Arturo Jauretche war seit seiner Jugend politisch engagiert und wurde 1919 zum Sekretär der Konservativen Partei Argentiniens ernannt. Später wechselte er als Parteigänger von Präsident Hipólito Yrigoyen zur Unión Civica Radical. Als dieser 1930 durch General José Félix Uriburu gestürzt wurde, sammelten sich viele dessen Anhänger im Untergrund und initiierten 1933 einen Aufstand, an dem Jauretche ebenfalls mitwirkte. Diese Revolution schlug fehl und Jauretche kam mit einigen seiner Freunde in das Gefängnis von Corrientes.
Während seiner Haft verfasste Jauretche sein „El paso de los libros“, das er im Stil der Gaucholiteratur schrieb. 1935 gründete er zusammen mit Homero Manzi u. a. die Fuerza de Orientación de la Joven Argentina (FORJA), um Yrigoyen und dessen Politik ein unüberhörbares Sprachrohr zu verschaffen. Über diese politische Arbeit kam es zur Freundschaft und Zusammenarbeit mit Juan Perón, der ihn 1947 mit der Leitung der Banco de la Provincia de Buenos Aires betraute.
Der Politik Peróns (Peronismus) konnte und wollte Jauretche ab 1951 nicht mehr folgen und trat von seinen Ämtern zurück. Dies zog im darauffolgenden Jahr ein Schreibverbot nach sich. Nach dem Sturz Peróns gründete er die politisch ausgerichtete Zeitung „El 45“, welche aber bereits von Eduardo Lonardi wieder verboten wurde. Jauretche ging ins Exil nach Uruguay und arbeitete dort u. a. als Journalist. Er gründete die Zeitung El Líder und schrieb auch für die Zeitung La Opinión regelmäßig z. T. sehr polemische Artikel. Einem Gerücht nach musste sich Jauretche 1971 (mit 70 Jahren) wegen eines solchen Artikels mit einem Offizier duellieren.
Kurz vor seinem Tod kehrte Jauretche nach Buenos Aires zurück. Er wurde 1973 zum Geschäftsführer des Universitätsverlages EUDEBA ernannt. Er starb im Alter von 73 Jahren in seiner Heimatstadt und fand dort auch seine letzte Ruhestätte.
Werke (Auswahl)
Barajar y dar de nuevo, 1985
La colonizacion pedagógica y otros ensayos, 1982
Ejército y política, 1958
Filo, contrafilo y punta, 1983
F.O.R.J.A. y la década infame, 1962
Libros y alpargatas. „Civilizados y bárbaros“, 1985
Mano a mano entre nosotros, 1969
Política y economía, 1977
La polémicas de Jauretche, 1981/83 (3 Bde.)
Política nacional y revisionismo histórico, 1959
Prosa de hachea y tiza, 1960
Que el salir salga cortando, 1985
Literatur
Daniel Antoniotti: Las muchas voces de Arturo Jauretche. Polifonía y oralidad en una obra polémica. Corregidor, Buenos Aires 2001, ISBN 950-05-1358-7.
Juan C. Córica: Pensamiento y vida de Arturo Jauretche. De puño y letra. Editorial Biblos, Buenos Aires 2001, ISBN 950-786-310-9.
Ernesto Galasso (Hrsg.): Do argentinas, Arturo Jauretche, Victoria Ocampo. Correspondencia inédita; sus vidas, sus ideas. Fondo Nacional de las Artes, Buenos Aires 2006, ISBN 950-9807-92-3.
Ernesto Goldar: Jauretche. Crisis, Buenos Aires 1975, OCLC2043741.
Dieter Reichardt: Autorenlexikon Lateinamerika. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-38828-2, S. 70–71.
Medien
Julio Fernández Baraibar: La Ceniza y la brasa. Personalidad y pensamiento de Arturo Jauretche. Editorial Balkman, Buenos Aires 1994 (1 Videokass., 65 Min.; eine Dokumentation zum Schriftsteller Arturo Jauretche).