Tassaert stammte aus einer Bildhauerfamilie und erhielt die erste Ausbildung bei seinem Vater. Er ging zunächst nach England und 1746 nach Paris, wo er im Atelier von René Michel Slodtz arbeitete und u. a. durch eine Statue Ludwig XV. bekannt wurde.
Auf der Suche nach einem neuen Direktor für die Hofbildhauerwerkstatt in Berlin, wurde nach Vorverhandlungen in Paris Tassaert für das Amt vorgesehen. Ende des Jahres 1774 stellte er sich König Friedrich II. vor und konnte am 1. Januar 1775 sein Amt in Berlin antreten. Er übernahm im Wesentlichen das alte Personal an französischen, italienischen und deutschen Bildhauergehilfen. Zum Atelier gehörten Giovanni Battista Selvino (1744–1789), Giuseppe Girola, Jean Bernard, Claude Goussant und die Deutschen Conrad Nicolaus Boy, Johann Christian Unger (1746–1823) und die Brüder Johann David (1729–1783) und Johann Lorenz Wilhelm Räntz (1733–1776). Den ersten Auftrag, den er für Friedrich II. ausführte, waren vier mythologische Gestalten für die Neuen Kammern in Potsdam-Sanssouci.[1]
Prinz Heinrich von Preußen beauftragte ihn, mehrere Statuen und Gruppen für sein Palais in Berlin auszuführen.
In Berlin entfaltete er eine rege Tätigkeit und wurde Rektor der Kunstakademie. Einer seiner Schüler und späterer Nachfolger war Johann Gottfried Schadow, den er um 1782/83 in seine Werkstatt aufgenommen hatte.
Kinder
Jean-Joseph-François Tassaert (* 1765 in Paris; † 1835 in Paris), Graveur. Ausbildung beim Vater in Berlin, 1787–88 London, später Paris.
Rita Hofereiter: Venus in der Kiste. Ein »morceau de réception« des Bildhauers Jean Pierre Antoine Tassaert für König Friedrich II. von Preußen. In: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Jahrbuch 2 (1997/1998), S. 41–58. (Digitalisat auf perspectivia.net, abgerufen am 25. Februar 2013).