Ausländerextremismus ist ein von deutschen Verfassungsschutzbehörden verwendeter Sammelbegriff für Aktivitäten der von ihnen beobachteten sogenannten „extremistischen oder terroristischen Ausländerorganisationen“, die Deutschland als „sicheren Rückzugsraum“ betrachten, von dem aus sie „ihre Ziele im Heimatland verfolgen können“.[1]
In Deutschland hatten Ende 2011 vom deutschen Verfassungsschutz als „extremistisch“, aber nicht „islamistisch“, eingestufte Ausländerorganisationen rund 26.410 Mitglieder. Zu diesen Organisationen bzw. Gruppierungen gehören nach dem Verfassungsschutzbericht des Innenministeriums Nordrhein-Westfalens unter anderem:[3]
Ende 2011 gab es 30 bundesweit aktive islamistische Organisationen, deren Personenpotenzial mit 38.080 Mitgliedern/Anhängern (2010: 37.470) leicht angestiegen ist. Die Anhänger türkischer Gruppierungen bildeten mit 32.270 Personen (2010: 31.370) die größte Gruppe.[4]
Von den rund 1 Million in Nordrhein-Westfalen lebenden Muslimen sind dies rund 8.500 Personen und damit weniger als 1 %. Der bei weitem größte Teil davon ist laut Verfassungsschutzbericht NRW dem legalistischen, nicht Gewalt anwendenden oder befürwortenden Spektrum zuzurechnen:[3]
Verfassungsschutzbericht des Landesamtes für Verfassungsschutz Mecklenburg-Vorpommern 2008; verfassungsschutz-mv.de (PDF; 715 kB)
Artur Hertwig: Strukturen des Ausländerextremismus in Deutschland. In: Kai Hirschmann (Hrsg.): Der Kampf gegen den Terrorismus. BWV, Berlin 2003, ISBN 3-8305-0383-0, S. 81–100.
Oliver Bossert, Guido Korte: Organisierte Kriminalität und Ausländerextremismus/Terrorismus. Fachhochschule d. Bundes f. öffentl. Verwaltung, 2004, ISBN 3-930732-96-3
Siegfried Schwan: Beobachtung des Ausländerextremismus in der Bundesrepublik Deutschland unter sich verändernden globalpolitischen Rahmenbedingungen. In: Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der Schule für Verfassungsschutz und für Andreas Hübsch. Fachhochsch. des Bundes für Öffentliche Verwaltung, Fachbereich Öffentliche Sicherheit, Brühl (Rheinland) 2007, S. 552–558
Staatsschutzbericht: Staatspolizeilicher Dienst, Linksextremismus, Rechtsextremismus, Briefbombenanschläge, Internationaler Terrorismus, Ausländerextremismus, Nachrichtendienste und Spionageabwehr, Organisierte Kriminalität, Personen- und Objektschutz, Österreich, Bundesministerium für Inneres. – Wien: Bundesministerium für Inneres, 19XX[5]