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Dieser Artikel gibt eine Übersicht über die neuzeitlichen Bezeichnungen der Stammtöne, der von diesen abgeleiteten chromatischen Veränderungen und der Tonarten in verschiedenen Sprachen.
Beiden Systemen ist gemeinsam, dass sie sich auf die Heptatonik (Siebenstufigkeit) beziehen, durch die Art der Benennung jedoch keine Unterscheidung der durch das Prinzip der Diatonik bedingten unterschiedlichen Abstände zwischen den Stammtönen, beispielsweise in Form von Ganztönen und Halbtönen ermöglichen. Die korrekte Verwendung beider Systeme setzt daher voraus, dass die Konventionen heptatonischer Tonbenennungen und die Strukturen diatonischer Skalen bekannt sind und im Sinne der musikalischen Logik und der musikalische Orthografie angewendet werden.
Lateinisches Alphabet
Die absoluten Tonstufen der abendländischen Siebenstufigkeit werden mit Buchstaben des lateinischen Alphabets bezeichnet: A, B, C, D, E, F, G. Hierbei impliziert die diatonische Struktur der sieben Tonstufen, dass zwischen den mit den Tonbuchstaben B und C sowie E und F bezeichneten Stammtönen Halbtonschritte liegen, während alle anderen benachbarten Buchstaben Ganztonschritte bezeichnen.
Demgegenüber hielt sich im englischsprachigen Raum die Bezeichnung „B“ für den Stammton; der um einen Halbton niedrigere Ton heißt dort B flat (B♭). Im Niederländischen wird das erniedrigte B zum Bes.
In populären Musikgenres, deren Terminologie stark von den englischsprachigen Ländern geprägt wurde, benutzen auch deutsche Musiker bei Akkordsymbolen für Akkorde mit dem Grundton H zumeist die englische Bezeichnung B.
Da sich Tonbuchstaben und Solmisationssilben nur auf die sogenannten Stammtöne beziehen, bedarf es zusätzlicher Bezeichnungen zur Darstellung von Tonhöhenveränderungen der Stammtöne zur Beibehaltung der diatonischen Struktur bei Transposition und durch Chromatik.
Im Deutschen, Niederländischen, Ungarischen und in westslawischen und ähnlich in skandinavischen Sprachen werden die erhöhten und erniedrigten Töne dadurch gekennzeichnet, dass an den jeweiligen Grundton eine Nachsilbe angehängt wird, nämlich
-is bei durch ein Kreuz (♯) erhöhten Tönen (z. B. Fis, Cis) und
-es bei durch ein ♭ erniedrigten Tönen (z. B. Des, Ges; Ausnahmen im Deutschen: H → B; E → Es und A → As).
In den meisten anderen Sprachen wird die Erhöhung bzw. Erniedrigung an die Tonbezeichnung angehängt oder (im Japanischen und Chinesischen) der Tonbezeichnung vorangestellt.
In der Bezeichnung des Tongeschlechts spiegeln sich unterschiedliche musiktheoretische und musikästhetische Traditionen wider. So werden tongeschlechtliche Gegensätze der seit dem 17. Jahrhundert ausschließlich in der deutschsprachigen Musiktheorie durch das Gegensatzppar Dur und Moll dargestellten Sachverhalte im Griechischen und Bulgarischen hierarchisch als „wesentlich“ (Dur) bzw. „untergeordnet“ (Moll) bezeichnet, während im Deutschen und Ungarischen beispielsweise die Spannung einer Saite bei dem für das Tongeschlecht maßgeblichen Terzintervall ausschlaggebend ist (mollus vs. durus, d. h. weiche vs. härtere Saitenspannung),[7] oder insbesondere im asiatischen Raum die Länge der zur Definition des Tonsystems herangezogenen Rohrlänge von Flöten (lange vs. kurze bzw. große vs. kleine Flöte). Auch bei aus Komparativen abgeleiteten Bezeichnungen wie major oder minor geht es zumeist um physikalisch bedingte Größenrelationen der geschlechtsspezifischen Terzen.
Michael Beiche: Dur - moll. In: Hans Heinrich Eggebrecht, Albrecht Riethmüller (Hrsg.): Handwörterbuch der musikalischen Terminologie. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1971–2006, ISBN 978-3-515-10167-7, HmT 23. Auslieferung, Sommer 1995.
↑In der populären Musikliteratur wird oft eine Kompromiss-Notation verwendet. Der Notenname „H“ bleibt dabei für den siebten Stammton erhalten. Doch der Halbton vor dem H wird nicht, (wie im deutschen üblich) „B“ genannt, sondern „B♭“ (wie es im englischen üblich ist). Damit ist eine Verwechslung mit dem englischen „B“ und dem deutschen „B“ praktisch ausgeschlossen.
↑‹ut› bedeutet nur noch die Tonart (ut majeur/mineur); ‹do› bedeutet den Ton c, kann aber heutzutage auch wie ‹ut› die Tonart (C:/c:) bedeuten:
↑Auch in Rumänien kennt und verwendet man alternativ oft die deutschen Namen, da viele rumänische Musiker in deutschsprachigen Ländern studiert haben – meist in Wien – und die ungarische, serbische und deutsche Minderheit im Lande die deutschen Tonnamen verwenden.
↑Vor allem in wissenschaftlicher Literatur aber sind die deutschen Namen fast ebenso geläufig. In fast allen russischen Partituren findet man bis weit ins 20. Jahrhundert italienische Instrumentennamen und deutsche Tonnamen (z. B. Corni in Es / Clarinetti in B).
↑Im Japanischen werden die Töne von A bis G gemäß der Iroha-Nummerierung bezeichnet und im Katakana-Alphabet geschrieben.
↑Michael Beiche: Dur - moll. In: Hans Heinrich Eggebrecht, Albrecht Riethmüller (Hrsg.): Handwörterbuch der musikalischen Terminologie. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1971–2006, ISBN 978-3-515-10167-7, HmT 23. Auslieferung, Sommer 1995, S. 1.