Das Pilgerziel der Marienwallfahrt des Herzogtums Lothringen entstand in Nachfolge früherer keltischer und römischer Kultstätten auf dem Hügel ab dem 10. Jahrhundert. Der Chor der Kirche wurde um 1324–1325 erbaut, der Altar stammt aus dem 15. Jahrhundert. Das Kirchenschiff wurde 1741 umgebaut. Der 45 Meter hohe Glockenturm wurde von 1858 bis 1869 von den Architekten François Lamorre und dann Léon Vautrin errichtet. Auf diesen wurde 1871 eine 7 Meter hohe Marienstatue aus der Tusey-Gießerei in Vaucouleurs aufgesetzt. Die Marienwallfahrt verstärkte sich nach der Verkündigung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis im Jahre 1854, die über die Zeit von verschiedenen Orden im benachbarten Kloster betreut wurde.[2]
Nach den Restaurierungen 1998 kam es 2003 zu einem Brand mit der Zerstörung der vier Glocken, der die Aufnahme in die Liste der Monuments historique noch im gleichen Jahr zusammen mit dem benachbarten Kloster initiierte. Nach Restaurierungsarbeiten wurde die Statue auf dem Glockenturm wieder zusammengesetzt. Am 13. Oktober 2007 wurden bei der neuen Kirchweihe auch die vier neue Glocken gesegnet.
Gedenkort
Die Kirche wurde zu einem Gedenkort für die Opfer der deutsch-französischen Kriege, von denen Lothringen immer besonders betroffen war, und für die Teilung Lothringens 1871–1918 und 1940–1944. Über dem Altar des nördlichen Seitenschiffs wurden Votivtafeln zur Muttergottes mit lothringischen Inschriften angebracht, die die Unteilbarkeit der Region zum Thema haben:
1873: Ce n'a me po tojo – „Es ist nicht für immer“; dazu ein in der Mitte zerbrochenes Lothringerkreuz
1920: Ce n'ato me po tojo – „Es war nicht für immer“; über dem Bruch des Lothringerkreuzes wurde ein goldener Palmzweig angebracht
1946: Estour inc po tojo – „Jetzt für immer eins“
1973 wurde anlässlich einer französisch-deutschen Gedenk- und Versöhnungsfeier darüber das Wort Réconciliation – „Versöhnung“ angebracht.[3][4]