Barbecuesauce (auch BBQ-Sauce) ist eine Würzsauce, die vornehmlich für Grill- und Barbecuegerichte Verwendung findet. Die Sauce kann kalt oder auch warm serviert werden. Sie dient als Glasur am Ende des Garvorgangs oder wird als Dip zum fertigen Gericht verzehrt.[1]
Die erste industriell hergestellte Barbecuesauce stammte von der Firma Heinz und kam 1948 in den USA-weiten Handel.[2]
Als Fertigprodukt enthält Barbecuesauce in der Regel ähnliche Grundzutaten wie Ketchup. Neben Tomaten finden vor allem Zucker sowie Wasser, Säuerungsmittel, Verdickungsmittel, Gewürze und Aromen Verwendung. Die Barbecuesauce unterscheidet sich vom Ketchup vor allem durch eine intensivere Würzung und meist durch die Zugabe von Raucharoma.[3]
Durch die Verbreitung der industriell gefertigten Barbecuesaucen mit teilweise künstlichem Raucharoma und deren Verwendung in Fast-Food- und Snack-Produkten hat sich eine Vorstellung des „typischen Barbecuegeschmacks“ etabliert, der mit dem Geschmack der Gerichte aus einem Barbecue-Smoker manchmal nur wenig gemeinsam hat.[4]
Herstellung zu Hause
Die selbstgemachte Barbecuesauce ist ein wichtiger Bestandteil beim Barbecue nach nordamerikanischem Vorbild. Die Rezepte werden von den Köchen meist geheim gehalten und zum Teil über Jahre zur Perfektion gebracht.[5] Oft sind gerade die Saucen die Aushängeschilder und Wiedererkennungsmerkmale der Köche. Vereinzelte BBQ-Restaurants verkaufen ihre hausgemachten Saucen auch in Flaschen.
Rund um Alabama existiert die sogenannte Alabama-White-Sauce, eine Barbecuesauce auf Mayonnaisenbasis.[6]
In South Carolina wird eine Essig-Senf-Sauce bevorzugt, die als South-Carolina-Mustard-Sauce bekannt ist. Die Verwendung von Senf wurde durch deutsche Einwanderer im 18. Jahrhundert initiiert.[7][8][9]
Inzwischen etablieren sich auch in Deutschland immer mehr Saucen ohne Tomatenbasis. Dazu gehören z. B. die BBQ Saucen auf Pflaumenbasis oder Kirschbasis.
Abgrenzung Barbecuesauce und Mop
Von der Barbecuesauce zu unterscheiden ist der sogenannte Mop, zum Teil auch Baste genannt. Bei diesem handelt es sich um eine oft sehr dünnflüssige Würzsauce, die beim Barbecue ausschließlich während des Garvorgangs – zum Teil mehrfach – auf das Gargut aufgetragen wird, um es während der mehrere Stunden dauernden Garzeit saftig zu halten. Mopsaucen bestehen oft aus Essig, gemischt mit etwas Zucker und Gewürzen. Auch Bier oder Wein sowie Fruchtsäfte können die grundlegende Zutat bilden.[10]
Barbecuesaucen sind zum Moppen nur bedingt geeignet, da der hohe Zuckeranteil bei höheren Gartemperaturen zum Verbrennen neigt. Aus diesem Grunde werden Barbecuesaucen, wenn überhaupt, erst am Ende der Garzeit zum Karamellisieren auf das Gargut gestrichen. Außerdem verhindert das frühzeitige Bestreichen mit der dickflüssigen Sauce das Aufnehmen des Holzrauchgeschmacks durch das Gargut, der beim Barbecue in der Regel erwünscht ist.
Trivia
In dem SpielfilmPlanet Terror von RegisseurRobert Rodriguez erklärt der von Jeff Fahey gespielte J. T. Hague, wie die Barbecuesauce in seinem BBQ-Restaurant The Bone Shack nach einem geheimen Rezept zubereitet wird und welchen Stellenwert die Sauce an sich für das Barbecue hat.
Literatur
Paul Kirk, Paul Kirk´s Championship Barbecue Sauces: 175 Make-Your-Own Sauces, Marinades, Dry Rubs, Wet Rubs, Mops and Salsas, ISBN 1-55832-124-1
Paul Kirk, Paul Kirks Championship Barbecue: Bbq Your Way to Greatness with 575 Lip-smackin´ Recipes from the Baron of Barbecue, ISBN 978-1-55832-242-4
Gary Wiviott, Colleen Rush, Low & Slow: Master the Art of Barbecue in 5 Easy Lessons, Running Press Book Publishers, ISBN 978-0-7624-3609-5
Traci Cumbay, BBQ Sauces, Rubs and Marinades for Dummies, Wiley Publishing Indianapolis 2008, ISBN 978-0-470-19914-5
Elizabeth Karmel, Soaked, Slathered, and Seasoned: A Complete Guide to Flavoring Food for the Grill, John Wiley & Sons Hoboken, ISBN 978-0-470-18648-0
David Howard Gelin, BBQ Joints: Stories and Secret Recipes from the Barbeque Belt, Gibbs Smith Publisher, ISBN 978-1-4236-0218-7
Einzelnachweise
↑Paul Kirk: Paul Kirk´s Championship Barbecue Sauces: 175 Make-Your-Own Sauces, Marinades, Dry Rubs, Wet Rubs, Mops and Salsas, ISBN 1-55832-124-1, S. 159
↑Elizabeth Karmel: Soaked, Slathered, and Seasoned: A Complete Guide to Flavoring Food for the Grill, John Wiley § Sons Hoboken, ISBN 978-0-470-18648-0, S. 87
↑David Howard Gelin: BBQ Joints: Stories and Secret Recipes from the Barbeque Belt, Gibbs Smith Publisher, ISBN 978-1-4236-0218-7
↑Paul Kirk: Paul Kirks Championship Barbecue: Bbq Your Way to Greatness with 575 Lip-smackin´ Recipes from the Baron of Barbecue, ISBN 978-1-55832-242-4, S. 133ff