Benjamin H. D. (Heinz Dieter) Buchloh verbrachte seine ersten Lebensjahre in der Schweiz und kehrte 1946 nach Köln zurück. Als junger Mann zog er nach Berlin und studierte an der Freien Universitätdeutsche Literatur. Er war ab 1968 in der Studentenbewegung aktiv, 1969 wurde er zum Dr. phil. promoviert.[1] Er war 1974/1975 Herausgeber der letzten beiden Ausgaben der zwischen 1968 und 1975 erscheinenden avantgardistischen Zeitschrift Interfunktionen.[2] 1976 war er, als Nachfolger von Kasper König, Gastprofessor an der Nova Scotia College of Art and Design in Halifax und Herausgeber der Press of the Nova Scotia College of Art and Design. 1978 lehrte er für kurze Zeit an der Kunstakademie Düsseldorf.
Buchloh ist Autor zahlreicher Monografien über zeitgenössische Künstler, darunter Gerhard Richter, Marcel Broodthaers, Carl Andre und Dan Graham. Seine Arbeit über den Pop-Art-Künstler Andy Warhol gilt als grundlegend. In seinen Schriften befasst sich Buchloh vornehmlich mit den Beziehungen zwischen den historischen Avantgarden des zwanzigsten Jahrhunderts und den so genannten Neo-Avantgarden der Nachkriegszeit. Er gilt als Vermittler der amerikanischen und europäischen Kunstproduktion der sechziger Jahre bis zur Gegenwart und untersucht die Interaktion transatlantischer künstlerischer Praktiken in diesem Zeitraum.
Werke (Auswahl)
Andy Warhol. MIT-Press, Cambridge, Mass. 2001, ISBN 978-0-262-63242-3 (October Files; Bd. 2).
Gerhard Richter. MIT-Press, Cambridge, Mass. 2009, ISBN 978-0-262-51312-8 (October Files; Bd. 8).
Gerhard Richter. Acht Grau. Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2002, ISBN 978-3-7757-1274-3 (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Deutschen Guggenheim Museum, Berlin vom 11. Oktober 2002 bis 5. Januar 2003).
Neo-Avantgarde and Culture Industry. Essays on European and American Art from 1955 to 1975. 2. Aufl. MIT-Press, Cambridge, Mass. 2003, ISBN 978-0-262-52347-9 (October Books).