Die heutige Strecke Tiflis–Jerewan setzt sich historisch aus zwei Abschnitten zusammen:
Der erste war eine Strecke die von Tiflis nach Kars (heute: Türkei) errichtet und abzweigend von der Bahnstrecke Poti–Baku gebaut wurde. Sie ging am 5. Dezember 1899 in Betrieb, zu einer Zeit, als ihre beiden Endpunkte im Russischen Kaiserreich lagen.[1]
Als zweites davon wiederum abzweigend wurde von der Abzweigstelle Taribjanian, in der Nähe von Gjumri, eine Strecke nach Jerewan gebaut, die am 1. Mai 1902 in Betrieb genommen wurde.
In der Folge des Ersten Weltkriegs kam es zu einer neuen Grenzziehung zwischen der Sowjetunion und der Türkei. Die Grenze verlief nunmehr unmittelbar westlich von Gjumri (Leninakan), der nächste Bahnhof in diese Richtung, Achurian, wurde zum Grenzbahnhof. Grenzüberschreitender Verkehr fand hier zwar statt, jedoch war die Verbindung Tiflis–Jerewan damit zur Hauptrelation geworden und die Kilometrierung wurde angepasst. Die Strecke wurde zwischen 1957 und 1966 abschnittweise elektrifiziert.
Mit der Unabhängigkeit Armeniens, den folgenden tiefgreifenden Differenzen zwischen der Türkei und Armenien sowie dem Streit zwischen Armenien und Aserbaidschan um Bergkarabach sind alle anderen internationalen Eisenbahnstrecken Armeniens außer Betrieb. Auf der Strecke Tiflis–Jerewan verkehrt so der einzige internationale Zug des Landes. Dieser verkehrt mehrmals wöchentlich nach Tbilisi und fährt im Sommer täglich bis und von Batumi am Schwarzen Meer.[2]
Technische Merkmale
Die Strecke ist 365 Kilometer lang. Sie wurde in russischer Breitspur errichtet und ist durchgehend mit 3000 V Gleichspannung elektrifiziert.
Hauptbahnhof Tiflis: Abfahrt des Zuges nach Jerewan