Seinen eigenen Bands Sephardic Tinge und The Selfhaters, mit denen er in Europa gastierte und mehrere Alben aufnahm, reflektieren sein Interesse an jüdischer Kultur.[1] Auf With Every Breath nahm er als erster Jazzmusiker eine Sabbatfeier in einer New Yorker Synagoge auf, an der neben Rabbinern und Kantoren auch zahlreiche Mitglieder des Downtown-Zirkels beteiligt waren. 2006 interpretierte er auf Shmutsige Magnaten Lieder des jiddischen Komponisten und Holocaust-Opfers Mordechaj Gebirtig. Zu hören ist er auch auf Fay Victors Album Life Is Funny That Way (2024) mit dem Herbie Nichols Sung Quintet.
Coleman gab der Downtownszene besondere Impulse als Komponist. Besonders charakteristisch ist dabei die „Balance von extremer Tongestaltung und einem filigran romantischen Melodiebewusstsein“ (W. Kampmann). Er komponierte für Bang on a Can, für die Harfenistin Carol Emanuel und für Klucevsec. Im Frühjahr 2003 lehrte er am Bennington College in Vermont. 2004 stand Coleman im Zentrum des dreitägigen Festivals Abstract Adventures in Brüssel.[1] Seit 2005 ist er am New England Conservatory tätig.
Anthony Coleman ist mit der Künstlerin Ljiljana Randjic verheiratet.[3]