Armin Kolb wurde als Sohn eines Juwelengoldschmieds und einer Schmuckpoliteurin geboren. Bereits in der frühen Kindheit beschäftigte er sich mit dem Malen von Ölbildern und erhielt privaten Zeichen- und Malunterricht von H. Mürle, Goldschmiedemeister und Dozent an der Goldschmiedeschule in Pforzheim. Auf Wunsch seiner Eltern absolvierte er zunächst eine klassische Ausbildung als Großhandelskaufmann, die allerdings nicht seinen Fähigkeiten und Interessen entsprach. Nach ausgedehnten Reisen in Nordamerika, Indien und Südostasien traf er 1983 in North Queensland, Australien auf den Goldsucher Robert Highland, der ihm grundlegende Kenntnisse in der freien Holzbearbeitung und dem Schmieden vermittelte. Die Zusammenarbeit mit Highland dauerte zwei Jahre.
Zurück in Deutschland gründete er 1986 sein erstes Atelier im Münsterland, in welchem er handgedrechselte Objekte fertigte. Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich seine Vorliebe für den Kreisel ab. Nach mehreren nationalen und internationalen Ausstellungen trat das gängige Drechslerrepertoire an Schalen, Dosen, Kugeln und Stiften in den Hintergrund und der Kreisel als Kunstobjekt wurde zum zentralen Thema seines Schaffens.
In seinen Arbeiten setzt er sich mit der Frage auseinander, mit welchen Form- und Materialkombinationen die Ästhetik eines Kreisels hervorgehoben werden kann, ohne diesem seiner ursprünglichen Funktion – der Rotation nämlich – zu berauben. Kennzeichnend für seine Kreisel ist die Verwendung von Rinderbein, Koralle oder Bernstein sowie diverser Edelhölzer wie beispielsweise Grenadill und Pink Ivory. Dabei experimentiert er mit unterschiedlichen Drechseltechniken wie der Versetztdreherei oder auch der Passigdreherei sowie dem Drechseln aufwendiger Profilierungen. Ergänzt werden seine Objekte durch filigrane Goldschmiede- und Einlegearbeiten.[1]
Der Kreisel ist für Armin Kolb weit mehr als nur ein einfaches Kinderspielzeug. Er steht für ihn symbolisch für das Spielen als Selbstzweck und bildet auf diese Weise Ruhemomente in modernen Gesellschaften, in denen das Dogma zweckökonomischer Lebensentwürfe vorherrscht.[2]
Ausstellungen (Auswahl)
1979
Erste Ausstellungen mit Ölbildern und Aquarellen in Pforzheim
↑Chrischa Oswald: Kein Kinderspiel. In: AD Magazin. 7. August 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2015; abgerufen am 27. Juni 2015.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ad-magazin.de