borough's main settlement.Motto(s): Fortiter et Fideliter(Latin: Bravely and faithfully)Guildford shown within SurreyCoordinates: 51°14′46″N 0°33′07″W / 51.246°N 0.552°W / 51.246; -0.552Sovereign state United KingdomConstituent country EnglandRegionSouth East EnglandCer...

Matheus PereiraNazionalità Brasile Altezza181 cm Peso69 kg Calcio RuoloCentrocampista Squadra Eibar CarrieraGiovanili 2009-2015 Corinthians Squadre di club1 2015-2016 Corinthians1 (0)2016-2017 Empoli1 (0)2017 Juventus0 (0)2017-2018→  Bordeaux 22 (0)2018→  Paraná2 (0)[1]2018-2019 Juventus U2322 (5)2018-2019 Juventus3 (0)2019-2020→  Digione10 (0)2020-2022 Barcellona B60 (5)[2]2022- Eibar73 (3)[3] Na...

 

 

1970年國際足球協會世界盃Copa Mundial de Fútbol México 701970年國際足協世界盃標誌賽事資料屆數第 9 屆主辦國墨西哥比賽日期5月31日–6月21日參賽隊數16 隊(來自5個大洲)球場5 個(位於5個城市)衛冕球隊 英格兰最終成績冠軍 巴西(第 3 次奪冠)亞軍 義大利季軍 西德殿軍 乌拉圭賽事統計比賽場數32 場總入球數95 球(場均 2.97 球)入場人數1,604,065 人(場均 50,127 人)最佳射手 ...

 

 

This article may be unbalanced toward certain viewpoints. Please improve the article by adding information on neglected viewpoints, or discuss the issue on the talk page. (July 2021)Part of a series on the History of Argentina Pre-Columbian Indigenous peoples in Argentina Inca Empire Colonial Argentina Governorate of New Andalusia(1534-1542) Governorate of the Río de la Plata(1549-1776) Royal Audiencia of Buenos Aires(1661-1671), (1759-1788) Viceroyalty of the Río de la Plata(1776–1814) ...

Uruguayan footballer (born 1999) This article is an orphan, as no other articles link to it. Please introduce links to this page from related articles; try the Find link tool for suggestions. (February 2021) In this Spanish name, the first or paternal surname is Pintos and the second or maternal family name is Chagas. Mathías PintosPersonal informationFull name Mathías Rodrigo Pintos ChagasDate of birth (1999-12-26) 26 December 1999 (age 24)Place of birth Montevideo, UruguayHei...

 

 

Sur les autres projets Wikimedia : hiver, sur le Wiktionnaire Pour les œuvres portant ce nom, voir l'Hiver. Cet article possède des paronymes, voir Hivert et Yvert. Paysage d'un jour d'hiver enneigé au bois de la Cambre à Bruxelles, en 2017. Paysage d'un jour d'hiver enneigé à Neulingen (Bade-Wurtemberg, Allemagne). L'hiver en Finlande. L'hiver est l’une des quatre saisons de l’année dans les zones tempérées et polaires de la Terre. L'hiver suit l'automne et précède l...

 

 

35th edition of the Federation Cup Football tournament season 2013–14 Federation CupJawaharlal Nehru Stadium hosted the final on 25 January 2014Tournament detailsCountryIndianTeams16Final positionsChampionsChurchill Brothers (1st title)Runner-upSporting GoaTournament statisticsMatches played29Goals scored79 (2.72 per match)← 20122014–15 → The 2013–14 Indian Federation Cup was the 35th edition of the Federation Cup, the main domestic cup competition i...

第8次長期滞在 徽章コールサイン Expedition 8乗組員数 2名打上げ日 2003年10月18日 05:38:03(UTC)打上げ地点 バイコヌール宇宙基地打上げ機 ソユーズTMA-3帰還日 2004年4月30日 00:11:15(UTC)帰還機 ソユーズTMA-5帰還地点 アルカルイク近郊ドッキング時間 192日13時間36分11秒宇宙遊泳時間 3時間55分ミッション期間 194日18時間33分12秒軌道周回数 〜3,036回総距離 〜129,123,519 km質量 187,016 kg 第8...

 

 

反鳥類Enantiornithes エナンティオルニス 分類 界 : 動物界 Animalia 門 : 脊索動物門 Chordata 亜門 : 脊椎動物亜門 Vertebrata 階級なし : 尾端骨類 Pygostylia 階級なし : 反鳥類 Enantiornithes 学名 EnantiornithesWalker, 1981 和名 反鳥類異鳥類サカアシチョウ類 英名 Opposite birds 下位分類群 イベロメソルニス形類 アレクソルニス形類 プロトプテリクス形類 ロンギプテリクス形類 カタイオルニ�...