Vom 1. Oktober 2009 bis Mai 2011 amtierte er als Präsident ad interim an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und war in diesem Zeitraum an der KHSB beurlaubt.[2] Bei der Wahl zum Präsidenten am 26. Mai 2011 konkurrierte er schließlich mit Richard Schenk,[3] dem er jedoch im ersten Wahlgang unterlag.[4] Er kehrte daraufhin als Professor an die Katholische Hochschule für Sozialwesen in Berlin zurück.[5]
Er ist Geschäftsführer des 2004 gegründeten Berliner Instituts für christliche Ethik und Politik (ICEP), das
als Forschungseinrichtung der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin angegliedert ist und die normativen Grundlagen und Implikationen gesellschaftlicher Wandlungsprozesse untersucht. Es versteht sich als Plattform für christliche Ethik im politischen Raum.[6]
Wirken
Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Ethik der Sozialen Arbeit, die Heilpädagogische Ethik, die Ethik des Sozialstaats sowie die Theologische Ethik.
Andreas Lob-Hüdepohl ist zugewähltes Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).[7] Er ist der Vorsitzende der Arbeitsgruppe „Patientenverfügungen“ des ZdK.[8] Seit dem 24. November 2017 ist er ZdK-Vertreter in der „Gemeinsamen Konferenz“ von Deutscher Bischofskonferenz und ZdK.
Hinsichtlich der Impfung gegen COVID-19 sieht er die moralische Pflicht („die Pflicht aus Einsicht in die Notwendigkeit zu handeln“), sich impfen zu lassen. Da die Impfung nicht nur dem Selbstschutz, sondern auch dem Fremdschutz diene, sei sie keine Privatsache, denn wer an COVID-19 erkranke, müsse die Ressourcen des Gesundheitssystems in Anspruch nehmen und sich vielleicht sogar von anderen Menschen behandeln und pflegen lassen. Wer sich hingegen nicht impfen lässt in der Hoffnung, dass sich, um die Herdenimmunität zu erreichen, genügend andere impfen lassen, oder abwartet, ob bei anderen Nebenwirkungen auftreten, verhält sich Lob-Hüdepohl zufolge unsolidarisch als Trittbrettfahrer.[12] Eine gesetzliche COVID-19-Impfpflicht war für ihn lange ausgeschlossen.[13] Am 2. September 2021 wurde berichtet, dass er die 2G-Regel für gerechtfertigt hält (Freiheit nur für Geimpfte und Genesene), im Zweifelsfall sogar nur 1G (Freiheit nur für Geimpfte). In der Abendschau vom 5. Januar sprach er sich schließlich für eine Impfpflicht aus.[14]
Privates
Andreas Lob-Hüdepohl ist verheiratet mit Gabriele Hüdepohl, der Delegatin des Jesuitenordens für dessen Schulen.[15]
Schriften (Auswahl)
Kommunikative Vernunft und theologische Ethik. Herder, 1993, ISBN 3-451-23184-0.
Markierungen. Theologie in den Zeichen der Zeit. Morus, Berlin 1995, ISBN 3-87554-300-9. zusammen mit Mariano Delgado
Solidarität am Standort Deutschland. Morus, Berlin 1997, ISBN 3-87554-320-3.
Ethik im Konflikt der Überzeugungen (Studien zur theologischen Ethik). Herder, 2005, ISBN 3-451-28527-4.
Ethik Sozialer Arbeit: Ein Handbuch. Utb, 2007, ISBN 978-3-8252-8366-7. zusammen mit Walter Lesch
Bildung für junge Flüchtlinge – ein Menschenrecht: Erfahrungen, Grundlagen und Perspektiven. Bertelsmann, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-7639-3547-5. zusammen mit Lothar Krappmann, Axel Bohmeyer, Stefan Kurzke-Maasmeier