Das Ladengeschäft befand sich zunächst in Alt-Berlin (gegenüber der Post) und später in der Jägerstraße in Berlin-Friedrichstadt.[2] 1772 wurde die Fa. Gebr. Jordan als Königliche Hofjuweliere zum Hoflieferanten des preußischen Hofes ernannt.[10]
Friedrich II., ein Sammler hochwertiger Tabakdosen, tätigte die meisten seiner entsprechenden Einkäufe bei den Jordans. Das Unternehmen hatte dem König jährlich etwa zwei vergoldete und emaillierte, häufig mit Edelsteinen besetzte Tabatièren nach dessen Geschmack zu liefern.[4] Von 1743 bis 1765 waren es 39 Dosen, die er dort erwarb.[11] Die für den König gefertigten Tabatieren waren ungewöhnlich in Größe und Wert. Nach den Belegen der Hofjuweliere Baudesson (ein weiterer Lieferant) und der Gebrüder Jordan lag ihr Wert je zwischen 4.200 und 12.000 Talern.[12] In den im Jahr 2011 digitalisierten Schatullrechnungen Friedrichs des Großen werden mehrfach hochpreisige Ankäufe vermerkt.[13] Auch nach dem Tode Friedrichs belieferten die Jordans weiterhin den königlichen Hof. So wird in einer Mitteilung der Juweliere an den Hofstaatssekretär Ernst Friedrich Bussler vom März 1809 eine Schmucklieferung im Wert von 35.000 Reichstalern angesprochen, die der König [gemeint: Friedrich Wilhelm III.] auf eine Reise nach St. Petersburg mitgenommen habe.[14]
↑ abEkhart Berckenhagen, Anton Graff: Leben und Werk, Deutscher Verein für Kunstwissenschaft (Hrsg.), Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, 1967, S. 221.
↑ abIrene Tritt, Der kulturgeographische Einfluss der Glaubensvertriebenen in Berlin, Inaug.-Dissertation an der Freien Universität Berlin, 1966, S. 38 (Snippet).
↑ abRudolf Mingau, Personenregister der Wanderungen durch die Mark Brandenburg, Teil 8, Grosse Brandenburger Ausgabe, Gotthard Erler und Rita Reuter (Hrsg.), ISBN 978-3-35103-1-046, Aufbau-Verlag, 1997.
↑ abcHugo Rachel, Johannes Papritz und Paul Wallich, Berliner Grosskaufleute und Kapitalisten: Die Zeit des Merkantilismus 1648-1806, Band 2, Veröffentlichungen, Verein für Geschichte der Mark Brandenburg, ISSN 0936-2754, Johannes Schultze (Hrsg.), de Gruyter, 1967, S. 82 (Snippet).
↑Johann Georg Prinz von Hohenzollern, Friedrich der Grosse: Sammler und Mäzen, ISBN 978-3-77745-9-103, Hypo-Kulturstiftung (Hrsg.), Kunsthalle Verlag/Hirmer Verlag, 1992, S. 212.
↑Helmut Börsch-Supan, Die Kunst in Brandenburg-Preussen: ihre Geschichte von der Renaissance bis zum Biedermeier dargestellt am Kunstbesitz der Berliner Schlösser, Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, ISBN 978-3-78611-2-730, Mann, 1980, S. 171 (Snippet).
↑Mitteilung der Juweliere Gebr. Jordan, Hoflieferanten, an den Hofstaatssekretär Ernst Friedrich Bussler, Berlin, 11. und 28. März 1809, in: Gaby Huch, Zwischen Ehrenpforte und Inkognito: Preußische Könige auf Reisen: Quellen zur Repräsentation der Monarchie zwischen 1797 und 1871, ISBN 978-3-11040-9-253, Walter de Gruyter, 2016, Mitteilung S. 396.
↑Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Band 43, Deutscher Verein für Kunstwissenschaft (Hrsg.), Der Verein, 1989, S. 105.
↑Pantheon, Band 37, Bruckmann Verlag, 1979, S. 350 (Snippet).