Verschiedenen Baronen wurden weitere Titel verliehen, die jedoch später entweder erloschen oder an andere Familienangehörige gingen, da sie nur im Mannesstamm vererbt werden konnten.
So wurde der 14. Baron Willoughby de Eresby 1626 zum Earl of Lindsey erhoben, der 17. Baron 1706 zum Marquess of Lindsey und 1715 zum Duke of Ancaster and Kesteven. Mit dem Tod von dessen Ur-Ur-Enkel ohne männliche Abkömmlinge fielen 1779 alle vorgenannten Titel an einen Onkel, während die Baronie zunächst in Abeyance fiel, dann jedoch 1780 einer Tochter zugewiesen wurde.
Diese war die Ehefrau von Peter Burrell, 1. Baron Gwydyr. Deren Sohn erbte daher beim Tod seiner Eltern beide Baronien. Beim Tod von dessen Sohn, dem 23. Baron Willoughby de Eresby, trennten sich 1870 die beiden Baronien wieder, weil die Baronie Gwydyr nur an männliche Verwandte vererbt werden konnte. Die Baronie Willoughby de Eresby fiel wiederum in Abeyance, da der Baron zwei Schwestern hatte.
1870 wurde der Titel der älteren der beiden zugewiesen, die die Ehefrau von Gilbert John Heathcote, 1. Baron Aveland war. Deren Sohn, der ebenfalls beide Baronien geerbt hatte, wurde 1892 zum Earl of Ancaster erhoben.
Sowohl die Earlswürde als auch die Baronie Aveland erloschen, als der 3. Earl 1983 ohne männlichen Titelerben starb. Die Baronie Willoughby de Eresby ging auf seine einzige Tochter Jane Heathcote-Drummond-Willoughby als 28. Baroness über. Diese hat den Titel bis heute inne. Da sie kinderlos ist, wird der Titel bei ihrem Tod voraussichtlich erneut in Abeyance fallen. Die nächstberechtigten Co-Erben sind Nachfahren der beiden Schwestern ihres Vaters, nämlich ihr Neffe zweiten Grades Sebastian Miller (* 1965) und ihr Neffe Sir John Aird, 4. Baronet (* 1940).
Lord Great Chamberlain
Der Titel des Barons Willoughby de Eresby ist seit 1626 mit dem Amt des Lord Great Chamberlain verbunden, einem der Great Officers of State. In jenem Jahr erbte der 1. Earl of Lindsey das Amt. Im Zuge der oben erläuterten mehrfachen Erbteilungen zwischen weiblichen und männlichen Familienlinien, ist das Amt heute auf mehrere Personen aufgeteilt. Der Anteil der Barone Willoughby de Eresby, heute 1/4, gilt als der älteste; den größten hat allerdings der Marquess of Cholmondeley mit 1/2 inne.