Adolf II. von Berg (* 1090er; † 1160–1170), 1. Ehe: Adelheid von Arnsberg, Tochter des Grafen Heinrich von Rietberg, Mutter von Adolf. 2. Ehe: Irmgard von Wasserburg, Tochter des Engelbert von Schwarzenberg, Mutter der übrigen Kinder.
Das Gebiet der späteren Grafschaft Altena mit der Burg Altena über der Stadt Altena an der Lenne gehörte vermutlich seit der Heirat von Adolf II. von Berg, dem Sohn Adolfs I. von Berg, mit Adelheid von Arnsberg in den 1120er Jahren zur Grafschaft Berg.[3] Somit hatte das Haus Berg seine Besitzungen in das Gebiet des heutigen Ruhrgebiets und des Sauerlandes ausgedehnt.[4] Adolf II. ließ 1152 die Burg Altena ausbauen und war auch der Gründer von Schloss Burg. 1133 wurde von ihm die alte Stammburg der Grafen von Berg, die Burg Berge in Odenthal-Altenberg, an den Zisterzienser-Orden übergeben, der dort die Abtei Altenberg errichtete, wo er 1160 Mönch wurde und 1170 starb.
Adolf II. von Berg hatte mehrere Söhne, u. a. Engelbert I. von Berg († 1189), der die Hauptlinie Berg (siehe oben) weiterführte, und Eberhard I. von Berg-Altena († 1180), auf den die Linie Altena zurückgeht. Aus einer Erbteilung zwischen den beiden Brüdern im Jahr 1161 entstand Eberhards Grafschaft Altena mit Burg Altena als dem namengebenden Hauptsitz. Diese Grafschaft Altena wurde ab 1180 in einer erneuten Erbteilung zwischen Eberhards Söhnen Arnold von Altena und Friedrich von Berg-Altena aufgeteilt.
Tochter Oda († 1224), verheiratet mit Simon von Tecklenburg
Zweig Altena-Isenberg-Limburg
Entwicklung
Arnold von Altena, der ältere Sohn Eberhards, ließ die Isenburg bei Hattingen errichten und begründete die Linie Isenberg, zu deren Besitz das Gebiet der späteren Grafschaft Limburg gehörte. Arnolds Sohn aus der Ehe mit Mechtild zu Styrum war Friedrich von Isenberg, der 1225 einen Überfall auf seinen Onkel 2. Grades, den Erzbischof Engelbert I. von Köln, anzettelte, bei dem dieser erschlagen wurde. Dafür wurde Friedrich hingerichtet. Dessen Sohn, Graf Dietrich von Altena-Isenberg (* um 1215; † 1301), setzte mit Hilfe seines Onkels, Herzog Heinrich IV. von Limburg, der durch Engelberts Tod Graf von Berg wurde, seine Erbansprüche in den Isenberger Wirren militärisch durch und erhielt 1242 einen kleinen Teil des väterlichen Territoriums zwischen Ruhr, Lenne und Hönne. Er nannte sein dortiges Schloss Limburg und sich selbst danach auch Graf von Limburg, in Erinnerung an die Familie seiner Mutter Sophie aus dem Hause der Herzöge von Limburg und Niederlothringen, vielleicht auch zur vorsorglichen Begründung von Erbansprüchen. Denn das Herzoghaus erlosch 1283, was den Limburger Erbfolgestreit auslöste, in den Dietrich verwickelt war. Herzog Johann I. von Brabant stürmte dabei 1288 die Hohenlimburg und zwang Dietrich mit seiner Familie zur Flucht nach Styrum, wo dieser gemeinsam mit seinem Sohn Eberhard ein altes königliches Hofgut besaß, auf dem er 1289 ein erstes Burghaus mit Befestigung errichtete, das Schloss Styrum. In der Herrschaft Styrum und auf Schloss Broich bildeten sich im 13. und 14. Jahrhundert die Nebenlinien der Grafen von Limburg-Stirum und der Grafen von Limburg-Broich (letztere 1372 erloschen).
Adolf I. von der Mark, († 1249), Begründer der Linie Mark, 1. Ehe: Lutgardis (Luitgard von Looz), möglicherweise Tochter des Gerhard von Looz, 2. Ehe: Irmgard von Geldern († nach 1230)
Eberhard von Altena († 1241), ⚭ Matilde (Name ansonsten nicht bekannt)
Namentlich unbekannte Tochter, erwähnt 1243.
Gerhard von Altena, Bischof von Münster († 1272)
Graf Otto von Altena († 1269), ⚭ Ermgard von Holte
Graf Engelbert I. von der Mark († 1277 bei Bredevoort, begraben bei Cappenberg), 1. Ehe: Kunigunde von Bliescastel, 2. Ehe: Elisabeth von Falkenburg
Eberhard I. von der Mark († 1308), Herrscher der Mark, ⚭ (I) Irmgard von Berg-Limburg, ⚭ (II) Marie von Looz
Margaret von der Mark ⚭ Graf Gerhard von Katzenelnbogen
Irmgard von der Mark
Katherine von der Mark, Äbtissin von Fröndenberg (* um 1293)
Kunigunde von der Mark († nach dem 25. Februar 1343) ⚭ 1320 Dietrich II. von Looz und Chiny († 1361)
Engelbert von der Mark, Herr zu Loverval, nachgewiesen 1329/1362 ⚭ Isabelle von Hamal (Haus Hamal)
Engelbert von der Mark, Herr zu Vogelsang, Loverval und Walhain († 1422), ⚭ Marie de Seraing
Johann von der Mark († 1387)
Elisabeth von der Mark († nach 1420) ⚭ Gerard de Bastogne, Burggraf von Durbuy
Johanna von der Mark († nach 1358) ⚭ Philipp von Wildenberg
Richarda von der Mark ⚭ Johann von Reifferscheid
Agnes von der Mark ⚭ Heinrich von Berg und Windeck
Richarda ⚭ Graf Otto III. von Tecklenburg († 1285)
Sofie von der Mark ⚭ Ludwig von Ziegenhain
Gerhard von der Mark Herr zu Reckheim († nach 1344) ⚭ Elizabeth de Dommartin
Isabelle, ⚭ Bertrand de Liers († 1391)
Matilda (Mechthild) von der Mark ⚭ Florenz Berthout de Malines (Herr zu Mechelen)
Adelaide (Adelheid) von der Mark ⚭ Herzog Otto von Kleve
unehelicher Sohn: Engelbert genannt Franz, Abt von Amay († 1330)
Richarde, erwähnt 1270, ⚭ Graf Otto von Dale
Friedrich (III.) von Altena (erstmals 1199 beurkundet; 1222 letztmals urkundlich erwähnt[5]
Wappen
Wappen des ersten Grafenhauses von Berg
Wappen der Grafen von Altena
Wappen der Grafen von Limburg
Wappen der Grafen von Limburg-Stirum
Wappen der Grafen von der Mark
Literatur
Alexander Berner: Kreuzzug und regionale Herrschaft. Die älteren Grafen von Berg 1147–1225. Böhlau, Köln 2014, ISBN 978-3-412-22357-1.
Ernst Dossmann: Auf den Spuren der Grafen von der Mark. Wissenswertes über das Werden und Wachsen der ehemaligen Grafschaft Mark und über den Märkischen Kreis; Verlag Mönnig Iserlohn; 1983; ISBN 3-922885-14-4.
Thomas R. Kraus: Die Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Berg bis zum Jahre 1225. (= Bergische Forschungen. Band 16). Schmidt, Neustadt an der Aisch 1981, ISBN 3-87707-024-8.
↑Monumenta Germaniae Historica. DD H IV, 2, Nr. 471, S. 640 (Digitalisat)
↑Thomas R. Kraus: Die Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Berg bis zum Jahre 1225. (= Bergische Forschungen. Band 16). Schmidt, Neustadt an der Aisch 1981, ISBN 3-87707-024-8, Anhang, Tafel I.
↑Hermann Bollnow: Die Grafen von Werl. Genealogische Untersuchungen zur Geschichte des 10.–12. Jahrhunderts. Ostsee-Druckerei und Verlag, Stettin 1930 (Greifswald, phil. Dissertation, 1930).
↑Jens Friedhoff: Burg Altena. In: Jens Friedhoff: Theiss Burgenführer Sauerland und Siegerland. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1706-8, S. 22 f.