Aufgrund von Änderungen in der Landgemeindeordnung schied Witten 1851 aus dem Amt Witten aus und wurde eine amtsfreie Stadt.[4][5] Das verbleibende Amt erhielt den Namen Amt Langendreer.
Die industrielle Entwicklung des Ruhrgebiets hatte unterschiedliche Auswirkungen auf die Gemeinden des Amtes. Während in Werne und Langendreer Kohlezechen das Bild bestimmten, waren die anderen Dörfer landwirtschaftlich geprägt. Vor allem die aufstrebende Stadt Bochum meldete in Bezug auf das Amt Langendreer Begehrlichkeiten an, wobei das Hauptaugenmerk auf die aufsteigenden Gemeinden Langendreer und Werne und ihre Zechen fiel.
Die Gemeinde Werne schied am 1. Oktober 1886 aus dem Amt Langendreer aus und bildete seitdem das Amt Werne.[4]
Langendreer sowie Werne kamen zu Bochum, Düren sowie Stockum kamen zu Witten. Die genannten Gemeinden erhielten in den beiden Städten jeweils den Status eines Stadtteils. Somborn wurde geteilt. Ein Teil fiel an Bochum, der andere Teil wurde Dortmund zugesprochen.
Das Amt wurde 1886 durch das Ausscheiden von Werne verkleinert.
Kuriosität
Als im Jahre 1857 der Stockumer Gutsbesitzer Schulze-Vellinghausen Amtmann wurde, war es ihm zu mühsam, jeden Tag die rund vier Kilometer bis zum Amtshaus nach Langendreer zurücklegen zu müssen. Kurzerhand verlagerte er den Amtssitz auf den Stockumer Gerdeshof. Erst im Jahr 1900 zog das Amt wieder nach Langendreer zurück.
Literatur
Herbert Dierkes: Langendreer 1850–1929. Das Amt, die Amtmänner. ein Beitrag zur Heimatgeschichte. Franken, Bochum 1994, ISBN 3-928341-00-6.
↑ abWolfgang Leesch: Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (= Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen. Band4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S.377.