Babol (persisch بابل Bābol /bɔːˈbol/), bis 1927 auch Bārforūsch, ist eine Stadt in der iranischen Provinz Masandaran und ein Badeort am Kaspischen Meer.
Babol liegt am gleichnamigen Fluss und ist ca. 30 km von der Provinzhauptstadt Sari entfernt. Die Stadt ist der Haupthandelsort Masandarans (einst ganz Nord-Irans). Babol hat 250.217 Einwohner (Stand 2016[1][2]). Südlich der Stadt liegt der Ort Ālāscht, Geburtsort Reza Schah Pahlavis.
Der erste Name Babols war Māmitrā (persisch ماميترا, ‚Ort Mithras‘, entsprechend der iranischen GottheitMithras), später in der neupersischen Entwicklung Māmtir.
Quellen der iranischen Geschichtsschreibung[3][4] ist zu entnehmen, dass im Jahre 864 n. Chr. im Rahmen des gegen den Vertreter des abbasidischenarabischenKalifen von Bagdad gerichteten Widerstands des iranischen Adels und weiter Teile der Bevölkerung der Region der Fürst Abdollah-Ibn-Vendad-Omid das Volk der Stadt mit großem Erfolg dazu aufrief, sich dem Widerstand anzuschließen. Die heutige Stadt, die gemäß dem Historiker Sayyed Zahiruddin Mar'ashi (1413–1488 n. Chr.) zu seiner Zeit Bārforūschdeh hieß[3], woraus das spätere Bārforūsch im 16. Jahrhundert hervorging, erlangte den Höhepunkt ihrer ökonomischen Entwicklung gegen Ende des 18. Jahrhunderts aufgrund des Handels mit Russland. Unter der Dynastie der Zand wurde die Stadt schließlich zur Hauptstadt der Provinz Mazandaran erhoben[5]. Durch die Feindschaft der späteren Kadscharen-Dynastie gegen die frühere Herrscherfamilie der Zand und durch die Sympathie der Stadtbevölkerung für die gestürzte Zand-Dynastie begünstigt, wurde in späterer Zeit die Provinzhauptstadt erneut nach Sāri verlegt. Hierdurch und durch weitere Entscheidungen (so z. B. die Nichtanbindung an die von Reza Schah erbaute Transiranische Eisenbahn im frühen 20. Jahrhundert) verlor die Stadt in späterer Zeit teils an Bedeutung.
Im Rahmen der Konfrontation der persischen Regierung unter der Kadscharen-Dynastie mit der religiösen Bewegung des Babs und im Vorfeld der später aufkeimenden Gemeinschaft der Bahais kam es in den Jahren 1848 und 1849 zu einer militärischen Auseinandersetzung zwischen regulären Streitkräften und den Anhängern des Babismus in der Nähe der Stadt. Hierbei erlitten die Babis große Verluste. In die Geschichtsschreibung ging die Konfrontation als „das Ereignis der Festung Sheikh Tabarsi“ (Vāghe'ehe Ghal'ehe Sheikh Tabarsi) ein, da das Mausoleum des geistlichen Gelehrten Sheikh Tabarsi (Ahmad Ibn Abitaleb Tabarsi) als Schauplatz der Auseinandersetzung gedient hatte[6].
Jedoch hatte die Stadt auch später einen relativ hohen Anteil an Bewohnern nicht-islamischen Glaubens, hierbei insbesondere Bürger jüdischen Glaubens sowie Bahais.
Mazandaran-Universität für Wissenschaft und Technologie
Freie Universität Babol
Institut für angewandte Wissenschaft in Kunst und Kultur
Payame-Nur-Universität Babol
Universität für angewandte Wissenschaften – Babol
Universität des Lehrpersonals Rajai Babol
Mazandaran-Institut für Technologie
Rahedanesh-Institut für höhere Bildung
Tabari-Institut für höhere Bildung
Institut für angewandte Wissenschaft Jahad Daneshgahi
Aryan-Institut für Wissenschaft und Technologie
Berufskolleg Imam Sadiq, Babol
Berufskolleg Sama, Babol
Berufskolleg AzZahra, Babol
Sehenswürdigkeiten
Ruinen des Palastes des safawidischenpersischen Kaisers Schah Abbas I. liegen im Süden des alten Stadtkerns. Zu weiteren Sehenswürdigkeiten zählt die Mohammad-Hassan-Chan-Brücke, erbaut unter dem kadscharischen Eroberer der Stadt Mohammad Hassan Chān (1722–1758), Vater des späteren Kaisers Schah Aga Mohammed Khan. Der Kaiserliche Palast aus der Zeit der persischen Dynastie der Pahlavis, heute Teil der Universität für Medizinische Wissenschaften, sowie das Museum Gandschineh zählen zu weiteren alten Attraktionen der Stadt.
Söhne und Töchter der Stadt
Delkasch (1924–2004), Sängerin und Schauspielerin[7]