August Ludwig Reyscher wurde 1802 als Sohn des Ehepaars Maria Charlotta und Karl Ludwig Reyscher im Unterriexinger Pfarrhaus geboren. Er war das vierte von sechs Kindern, die ebenfalls alle in Unterriexingen geboren wurden. Sein Vater war evangelischer Pfarrer im Ort, seine Mutter, geborene Lebret (auch Le Bret oder LeBret), war die Tochter des Historikers und Theologen Johann Friedrich LeBret.[1]
Während seines Studiums wurde Ludwig Reyscher 1821 Mitglied der Burschenschaft Germania Tübingen und später Mitglied der Burschenschaft Feuerreiter Tübingen.[2]
Ueber die Bedürfnisse unserer Zeitin der Gesetzgebung. Cotta, Stuttgart/Tübingen 1828.
Grundriss der württembergischen Staats- und Rechtsgeschichte zum Gebrauche bei akademischen Vorlesungen. Zu Guttenberg, Tübingen 1831.
Publicistische Versuche, mit besonderer Rücksicht auf württembergisches Staatsrecht. Metzler, Stuttgart 1832.
Ueber die Symbolik des germanischen Rechts. Fues, Tübingen 1833.
Die grundherrlichen Rechte des Württembergischen Adels. Fues, Tübingen 1836 (Neudruck: LTR-Verlag, Wiesbaden 1981, ISBN 3-88706-038-5).
Drei verfassungsberathende Landesversammlungen und mein Austritt aus dem Staatsdienste. Ein Beitrag zum Verfassungsrecht und zur parlamentarischen Praxis. Fues, Tübingen 1851.
Das österreichische und das württembergische Konkordat. 2. Aufl. Fues, Tübingen 1858.
Württemberg. Geschichte und Uebersicht seiner Verfassung und Gesetzgebung. Wigand, Leipzig 1861.
Die Rechte des Staats an den Domänen und Kammergütern nach dem deutschen Staatsrecht und den Landesgesetzen, insbesondere der sächsischen Lande. Hirzel, Leipzig 1863.
Der Rechtsstreit über das Eigenthum an den Domänen des Herzogthums Sachsen-Meiningen. Hirzel, Leipzig 1865.
Die staatsrechtlichen Folgen des deutschen Kriegs. Wo stehen wir nun? Kröner, Stuttgart 1866.
Die Ursachen des deutschen Krieges und seine Folgen. 4. Aufl. Kröner, Stuttgart 1867.
Besonders bekannt wurde Reyscher durch die umfangreiche und von ihm herausgegebene "Vollständige, historisch und kritisch bearbeitete Sammlung der württembergischen Gesetze", die ab 1828 erschien sowie über "Das gesammte württembergische Privatrecht" (1837ff.).
Literatur
Hans-Otto Mayer: A. L. Reyscher als Politiker. Dissertation Universität Tübingen 1927.
Lampros Mygdalis: Die unbekannte Rede eines neunzehnjährigen Tübinger Studenten für die Griechen aus dem Jahre 1821. Zum zweihundertsten Geburtstag August Ludwig Reyschers. In: Suevica. Band 9, 2001/2002, Stuttgart 2004 [2005], S. 417–445, ISBN 3-88099-428-5.
Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S.719.
↑Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 58–60.
↑Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 236.
↑E. Sieb: Unterriexingen in alten Bildern. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1989, ISBN 3-89264-293-1, S. 25