Die Gruppe der Antwerpener Manieristen umfasst eine nicht näher zu definierende Anzahl von Malern der AntwerpenerSt.-Lukas-Gilde zum Beginn des 16. Jahrhunderts. Sie gehören nicht zur Strömung des von Italien ausgehenden Manierismus, sondern sind noch der Spätgotik zuzuordnen, wenn auch im Übergang zur Renaissance.
Der wissenschaftliche Name Antwerpener Manieristen geht zurück auf Max J. Friedländer, der seit 1903 in der Vorbereitung seiner großen Publikation über die altniederländische Malerei begann, Werke in verschiedenen öffentlichen und privaten Sammlungen zu erfassen, und stilistisch in Zusammenhang zu stellen.
Der erste Artikel zu dieser Gruppierung erschien 1915[1] und mangels überlieferter historischer Künstlernamen vergab er darin fünf grundlegende Notnamen, oft aus Motiv und Aufbewahrungsort des Werkes abgeleitet, zu denen in späteren Publikationen bis 1937 fünf weitere hinzukamen. Friedländers Absicht mit der Gruppenbezeichnung Antwerpener Manieristen einen Bogen zum italienischen Manierismus zu schlagen, speist sich aus unterschiedlichen Motiven, die heute neu diskutiert und bewertet werden müssen.
Max J. Friedländer: Die Antwerpener Manieristen – Adriaen Ysenbrant (= Die altniederländische Malerei. Band 11). Berlin 1933.
Peter van den Brink, Maximiliaan P. J. Martens (Hrsg.): ExtravagAnt! A forgotten Chapter of Antwerp Painting 1500–1530. Ausstellungskatalog. Antwerpen 2005.