Die Bergparade, an einigen Orten, wo Erze verhüttet wurden und werden, auch als Berg- und Hüttenparade bezeichnet, diente und dient der öffentlichen repräsentativen Darstellung einer Gemeinschaft oder Körperschaft, deren Erwerbsleben mit dem Bergbau und dem Hüttenwesen verbunden ist. Sie findet zu feierlichen Höhepunkten (auch als Protestaufzug, um die Abstellung von Missbräuchen zu erkämpfen) statt. Die Bergparade ist eine Sonderform des Aufzuges, bei der an hochgestellten Persönlichkeiten vorbei marschiert wird oder die für hochgestellte Persönlichkeiten veranstaltet wird.
Entstanden ist diese Tradition im sächsischenErzgebirge. Sie wurde und wird im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich durchgeführt. Man löste die Tracht der Berg- und Hüttenleute durch ein Berghabit ab, die oft verändert wurde. Mit der Einführung der Rangklassen, der Revierfarben und anderer Vorschriften nahm die Bekleidung der sächsischen Berg- und Hüttenleute ab 1768 einen uniformartigen Charakter an und wurde ab dieser Zeit als Uniform bezeichnet. Aufbau, Marschfolge und Anlass sowie die Anzahl der Teilnehmer waren und sind unterschiedlich und bewegte sich zwischen 100 und 3000 teilnehmenden Personen, die sich aus Bergbau, Hüttenwesen oder auch beiden rekrutierten.
Die Struktur war gleichfalls niemals einheitlich. Die Anzahl der beteiligten Bergbeamten und Offizianten, Häuer oder Schmelzer (in Freiberg auch Beamte des Oberbergamts und Bergstudenten) hing von der Bedeutung der Paraden ab. Die Größe der Abteilungen schwankte zwischen 16 und 48, wobei fast immer in Reihen zu 4 (seltener zu 3, 6 oder 8) Mann marschiert wurde. Die Anzahl der mitgeführten Fahnen, kunstvoll für diesen Zweck hergerichteten berg- und hüttenmännischen Arbeitsgeräte und der teilnehmenden Beamten zu Pferd war unterschiedlich. Von der Größe der Paraden war abhängig, wie viele Bergkapellen mitwirkten.
Eingang fand die Bergparade auch in die Kunst, wo Gemälde, Schnitzereien und Gussarbeiten mit deren Motiven gestaltet wurden.