Anglesey (englisch [ˈæŋɡəlsi]; walisischYnys Môn [ˈənɨs ˈmoːn]; lateinischMona) ist eine Insel vor der Nordwestküste von Wales in der Irischen See und ein gleichnamiger Hauptbezirk (Principal Area). Nordwestlich liegt die Gezeiteninsel Ynys y Fydlyn. Verwaltungssitz ist Llangefni. Die Landschaft ist von Hügeln geprägt. Holy Island (vormals Holyhead Island) ist Anglesey westlich vorgelagert und mit Anglesey über eine Brücke und einen künstlich angelegten Damm verbunden.
Der englische Name der Insel Anglesey leitet sich vom altnordischen „Onguls ey“ (dt. Insel des Ongul) her. Ongul ist der Name eines Wikingerführers. Die Bezeichnung Anglesey hat keinen Bezug zum historischen Volk der Angeln.
Die Bedeutung des walisischen Namens Ynys Môn (Insel Môn) ist unbekannt.
Am Ende der Vorzeit war Anglesey ein Zentrum der Druiden, weshalb sie „Insel der Druiden“ genannt wurde. Im Jahre 61 n. Chr. zerstörten die Römer unter Gaius Suetonius Paulinus das dortige Heiligtum, um den anhaltenden, durch die Priesterschaft geförderten Widerstand der keltischen Bevölkerung zu brechen.[2] Sie nannten die Insel Mona, wie sie auch von den Einheimischen genannt wurde. Nach Paulinus’ Abberufung von seinem Statthalteramt in der Provinz Britannia verloren die Römer die Kontrolle der Insel. Der römische Suffektkonsul und spätere Statthalter Britanniens Gnaeus Iulius Agricola eroberte die Insel erneut im Jahr 77 n. Chr. durch Hilfstruppen, die ihre schwere Ausrüstung ablegten und zur Insel schwammen. Dies beeindruckte die dortigen Kelten nach Tacitus angeblich so sehr, dass sie sich kampflos ergaben.[3] Die Engländer fügten Anglesey im 13. Jahrhundert ihrem Königreich hinzu.
Ungefähr einen Kilometer vor der Insel Anglesey ist eine Farm aus fünf Gezeitenkraftwerken mit jeweils zwei Megawatt Leistung in Planung, die voraussichtlich ab 2015[veraltet] Elektrizität für 10.000 Haushalte in Wales produzieren soll. Bei den Anlagen handelt es sich um Meeresströmungskraftwerke, wie sie bereits im Gezeitenkraftwerk Strangford in einer Meerenge vor Nordirland errichtet wurden. Rotoren werden dabei ähnlich wie bei einem Windrad von der Meeresströmung angetrieben und erzeugen so elektrischen Strom. Das 70 Millionen Pfund teure Projekt ist inzwischen genehmigt und wird mit 10 Millionen Pfund staatlich gefördert.[4] Die vorhandene Infrastruktur des Hafens Holyhead soll beim Bau, Betrieb und bei der Wartung der Anlagen genutzt werden und so die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens weiter stärken. Außerdem erhofft man sich, dass Wales so eine Vorreiterrolle im Bereich erneuerbare Energien übernehmen kann.[5][6]
Die Pagan-Metal-Band Eluveitie schrieb ein Lied (Inis Mona) über die Insel und die Druiden.
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Sonstiges
Seit 2015 ist die Insel offiziell ohne Grauhörnchen. Die Neozoen waren im 19. Jahrhundert aus den USA nach Großbritannien gebracht und dort ausgesetzt worden, ihr Bestand beläuft sich heute auf mehrere Millionen Exemplare. Die Tiere verdrängten weitgehend das heimische Eurasische Eichhörnchen, das daher in Großbritannien und Irland vom Aussterben bedroht ist. Aufgrund der Insellage konnte auf Anglesey die Grauhörnchenpopulation beseitigt werden. Deren Bejagung ist nicht unumstritten, sicherte dort aber dem „roten“ Eichhörnchen das Überleben.[7][8]
↑Edward Gent: Minister announces £20m marine energy prize. In: Engineering and Technology Magazine. 27. Februar 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2013; abgerufen am 20. Mai 2013 (englisch).