Das von einem traditionellen Ortsvorsteher (chef traditionnel) geleitete Dorf liegt in der Landschaft Damergou, etwa 28 Kilometer südöstlich des Stadtzentrums von Tanout, der Hauptstadt des gleichnamigen Departements Tanout in der Region Zinder. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von Bani Walki zählen Dalli im Nordwesten, Djadjidouna im Norden, Doubou Yindi im Südwesten und Chirwa im Westen.[1]
Bani Walki ist Teil der Übergangszone zwischen Sahara und Sahel. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 200 und 300 mm.[2] Der in einer Niederung gelegene Wald von Bani Walki erstreckt sich über eine Fläche von 207 Hektar und steht unter Naturschutz.[3]
Geschichte
Das Dorf ist der Sitz des Anführers der Tuareg-Fraktion Kel Tamat, die Anfang des 18. Jahrhunderts das Hochgebirge Aïr verließen, um weiter im Süden zu siedeln.[4] Der deutsche Afrikaforscher Heinrich Barth, der 1851 den Damergou bereiste, beschrieb die damals reichen Kornfelder von Bani Walki („Banuélki“) und Koulan Karki („Kulakérki“), die mehr als nur die lokale Bevölkerung versorgen konnten.[5] Die 219 Kilometer lange Piste zwischen den Orten Gouré und Tanout, die durch Bani Walki führte, galt in den 1920er Jahren als einer der Hauptverkehrswege in der damaligen französischen Kolonie Niger.[6]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Bani Walki 875 Einwohner, die in 128 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 681 in 134 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 belief sich die Einwohnerzahl auf 405 in 84 Haushalten.[8]
Die Bevölkerungsdichte in diesem Gebiet ist mit 10 bis 20 Einwohnern je Quadratkilometer relativ gering.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Siedlung liegt in einem Gebiet des Übergangs zwischen der Naturweidewirtschaft des Nordens und des Ackerbaus des Süden, was zu Landnutzungskonflikten führt.[2] Bei Bani Walki befindet sich die landwirtschaftlichen Zwecken dienende Bani-Walki-Talsperre.[9] Es gibt eine Schule im Dorf.[10]
Literatur
Mamane Bachir Djibo Moussa: Effet des seuils d’épandage réalisés par le PADAZ sur la sécurité alimentaire des ménages. Cas de Bakatchiraba et Bani Walki (Tanout). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2010.
Einzelnachweise
↑ abRépertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 694, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
↑ abcDamien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S.7 und 21 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 14. Januar 2023]).
↑Boubou Hama: Recherches sur l’histoire des Touareg sahariens et soudanais. Présence Africaine, Paris 1967, S.389 und 393.
↑Heinrich Barth: Reisen und Entdeckungen in Nord- und Central-Afrika in den Jahren 1849 bis 1855. Erster Band. Justus Perthes, Gotha 1857, S.607.
↑Maurice Abadié: La Colonie du Niger. Mit einem Vorwort von Maurice Delafosse. Société d’Editions Géographiques, Maritimes et Coloniales, Paris 1927, S.429.
↑Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.418 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).