Der aktuelle Modus besteht seit der Saison 2024. Es spielen acht Teams in der Liga. Jedes Team absolviert im Grunddurchgang zehn Spiele und trifft dabei mindestens einmal auf jedes andere Team. Gegen drei Teams finden ein Hin- und Rückspiel statt. Aus dem Grunddurchgang wird eine Rangliste ermittelt. Zunächst ist hierfür der Quotient aus Siegen zu Spielen entscheidend. Ist dieser bei mehreren Teams gleich, so zählt zunächst die Punktedifferenz im direkten Vergleich und danach die Gesamtpunktedifferenz. Für die Berechnung der Differenz, wird die Punktedifferenz pro Spiel mit +35 bzw. −35 gedeckelt.
Nach dem Grunddurchgang schließen sich die Play-offs an. Hier treten zunächst der Dritt- und der Viertplatzierte auswärts gegen die beiden besten Teams des Grunddurchgangs in den Halbfinalpartien an. Die Gewinner dieser Paarungen treten dann in der Austrian Bowl gegeneinander an. Der Sieger der Austrian Bowl ist zugleich österreichischer Staatsmeister, sofern es sich um ein österreichisches Team handelt. Erreicht nur ein österreichisches Team die Austrian Bowl, ist dieses Team automatisch Staatsmeister – dieser Fall trat bislang noch nie ein.
Der letzte des Grunddurchgangs steigt in die Division 1 ab. Der Meister der Division 1 qualifiziert sich für die AFL. Diese Regelung ist für die Spielzeiten 2022 und 2023 ausgesetzt.
A-Klasse-Spieler
Zur Saison 2016 dürfen die Semifinalisten der Vorsaison zwei A-Klasse-Spieler am Roster eines Spieltags führen und diese zwei auch am Feld gleichzeitig einsetzen. Alle anderen Teams dürfen drei A-Klasse-Spieler im Spielerkader eines Spieltags führen, aber ebenfalls nur zwei gleichzeitig am Feld einsetzen. Die vorangegangenen zwei Saisonen war lediglich ein A-Klasse-Spieler erlaubt. Als Klasse-A-Spieler werden neben jenen Spielern aus Amerika auch jeder andere Spieler angesehen, der von seinem Verein ein fixes Gehalt bezieht.[1]
Teams
Swarco Raiders Tirol
Vienna Vikings
Graz Giants
Danube Dragons
Mödling Rangers
Telfs Patriots
Salzburg Ducks
Prague Black Panthers
Footballteams der AFL (2024)
In der Saison 2024 spielt die AFL mit acht Teams, zwei weniger als in den Jahren zuvor.[2] Davon kommen sieben aus Österreich und eines aus Tschechien.
Das erste österreichische American-Football-Team, die Vienna Ramblocks, wurde bereits 1978 gegründet,[3]. Mit den Graz Giants kam 1981 ein weiteres Team hinzu, so dass das erste österreichische Duell im Jahr 1982 stattfinden konnte, welches mit 44:0 an die Ramblocks ging.[4]
Im Jahr 1984 wurde die AFL durch die Ramblocks, Giants und die Salzburg Lions gegründet.[3] Meister der Premierensaison wurden die Lions, die sich im Endspiel mit 27:10 gegen die Giants durchsetzten. In der Folgezeit entwickelten sich die Grazer zum dominierenden Team der Liga. In den ersten acht Spielzeiten waren die Giants immer in der Austrian Bowl vertreten und gingen dabei sechsmal als Sieger hervor. Die AFC Vienna Vikings errangen ihren ersten Meistertitel 1994 und stellten zwischen 1998 und 2005 den Rekord der Grazer mit acht aufeinander folgenden Finalteilnahmen ein. In dieser Zeitspanne kamen die Vikings auf sechs Meistertitel, wobei sie die Austrian Bowl von 1999 bis 2003 sogar fünfmal in Serie gewinnen konnten. Seit 2012 sind die Vikings österreichischer Rekordmeister mit bereits 13 Meistertitel. Die Tyrolean Raiders erreichten ihr erstes Finale im Jahr 2000, waren seither in zwölf Finalpartien vertreten und feierten 2004 ihren ersten Meistertitel.
Bis inklusive der Saison 2008 wurde die AFL mit sechs Mannschaften, die in einer Hin- und Rückrunde je einmal aufeinandertreffen gespielt. Dabei kam jede Mannschaft auf 8 Grunddurchgangsspiele, nach welchen die beiden bestplatzierten der Tabelle das Finalspiel um die Austrian Bowl austrugen. Es handelte sich hierbei um den gleichen Modus, der auch in der NFL-Europe zur Austragung kam. Davor gab es bis zur Saison 2005 einen Grunddurchgang mit anschließenden Play-offs.
Aufgrund von Sponsorenwechseln kam es nach der Saison 2008 zu einigen Namensänderungen: So spielen die ehemaligen Chrysler Vikings nunmehr als Raiffeisen Vikings Vienna, die Papa Joe’s Tyrolean Raiders als Swarco Raiders Tirol und die Öko-Box Graz Giants als Turek Graz Giants. Die Carinthian Falcons änderten bereits 2005 ihren Vereinsnamen auf Carinthian Black Lions. Mittlerweile spielen die Vienna Vikings und die Graz Giants wieder unter ihrem ursprünglichen Namen ohne Sponsoranhang.
Nach der Saison 2008 stieg die Unzufriedenheit über die Struktur der AFL, vor allem bei den Carinthian Black Lions und die Cineplexx Blue Devils. Diese beiden Teams zogen eine Teilnahme unter Fortführung des bis dahin bestehenden Modus nicht mehr in Betracht, wodurch es zu beträchtlichen Änderungen in der Struktur des österreichischen Footballs kam. Dabei wurde die AFL auf die vier stärksten Vereine, Raiffeisen Vikings Vienna, Turek Graz Giants, Swarco Raiders Tirol und Danube Dragons, reduziert und eine sogenannte Interdivison mit den Black Lions und den Blue Devils gegründet. Diese beiden Teams absolvierten Spiele sowohl mit Mannschaften aus der Division 1 und der AFL.
Seit der Saison 2010 kam es abermals zu gravierenden Änderungen in der Struktur der AFL. Damals wurde die Liga von vier auf acht Teams aufgestockt und die nur für die Saison 2009 gegründete Interdivision aufgelöst. Neben den vier Top Teams stiegen die Carinthian Black Lions (Interdivision), die Salzburg Bulls und die Generali Invaders (beide Division 1) auf, sowie die Prague Panthers aus Tschechien ein. Die Cineplexx Blue Devils, schlossen sich hingegen der Schweizer Nationalliga A an.
In der Saison 2011 stiegen die Generali Invaders kurzfristig wegen finanziellen Problemen aus dem Ligabetrieb aus, sodass die AFL 2011 nur mehr sieben Teams umfasste.
Vor der Saison 2012 stiegen die Black Lions und Salzburg Bulls aus dem Ligabetrieb aus, jedoch die AFC Rangers ein, sodass die AFL 2012 sechs Teams umfasste. Jedes Team absolvierte ein Heim- und Auswärtsspiel gegen die anderen Teams. Dieser Modus wurde in der Saison 2013 beibehalten. Die AFC Rangers wählten einen freiwilligen Abstieg in die Division 2, so dass die Saison 2014 mit fünf verbliebenen Teams absolviert wurde.
Es gab Bestrebungen die Saison 2015 mit acht Mannschaften zu spielen. Da sich jedoch die Carinthian Lions und die Vienna Knights weigerten aufzusteigen, verblieb man beim altbekannten Modus.
Zur Saison 2022 wurde die AFL von sechs auf zehn Mannschaften aufgestockt. Gleichzeitig meldeten die Topmannschaften Raiders Tirol und Vienna Vikings für die European League of Football (ELF); die bisherigen zweite Mannschaften spielen nun in der AFL.[5]
Austrian Bowl
In der Austrian Bowl, die[6] zum ersten Mal am 20. Oktober 1984 in Salzburg ausgetragen wurde, wird jedes Jahr der österreichische Staatsmeister im American Football gekürt:[7]
Da 2020 auf Grund der COVID-19-Pandemie nur zwei Teams an der Meisterschaft teilnahmen, wurde der Staatstitel in einer Best-of-five-Serie ausgespielt, die mit 31:19, 45:13 und 46:29 an die Vikings ging. Ein Bowl-Spiel fand demnach nicht statt.
ELF
seit der Saison 2022 treten die Vienna Vikings und die Tyrol Raiders in der European League of Football an – die Mannschaften, welche in der AFL antreten und um die Austrian Bowl spielen, sind nurmehr die zweiten Mannschaften des jeweiligen Vereins.
Rangliste nach Bundesländern, in denen die reguläre Heimspielstätte zum Zeitpunkt der Teilnahme an der Austrian Bowl lag. Die Danube Dragons waren dabei zweimal, als Klosterneuburg Mercenaries, Repräsentant Niederösterreichs und sind seitdem – unter ihrem heutigen Namen – Repräsentant des Bundeslandes Wien. Trotz der Teilnahme nichtösterreichischer Mannschaften an mehreren Saisons der AFL gelang es keinem dieser Teams bisher (Stand 2023), in die Austrian Bowl einzuziehen.
Land
Titel
Teilnahmen
Siegquote
1
Wien
18
32 b
0,563 b
2
Steiermark
10
21
0,476
3
Tirol
8
17
0,471
4
Salzburg
2
4
0,500
5
Vorarlberg
1
1
1,000
6
Niederösterreich
0
3
0,000
b
die Ausgaben 2022 und 2023, bei denen zwei Vertreter Wiens aufeinander trafen, sind unter Teilnahmen hier nur einfach gezählt