Das Amtsgericht Sangerhausen nutzt seit 1992 das Gebäude Markt 3, das 1586 errichtet und 1616–1622 auf Geheiß von Kurfürst Christian I. zum Neuen Schloss ausgebaut wurde. Später diente es als Behördensitz und zeitweilig als Adelsresidenz. Seit 1816 sind in dem Gebäude Gerichte untergebracht, ab 1879 das (preußische) Amtsgericht, zu DDR-Zeiten das Kreisgericht und nach 1989 wieder das Amtsgericht.
Dem Amtsgericht Sangerhausen ist das Landgericht Halle unmittelbar übergeordnet. Das zuständige Oberlandesgericht hat seinen Sitz in Naumburg (OLG Naumburg).
Im Rahmen der Reichsjustizgesetzen wurden reichsweit einheitlich Oberlandes-, Landes- und Amtsgerichte gebildet.
Das königlich preußische Amtsgericht Sangerhausen wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 1879 als eines von 14 Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichtes Nordhausen im Bezirk des Oberlandesgericht Naumburg gebildet. Der Sitz des Gerichts war die Stadt Sangerhausen.
Am Gericht bestanden 1880 drei Richterstellen. Das Amtsgericht war damit ein mittelgroßes Amtsgericht im Landgerichtsbezirk.[2]
1945 wurden die Amtsgerichte Kelbra und Roßla aufgehoben und ihre Sprengel dem Amtsgericht Sangershausen zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der SBZLänder gebildet. Da Sangershausen zu Sachsen-Anhalt, Nordhausen aber zu Thüringen kam, wurde das Amtsgericht Sangershausen nun dem Landgericht Halle zugeordnet.