1973 wurde er Mitglied im armenischen Komponistenverband, 1990 in der Gesellschaft für zeitgenössische Musik.[1] 1993 erhielt er für seine Komposition Parabel den Chatschaturjan-Preis des armenischen Ministeriums für Kultur.[6] 2012 wurde er mit dem Ehrentitel „Verdienter Künstler der Republik Armenien“ ausgezeichnet, 2017 mit der Goldmedaille des armenischen Kulturministeriums.[7]
Als Komponist arbeitete Sohrabjan u. a. mit Solisten des Bolschoi-Ensembles und mit dem Kronos Quartet zusammen.[6] Zu seinen Schülern zählten Idin Samimi Mofakham (* 1982),[8] David Balasanjan (* 1983)[6] und Hovik Sardaryan (* 1993).[9]
Stil
Sohrabjans Werk umfasst Orchester-, Kammer-, Vokal-, Klavier- und Orgelmusik. Im Zentrum seines Schaffens steht die Kammermusik. Stilistisch verschmolz er die Musiksprache der Moderne mit Elementen der armenischen Musikkultur wie etwa dem Tagh, einer lyrischen, monodischen Gesangsform.[10] Seine Musik war anfänglich beeinflusst von seriellen Techniken in der Tradition von Webern und Boulez, von mikrotonalen Elementen im Gefolge von Ligeti sowie von der sowjetischen Avantgarde um Edisson Denissow und Walentyn Sylwestrow.[10] Frühe Hauptwerke sind die beiden Hefte der Bumerang-Spiele (1973/75), in denen er einen Ausgangszustand in vielfältige rhythmische Variationen auffächert und an instrumentale Improvisationen in der Musik des Nahen Ostens anknüpft.[10] Ab 1980 gewinnt seine Musik weiter an Farbigkeit und Ausdrucksstärke, kennzeichnend bleibt eine kontemplative, statische und elegische Kraft, die sein ganzes Œuvre durchzieht:[10] ein „meditatives Versenken in die Tiefe des Tons“.[11] Er gehört somit zu einer Generation armenischer Komponisten, die sich vom populären folkloristischen Stil Chatschaturjans absetzten und sich eher auf Komitas Vardapet beriefen, einen Pionier der armenischen Kunstmusik.[11] Sohrabjans Musik wurde in vielen Ländern der Welt aufgeführt, u. a. am Centre Pompidou in Paris, bei den Hallischen Musiktagen, beim Holland Festival, bei den Wittener Tagen für neue Kammermusik (1987), beim Festival in Norfolk, USA (2003), in London (2009) und beim Festival 4020 in Linz (2011). Der Komponist Tigran Mansurjan widmete Sohrabjan – mit Bezug auf dessen gleichnamiges Orchesterwerk – das Klarinettenstück Parabel (2011).[12]
Hommage à Medzarents, sinfonisches Poem für Kammerorchester, 1981/1986
Serenade für kleines Orchester (13 Instrumente), 1982/85
Konzert für Violine und Streichorchester, 1987/89
Parabel für kleines Orchester (13 Instrumente), 1992
Kammermusik
Bumerang-Spiele Nr. 1 für Flöte, Oboe, Klarinette, 2 Violinen, Viola, Cello und Klavier, 1973
Bumerang-Spiele Nr. 2 für Flöte, Oboe, Klarinette, 2 Violinen, Viola, Cello, Klavier und Percussion, 1975
Sonate Nr. 1 für Cello und Klavier, 1976
Sonate Nr. 2 für Cello und Klavier, 1980
Morgengesang für Bläserquintett, 1983/88
Rituel, 3 Flöten, 1993
Streichquartett Nr. 1, Narcissus, 1996
Streichquartett Nr. 2, For Kronos, 1998
Novelette, Klavierquartett, 2009
Vokal
Kreise, Zyklus für Gesang und Instrumentalensemble (Texte von Misag Medzarents und Daniel Waruschan), 1972
Rote Brote (Text von Misag Medzarents), 1973
Abendlieder (Texte von Daniel Waruschan und Misag Medzarents) für Gesang und Klavier, 1982/85
An den Knaben Elis (Text von Georg Trakl) für Mezzosopran, Klarinette, Cello und Klavier, 1994
Neue Taghs (Texte von Daniel Waruschan und Mesrop Maschtoz) für Mezzosopran, 2 Violinen, Cello und Klavier, 1995
Lux fulgebit (Text aus Psalm 92) für Mezzosopran, Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Trompete, Posaune, 2 Violinen, Viola und Cello, 1997
Literatur
Swetlana Sarkisjan: Bekenntnis zur armenischen Tradition bei Aschot Sograbjan. In: Hermann Danuser, Hannelore Gerlach, Jürgen Köchel (Hrsg.): Sowjetische Musik im Licht der Perestroika. Laaber, Laaber 1990, ISBN 3-89007-120-1, S.215–220.
Tatjana Porwoll: Schwingungen des Kosmos – Zeitgenössische Musik aus Armenien. In: MusikTexte. Nr.32, 1989, ISSN0178-8884, S.21–23 (terterian.org [abgerufen am 25. November 2018]).
Ashot Zohrabyan – Werkauswahl. Internet Edition compiled by Onno van Rijen. 15. November 1997, archiviert vom Original am 26. Juli 2014; abgerufen am 26. November 2018.
↑ abcdSwetlana Sarkisjan: Bekenntnis zur armenischen Tradition bei Aschot Sograbjan. In: Hermann Danuser, Hannelore Gerlach, Jürgen Köchel (Hrsg.): Sowjetische Musik im Licht der Perestroika. Laaber, Laaber 1990, ISBN 3-89007-120-1, S.215–220.
↑ abTatjana Porwoll: Schwingungen des Kosmos – Zeitgenössische Musik aus Armenien. In: MusikTexte. Nr.32, 1989, ISSN0178-8884, S.21–23 (terterian.org [abgerufen am 25. November 2018]).