Der Ort liegt in der Hildesheimer Börde, etwa einen Kilometer südlich von Harsum zwischen der Bahnstrecke Hildesheim-Lehrte und der Bundesstraße 494. Durch den Ort fließt der Unsinnbach. Östlich des Ortes liegt hinter der B 494 der Aseler Wald.
Geschichte
Die Ortschaft Asel wurde 1211 erstmals urkundlich erwähnt und gehört zu den ältesten Ortschaften des Stiftes Hildesheim. Sie unterstand zunächst der Dompropstei, später gehörte sie zum Amt Steuerwald. Während der Zeit der Reformation blieb das Dorf katholisch. Die Bauern betrieben im 16. Jahrhundert vor allem Weidewirtschaft. Der Schäferstreit zwischen Asel und Hildesheim wurde im Jahre 1595 in einem Vergleich beigelegt, ebenso wie der Streit um den Bau und die Unterhaltung des Pfarrhauses in den Jahren 1764–1772, der sogar bis vor das Reichskammergericht in Wetzlar gelangte.
Wegen des fruchtbaren Bodens war Asel bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts ein Bauerndorf. Es wurden vor allem Weizen, Roggen, Hafer und Gerste aber auch Kartoffeln und Zuckerrüben angebaut, heute hauptsächlich Weizen und Zuckerrüben. Der Ort ist durch Zuzug inzwischen stark angewachsen.
Der Ortsrat, der den Ortsteil Asel vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 gewann die Wählergruppe „Gemeinsam für Asel“ alle sieben Sitze.[7]
Die ältesten Teile der katholischen St.-Catharina-Kirche stammen aus dem 15. Jahrhundert. Eine kleine Glocke im Turm trägt den Namen Katerina und die Jahreszahl 1498. Damit ist die Kirche das älteste Gebäude im Ort. Die historische Orgel (Prospekt aus dem 16. Jahrhundert, Pfeifenwerk größtenteils aus dem 19. Jahrhundert) ist eine der ältesten Kirchenorgeln in Niedersachsen. Sie stammt zusammen mit dem Altar aus der 1803 aufgelösten Nikolaikirche zu Hildesheim. Kirchenpatronin ist die heilige Katharina von Alexandrien. Seit dem 1. November 2014 gehört St. Catharina als Filialkirche zur Pfarrei St. Cäcilia mit Sitz in Harsum.[8]
Paltrockmühle Asel
Die Paltrockmühle wurde ursprünglich 1850 als Bockwindmühle bei Schöppenstedt errichtet. 1894 wurde sie für 6000 Mark verkauft und in Asel wieder aufgebaut. Gleichzeitig erfolgte auch der Umbau zur Paltrockmühle. Die Mühle wurde als Kornmühle betrieben. Nach verschiedenen Besitzerwechseln wurde die Mühle 1969 stillgelegt und wurde in den folgenden Jahren sehr baufällig. Schon ein Jahr nach Gründung des Mühlenvereins Asel e. V. im Jahre 1992 konnte die Mühle wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzt werden.
Schwarzerdeprofil Asel
Beim Schwarzerdeprofil Asel handelt sich um ein Bodenprofil, das sich neben einer frei zugänglichen Rasenfläche an der Aseler Paltrockmühle befindet. Es ist der einzige Boden, der in Niedersachsen als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Das begehbare Schauprofil ist durch eine Metallkonstruktion abgedeckt und kann auf Anfrage, im Kreishaus Hildesheim, besichtigt werden. Eine Informationstafel erklärt die Entstehung der Schwarzerde in der Börderegion. Beim Boden um Asel handelt es sich um Pseudogley-Schwarzerde, da der Untergrund aus wasserundurchlässigem und wasserstauendem Ton besteht. Das Bodenprofil ist charakteristisch für die Hildesheimer Börde.[9]
„1000-jährige“ Grafeneiche
Die Eiche steht auf dem Springberg an der B 494. Das wahre Alter wird auf etwa 500–600 Jahre geschätzt. Der Stammumfang beträgt 7,91 m, die Krone hat einen Durchmesser von etwa 30 m.[10] Der Schwedenstein südlich der Eiche trägt die Aufschrift „Dem Gott gnädig sey“. Es handelt sich um eine Grabstele, die früher in der Gemarkung zwischen Asel und Drispenstedt stand.
Wirtschaft und Infrastruktur
Asel wird mit Buslinien des Regionalverkehr Hildesheim mit den übrigen Ortschaften der Gemeinde Harsum,[11] mit Algermissen-Groß Lobke und mit Hildesheim verbunden. Am westlichen Ortsrand führt die Bahnstrecke Lehrte–Hildesheim vorbei, ohne dass es einen S-Bahn-Haltepunkt gibt. Am östlichen Ortsrand verläuft die Bundesstraße 494 und etwa einen Kilometer südlich die Bundesautobahn 7 mit der Anschlussstelle Nr. 61 (Hildesheim-Drispenstedt).
↑ ab
Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt, Hannover 1. Januar 1973, S.30, Landkreis Hildesheim-Marienburg (Digitalisat [PDF; 21,3MB; abgerufen am 21. Februar 2020]).
↑ abStatistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.166 (Digitalisat).
↑
Urkunde über die Aufhebung der katholischen Pfarrgemeinden St. Cäcilia, Harsum, St. Catharina, Harsum-Asel, St. Matthäus, Algermissen und über die Errichtung der katholischen Pfarrgemeinde St. Cäcilia, Harsum. In: Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Kirchlicher Anzeiger für das Bistum Hildesheim. Nr.8. Druckhaus Köhler, Hildesheim 3. November 2014, S.218–220, Sp.2, S. 14 (Digitalisat [PDF; 3,1MB; abgerufen am 21. Februar 2020]).