Der Betrieb auf der Strecke wurde am 8. Oktober 1873 als Teil der Strecke Hanko–Hyvinkää aufgenommen. Die Übernahme durch den Staat erfolgte am 1. Mai 1875.[5]
Werktags verkehren sechs, an Samstagen und Sonntagen sieben Zugpaare durchgehend zwischen Karis und Hanko mit Halt an allen Stationen. Des Weiteren gibt es an Werktagen drei Busverbindungen (Stand Oktober 2018).[6] Es verkehren zudem Güterzüge.
Auf der Strecke gab es 2009 25 Bahnübergänge, von denen 10 mit Sicherungseinrichtungen versehen waren. Die übrigen 15 Bahnübergänge waren ungesichert. 2012 waren es nur noch 24 Übergänge, davon 9 gesichert.[7][8] 2019 gab es 20 Bahnübergänge, 8 besaßen Sicherungseinrichtungen und 11 waren ungesichert.[9]
2008 wurden 2,9 Millionen Tonnen Güter auf der Strecke transportiert.[10] Zwischen Karis und Streckenkilometer 205,7 sind für den Personen- sowie Güterverkehr 120 km/h zulässig. Zwischen Streckenkilometer 205,7 und Hanko-Pohjoinen sind 60 km/h erlaubt und zwischen Hanko-Pohjoinen und Hanko 35 km/h.
Für die beiden Brücken bei Ekenäs gilt eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h.[1]:135
Hafenbahn Ekenäs
In den Jahren 1911–1912 wurde vom Bahnhof Ekenäs eine Hafenbahn zum Nordhafen (Norra hamnen) gebaut. Das Gleis wurde 1996 und der Bahnhof Ekenäs drei Jahre später abgerissen. In Ekenäs gibt es heute nur noch ein Durchgangsgleis und keinen Güterverkehr mehr.
Gleisanschluss SSAB
Vom Bahnhof Lappohja führt eine 2,1 km lange Strecke zum SSAB-Werk, als 1986 in der damaligen Rautaruukki-Fabrik die Produktion aufgenommen wurde. Die Zukunft des Anschlusses ist ungewiss, nachdem SSAB schon 2018 die Schließung des Werks angekündigt hatte.
Gleisanschluss Sprengstofffabrik
Aufgrund der Gefahren wurde 1893 in Hankoniemi an einem abgelegenen Ort eine Sprengstofffabrik von Forcit Oy errichtet. 1914 wurde diese mit einer Schmalspurbahn von der Fabrik mit der Bahnstrecke Karis–Hanko verbunden, die 1937 durch eine 2,5 Kilometer lange Breitspurstrecke ersetzt wurde. Die Weiche, die die Strecke mit der Hauptstrecke verbindet, wird Dynamit-Weiche (Dynamiittivaihde) genannt und war bis 1977 Haltestelle für den Personenverkehr.
Gleisanschluss Kone
Diese 4 km lange Strecke führte zur Aufzugfabrik Kone bei Stormossen. Der Gleisanschluss wurde 1970 eröffnet. Nach der Stilllegung am 10. September 2013 wurden die Weiche und der erste Teil des Gleises abgebaut. Der Rest blieb liegen.[11]
Ziegeleibahn Tvärminne
Die Kalksandziegelfabrik Tvärminne besaß eine Feldbahn, die von 1908 bis 1954 in Betrieb war. Sie hatte eine Spurweite von 600 mm. Die Strecke verlief von der Sandgrube zur Fabrik und weiter zum Kai.[12]
1925 hatte die Ziegelfabrik Tvärminne 0,8 km Hauptgleise, 2,6 km Nebengleise, 130 Güterwagen und die Dampflokomotive Orenstein & Koppel 2624/1908, die in Schweden gebraucht gekauft worden war. Die Lokomotive gehörte von 1908 bis 1923 Statens Järnvägar Byggnads Centralförråd (BYCF), wurde 1923 ausgemustert, an die Ingeniörsfirma Browin in Stockholm verkauft und an Tvärminne Kalkbruk, Hangö, weitergegeben.[12][13]
Die Dampflokomotive wurde vor dem Winterkrieg abgestellt. Nach dem Krieg wurde eine Elektrolokomotive eingesetzt, um jeweils zwei Wagen aus der Sandgrube zu holen.[12]
In den Jahren 1940–1941 errichteten die sowjetischen Truppen zwei Schießstände. Einer lag auf der Nordseite der Bahnstrecke in der Nähe von Stormossen und bestand aus einem Bahnhof mit Überhol- und Abstellmöglichkeiten. Die Strecke zum Schießstand auf der Südseite der Hauptstrecke begann am Bahnhof Hanko-Pohjoinen und führte weiter nach Tvärminne. Die Strecke sollte eine Verbindung in Richtung Lappohja erhalten. Das von dort ausgehende Gleis hatte noch eine Lücke, als der Fortsetzungskrieg ausbrach, und blieb unvollendet. Die Gesamtlänge der Gleise betrug 23 Kilometer. Im Herbst 1940 wurden drei 305-mm- und vier 180-mm-Eisenbahngeschütze von den Russen nach Finnland gebracht. Auf der Südstrecke wurden die drei Eisenbahngeschütze TM-3-12 stationiert.[14], auf der Nordstrecke die 180-mm-Geschütze TM-1-180. Die Kanonen wurden von der finnischen Armee während der Evakuierung von Hanko erbeutet. Beide Schießstände wurden nach Kriegsende 1945 demontiert und die Geschütze an die Sowjetunion zurückgegeben.[14][12][15]
↑FINNISH RAILWAY STATISTICS 2009. (PDF; 803 kB) 1.3 SECTIONS OF LINE ACCORDING TO DATE WHEN OPENED FOR TRAFFIC. Finnish rail administration, August 2009, S. 8, abgerufen am 17. Oktober 2018 (englisch, ISSN 1239-7180).
↑Timetable search. (PDF) 17.10.2018–17.12.2018. In: vr.fi. Abgerufen am 17. Oktober 2018 (englisch, Start- und Zielbahnhof auswählen).
↑FINNISH RAILWAY STATISTICS 2009. (PDF; 803 kB) 1.15 NUMBER OF LEVEL-CROSSINGS AND LEVEL-CROSSING SAFETY EQUIPMENT ON THE MAIN LINES. Finnish rail administration, August 2009, S. 21, abgerufen am 17. Oktober 2018 (englisch, ISSN 1239-7180).
↑Finnish Railway Statistics 2012. (PDF) 1.15 NUMBER OF LEVEL-CROSSINGS AND LEVEL-CROSSING SAFETY EQUIPMENT ON THE MAIN LINES. In: liikennevirasto.fi. Finnish rail administration, August 2009, S. 24, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2017; abgerufen am 14. Juni 2023 (englisch, ISSN 1799-4330).
↑FINNISH RAILWAY STATISTICS 2009. (PDF; 803 kB) 2.3 GROSS TONS CARRIED ON THE DIFFERENT SECTIONS OF LINE IN 2008. Finnish rail administration, August 2009, S. 28, abgerufen am 17. Oktober 2018 (englisch, ISSN 1239-7180).
↑O&K Nr. 2624, Juli 1908, 20 PS, 600 mm Spurweite, Bt, Statsbaner Ostersund–Ulriksfors, Schweden, SJ BYCF1 laut Roland Bude, Klaus Fricke und Martin Murray: O&K-Dampflokomotiven: Lieferverzeichnis 1892–1945. Verlag Railroadiana, Buschhoven 1978, ISBN 3-921894-00-X.
↑ abFranz Kosar: Eisenbahngeschütze der Welt. Stuttgart 1991, S. 153
↑Railway guns. TM-3-12. In: nortfort.ru. Abgerufen am 25. Juni 2023 (Beispielbilder TM-3-12).