Auraicept na nÉces [ˈaurikʲept na ˈnʲeːgʲes] („Leitfaden für die gelehrten Dichter“) ist der Name einer Sammlung von Abhandlungen zur irischen Sprache. Als ursprünglicher Verfasser gilt der Gelehrte Longarad, der schon im 7. Jahrhundert mit den ersten Kapiteln begonnen haben soll. Nach einer anderen Überlieferung wurde das erste Buch des Werkes von Cenn Fáelad mac Ailella verfasst.
In zwei Handschriften aus dem 14. bis zum 16. Jahrhundert ist dieses Werk überliefert, die im Vergleich zur Urfassung weiter ausgebaut sind, allerdings unterschiedliche Versionen beinhalten. Die Abhandlung beginnt mit einer Einleitung über die Entstehung der irischen Sprache im Zusammenhang mit der babylonischen Sprachverwirrung. Es folgen Informationen zur Ogam-Schrift sowie zu Grammatik und Metrik des Irischen, wie sie von den filid („Dichtern“) verlangt wurde. Das Werk ist ein Versuch von Mönchen, die lateinischen Regeln auf ihre Muttersprache anzuwenden. Grundlagen sind die Werke der klassischen Grammatiker Aelius Donatus und Priscianus sowie die Etymologiae von Isidor von Sevilla.
James Acken: Structure and Interpretation in the Auraicept na nÉces. VDM Verlag, 2008, ISBN 9783639020304
George Calder: Auraicept na n-éces: The scholars’ primer: being the texts of the Ogham tract from the Book of Ballymote and the Yellow Book of Lecan, and the text of the Trefhocul from the Book of Leinster. Edited from eight manuscripts, with introduction, translation of the Ballymote text, notes, and indices by George Calder. John Grant, Edinburgh 1917 (1995 neu gedruckt.)
Erich Poppe, Die mittelalterliche irische Abhandlung Auraicept na nÉces und ihr geistesgeschichtlicher Standort. In: Theorie und Rekonstruktion, hrsg. von Klaus D. Dutz & Hans-J. Niederehe. Münster: Nodus, 1996, 55–74.
Weblinks
Vollständiger Text des Auraicept na n-éces (herausgegeben von George Calder, 1917) in mehreren Formaten