Andrea Voßhoff trat 1986 in die CDU ein und war von 1996 bis 2000 Landesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung (MIT) der CDU/CSU in Brandenburg. Von 1997 bis 2007 war sie stellvertretende Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Havelland und von 1999 bis 2005 auch stellvertretende Landesvorsitzende der CDU Brandenburg.
Abgeordnete
Andrea Voßhoff gehört seit 2003 der Stadtverordnetenversammlung von Rathenow an und ist dort Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen. Seit September 2008 ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft der Stadt Rathenow. Von 2008 bis zum Jahr 2010 war sie auch Mitglied des Kreistages Havelland.
Voßhoff zog stets über die Landesliste Brandenburg in den Bundestag ein. Bei der Bundestagswahl 2013 unterlag sie in ihrem Wahlkreis wiederum Frank-Walter Steinmeier, dem Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion. Diesmal kam die Landesliste nicht zur Anwendung, weil die CDU zu viele Direktmandate in Brandenburg gewonnen hatte. Somit wäre sie nun erste Nachrückerin aus ihrem Bundesland gewesen, jedoch ist ein Bundestagsmandat mit der Tätigkeit als Datenschutzbeauftragte unvereinbar. Katherina Reiche erklärte zum 4. September 2015 ihren Verzicht auf die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag. Voßhoff nahm wegen der Unvereinbarkeit ihrer Position mit der Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag ihr Mandat nicht an. Da die Landesliste erschöpft war, blieb der Platz unbesetzt.[2]
Beauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit
Im August 2016 urteilte Andre Meister von netzpolitik.org hingegen: „Diese Kritik [welche die Datenschutzbeauftragte verfasste] ist an Deutlichkeit kaum zu übertreffen. Die sonst eher blasse Andrea Voßhoff verpasst BND und Kanzleramt eine juristische Ohrfeige nach der anderen.“[11]
In ihrer Amtszeit kam es zu einer Personalverdopplung bei der Datenschutzbehörde.[12] Von 2014 bis 2018 war sie Mitglied im Rat für Informationsinfrastrukturen. Von Juli 2018 bis Januar 2019 war Voßhoff Mitglied der Datenethikkommission der Bundesregierung.[13]
Die Amtszeit von Voßhoff als Datenschutzbeauftragte endete zu Beginn des Jahres 2019. In einer Rückschau auf die Amtszeit von Voßhoff erneuerte Constanze Kurz auf netzpolitik.org ihre Kritik, indem sie der scheidenden Bundesdatenschutzbeauftragten eine mangelnde Sichtbarkeit in öffentlichen Debatten attestierte, obwohl in Voßhoffs Amtszeit datenschutzrechtlich relevante Ereignisse wie das Inkrafttreten der DSGVO oder der Streit um den Staatstrojaner fielen.[14] Nachfolger ist der SPD-Politiker Ulrich Kelber.[15]
↑Datenethikkommission. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, 18. Juli 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. August 2018; abgerufen am 2. September 2018.