Die Bahnstrecke Chagny–Dole-Ville ist eine 85 km lange, ehemals zweigleisige, heute größtenteils stillgelegte Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie ging zwischen 1871 und 1887 in zwei Schritten in Betrieb und wurde 1938 und 1954 ebenfalls in zwei Phasen für den Reiseverkehr geschlossen. Nur unmittelbar bei Dole wird auf ca. 7 km noch der Güterverkehr bedient, nachdem dort 1991 mit 25 kV ~ elektrifiziert worden ist. Anfang der 1980er Jahre wurden auf der übrigen Strecke die letzten Schienen entfernt.
Entsprechend gliedert sich die Strecke in zwei Teile. Gebaut wurde zunächst Chalon–Dole über Allerey, der am 2. Oktober 1871 in Betrieb ging. Am 12. Juli 1887, also über 15 Jahre später, folgte im Zuge des Freycinet-Plan als Nr. 115 Chagny–Allerey. Sie galt als Umleitungsstrecke zwischen den Achsen Dijon–Lyon und Dijon–Bourg-en-Bresse und somit als strategisch eingestuft und zweigleisig gebaut.[2]
Dieser zuletzt in Betrieb genommene Teil war der erste, der für den Reiseverkehr wieder geschlossen wurde, nämlich bereits zwei Monate nach Verstaatlichung durch die SNCF am 1. Juli 1938. Der Güterverkehr wurde in fünf Etappen stillgelegt. Heute wird nur noch das nordöstliche Streckenende zwischen Tavaux und Dole befahren sowie der Abschnitt Allerey–Verdun, der von Chalon aus noch angeschlossen ist[1]:
Die Entwidmung der Bahnstrecke begann mit dem Abschnitt Neublans–Tavaux am 26. Juli 1969 und der Rückbau noch im selben Jahr. Es folgte St.-Bonnet–Neublans am 26. Juli 1973 und Chagny–Allerey am 20. März 1978 und Rückbau 1981.[1]