Bechar liegt 60 Kilometer von der marokkanischen Grenze entfernt und am Fuße des westlichen Großen Ergs an Sandhügeln wie dem Mizeb el Atchane und dem Gadet Sedra in einer Höhe von 789 Metern.
Bechar war ein Bahnknotenpunkt der Meterspurbahn von Mohammadia mit der ehemaligen normalspurigen Mittelmeer-Niger-Bahn, welche beide bis Kanadsa weiter führten. Erstere führte bis zum Jahre 1985 im Personenverkehr und bis 1991 unregelmäßig Güterzüge. Nachdem wegen schlechten Streckenunterhalts im Juli 1991 ein Güterzug bei Bou Ktoub entgleiste, wurde der Güterverkehr ebenfalls eingestellt. Leere Güterwagen wurden aber noch bis ins Jahr 1996 nach Mohammadia abgefahren. Die Zweigstrecken rund um Colomb Béchar wurden zwischen 1965 und 1967 stillgelegt.
Die Bahnstrecke Mohammadia - Colomb Béchar ist noch immer komplett vorhanden. Zwar wurden 2007 drei Bahnübergänge mit Asphalt zugedeckt, andererseits wurden zwischen Tizi und Mohammadia einige Andreaskreuze neu angestrichen.
Raketenstartplatz
Von 1952 bis 1967 befand sich bei Bechar der französische Raketenstartplatz Centre interarmées d’essais d’engins spéciaux. Von hier wurde am 20. Mai 1952 die erste französische Flüssigkeitsrakete Véronique gestartet. Die größte Höhe wurde am 20. November 1965 mit einer zweistufigen Dragon erreicht, die auf 404 km kam.[1] Gemäß den Verträgen von Évian räumte Frankreich die Startplätze und Testeinrichtungen zum 1. Juli 1967.
Sehenswertes
Bechar bietet auf einer 3 Kilometer langen Straße einen bekannten Basar (Bassar), den Stephan Helders in World Places (2004, Google Earth) erwähnte.
Die Stadt stellt mit dem, in der ersten algerischen Fußballliga vertretenen, Verein JS Saoura, den am südlichsten gelegenen Profi-Sportverein des Landes.
Aus Bechar kommt das ausschließlich von Frauen gebildete Musikensemble Lemma, das mit seinen traditionellen Gesängen unter der Leitung von Souad Asla internationale Bekanntheit erlangt hat.[2]
Ariane Audouin-Dubreuil: Expedition Afrika: die legendäre „Expédition Citroën Centre Afrique“ von Algerien nach Madagaskar, 1924/1925. Aus dem Französischen von Ilse Rothfuß. Frederking und Thaler, München 2004; ISBN 3-89405-485-9.
Weblinks
Commons: Béchar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien