Eucken arbeitete bei Walther Nernst und promovierte 1906 bei ihm mit dem Thema Der stationäre Zustand zwischen polarisierten Wasserstoffelektroden.[2][3] 1911 folgte die Habilitation ebenfalls in Berlin.[4] Mit 31 Jahren hätte er schon 1915 den Lehrstuhl der TH Breslau übernehmen können; dazu kam es aber erst 1919. Zwischenzeitlich hielt ihn der Erste Weltkrieg als Batterieführer an der Westfront (wo er das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhielt) und als Lehrer an der Artillerieschule in Wahn.[5] 1930 ging er als Nachfolger von Gustav Tammann an die Georg-August-Universität Göttingen. Eucken trat zum 1. Mai 1933 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 2.149.106), hatte sie aber 1936 wieder verlassen.[6][7] Er wirkte weiterhin als Ordinarius in Göttingen.
1911 lernte er die damals erst 16-jährige Fritzi Brausewetter (* 18. Februar 1895; † 5. Mai 1955 in Seebruck) auf einem Hausball bei dem Pathologen Hermann Beitzke kennen.[8][9] Er heiratete sie schließlich 1913; das Paar hatte vier Kinder. Eucken beendete 1950 sein Leben durch Suizid.[7]
Margot Becke-Goehring, Margaret Eucken: Arnold Eucken: Chemiker – Physiker – Hochschullehrer. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, 1995, ISBN 3-540-60083-3
↑Helga Dunken: Prof. Dr. Dr. h. c. Arnold Eucken wurde vor 130 Jahren geboren. Friedrich-Schiller-Universität Jena, Chemiehistorische Notiz 3/2014 (PDF hier abrufbar).
↑Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/8560345 die zugehörige Parteikorrespondenz deutet an, dass die Aufnahme in die Partei eventuell nie vollzogen wurde
↑ abErnst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 140.
↑Margot Becke-Goehring, Margaret Eucken: Heirat und Ehe. In: Arnold Eucken. Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Jahrgang 1995, 1. Abhandlung. Springer, Berlin / Heidelberg 1995, S.12–13, doi:10.1007/978-3-642-79901-3_4 (springer.com).
↑Holger Krahnke: Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen 1751–2001 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, Philologisch-Historische Klasse. Folge 3, Bd. 246 = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse. Folge 3, Bd. 50). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-82516-1, S. 78.