Als Sechsjähriger erhielt der Sohn des Posaunisten Ludwig Nuss und Neffe des Jazzpianisten Hubert Nuss seinen ersten Klavierunterricht und wurde in der Klavierwerkstatt von Viktor Langemann in Erftstadt gefördert. Ab 2004 wurde Nuss von dem Konzertpianisten Andreas Frölich in Bonn unterrichtet und wechselte 2006 als Jungstudent zu Ilja Scheps an die Musikhochschule Köln, Abteilung Aachen, wo er nach Beendigung des Abiturs sein Studium im Hauptfach Klavier fortsetzte. Darüber hinaus besuchte er Kurse bei Ragna Schirmer, Ilana Shapira-Marinescu und Anatol Ugorski. 2015 absolvierte Nuss in Aachen seinen Masterabschluss mit Auszeichnung.[1]
Seine Erfolge ermöglichten es Nuss, 2005 mit dem Landesjugendorchester NRW unter Hermann Bäumer das 1. Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven aufzuführen. Außerdem führten ihn seine Konzerte in die Laeiszhalle und die Kölner Philharmonie. 2006 wurde er Stipendiat der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung und gab Klavierabende sowie Konzerte mit Orchestern in NRW und mit den Warschauer Symphonikern. Im Herbst 2008 war er mit zwölf Konzerten als Solist im Zyklus „Best of NRW“ zu hören. Im Herbst 2009 trat er mit dem WDR Rundfunkorchester Köln auf, u. a. in dem Konzert „Symphonic Fantasies“, welches Videospielmusik des Herstellers Square Enix zum Thema hatte. Am 25. September 2010 gab er ein Solokonzert im Kulturzentrum „Tuchfabrik“ in Trier.
Am 19. September 2010 erschien bei der Firma Deutsche Grammophon sein Debütalbum Benyamin Nuss plays Uematsu, auf dem er die Werke des japanischen Videospielkomponisten Nobuo Uematsu auf dem Klavier interpretiert. Anschließend ging er mit diesem Album auf Tournee durch mehrere Länder, darunter Japan, wo er auch mit der Rhapsody in Blue von George Gershwin und dem Klavierkonzert von Maurice Ravel auftrat. Weitere Tourneen führten ihn nach China (2015) und in die USA (2016).
Benyamin Nuss ist auch als Jazzpianist tätig, so mit seinem eigenen Jazzquartet, dem Fries-Nuss-Quartett[2] und in einem Trio zusammen mit seinem Vater Ludwig Nuss und dem Bassisten John Goldsby. Im Jahr 2017 präsentiert er erstmals sein Duo mit dem Mundharmonikaspieler, Produzent und Komponist Konstantin Reinfeld. Am 13. Oktober 2019 wurde Nuss zusammen Reinfeld mit dem Opus Klassik in der Kategorie Nachwuchskünstler Instrumental ausgezeichnet.[3]
Auszeichnungen
2003 – 2. Preis beim internationalen Duo-Festival Bad Herrenalb
2004 – 1. Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert (Höchstpunktzahl) in der Wertung Duo: Klavier und ein Blechblasinstrument mit Bruder Jonathan Nuss
2005 – 1. Preis beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert in der Solowertung Klavier
2005 – 1. Preis beim Steinway Wettbewerb in Hamburg
2014 – Masashi Hamauzu: Opus 4, Solo-CD mit Lisa Schumann und Kana Shirao; Mons Records
2015 – Masashi Hamauzu: Pianoschlacht Live, Solo-CD mit Hijiri Kuwano (Violine) und Takahiro Yuuki (Violoncello); Monomusik
2015 – Paul Juon: Silhouettes op. 9 und op. 43, Sieben kleine Tondichtungen op. 81, mit Malwina Sosnowski (Violine) und Rebekka Hartmann (Violine); Musiques Suisses