Goué war eine treibende Kraft im theatralischen und geselligen Leben der jüngeren Juristen in Wetzlar. Er war bekannt und berüchtigt durch seine Neigung zu Trunk und Spiel, dabei vielfach schriftstellerisch tätig: Er schrieb Theaterstücke und Gelegenheitsgedichte, gab eine Wochenschrift heraus, parodierte den Hofstaat und tat sich mit Mystifikationen hervor. Über dieses Treiben berichtet Goethe im 12. Buch von Dichtung und Wahrheit. Wiederum regte Goethes Briefroman Die Leiden des jungen Werthers Goué zum TrauerspielMasuren oder der junge Werther (1775) an. Die gleichzeitig erschienene Berichtigung der Geschichte des jungen Werthers nimmt auf die Geschehnisse in Wetzlar Bezug.
Bekannt wurde Goué durch seine Schriften über die Freimaurerei („Ueber das Ganze der Maurerei“, 1782, umgearbeitet 1788) und sein verwirrendes Spiel mit Geheimorden und ihren Riten („Der hoeere Ruf“, 1768, 2. vermehrte Aufl. 1769).
Er starb 1789 im Alter von 46 Jahren, fast auf den Tag genau 8 Jahre nach Johann Jakob Höfler[2].
Literatur
Unter Zahlenchiffre „27“: Der Ritterbund mit dem Orden des Uebergangs zu Wetzlar und der Orden der verrückten Hofräthe. In: Blätter für literarische Unterhaltung. 1852, Nr. 52, S. 1225–1230 (Digitalisat)
Dirk Sangmeister: Die Insel Felsenburg liegt in einem Teich bei Braunschweig. Über Goethe, Goue und den Argonauten-Orden in Riddagshausen. In: Sabine Kyora, Axel Dunker u. Dirk Sangmeister (Hg.): Literatur ohne Kompromisse. Bielefeld, Aisthesis, 2004. S. 129–140.