1602 heirateten Anton Mirou und seine Frau Susanne in Frankenthal; sie wurde letztmals 1627 urkundlich erwähnt. Als Vorbilder Mirous gelten neben dem Frankenthaler Pieter Schoubroeck auch Jan Brueghel und Theodor de Bry. In der Kunstgeschichte wird Mirou als „zögerlich im Umgang mit Veränderungen, manchmal fast ein wenig altmodisch“ bewertet.[1]
Mirou malte Landschaftsbilder in Öl und fertigte Federzeichnungen. Diefenbachers Katalog[1] enthält 46 Nummern. Etliche seiner Zeichnungen fanden Verbreitung als Kupferstiche. Hier arbeitete er mit Hendrick van der Borcht (dem Älteren), Theodor de Bry und Matthäus Merian zusammen.
Seine ‚Schwalbacher Reise’ ist eine Folge von 26 Federzeichnungen im Querformat von etwa 11,5 cm × 16,5 cm. Neun dieser Motive übernahm Matthäus Merian und versah sie mit der Bemerkung: ‚gezeichnet von Anton Mirou, aber in Kupfer geschnitten von Matthäus Merian'.
Durch Merians Drucktechnik sind diese Stiche seitenverkehrt zu den Originalen abgebildet. Obwohl Mirou bereits als Achtjähriger seine flämische Heimat verließ, fasste er seine schriftlichen Werksanmerkungen weiterhin in Niederländisch ab.
Auf dem Kunstmarkt wurden für seine Ölgemälde bis zu 67.000 Dollar bezahlt.[3]
Trivia
Auf dem Rathausplatz in Frankenthal steht seit 1977 das Café Mirou, das nach dem Maler benannt ist.
Literatur
Irene Spille: Anton Mirou und die „Schwalbacher Reise“. In: Frankenthal einst und jetzt. Nr. 1, 1987, ZDB-ID 213931-5, S. 2–8.
↑ abStefan Bartilla: Rezension von: Jörg Diefenbacher: Anton Mirou (1578 - vor 1627): Ein Antwerpener Maler in Frankenthal, Landau: Pfälzische Verlagsanstalt 2007, in: sehepunkte 8 (2008), Nr. 4 (15. April 2008), online abrufbar (abgerufen am 4. April 2013)
↑Martin Papenbrock: Landschaften des Exils: Gillis von Coninxloo und die Frankenthalder Maler. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2001, zugleich Habilitationsschrift, Universität Osnabrück 1998, ISBN 3-412-16100-4, hier S. 252