Das Amt erstreckte sich südlich und östlich von Minden beiderseits der Weser und reichte im Südwesten bis zur Stadtgrenze von Herford. Der Südwesten des Amtes wurde vom Wiehengebirge durchzogen und der Südosten vom Wesergebirge. Im 18. Jahrhundert grenzte das Amt im Westen an das Reineberg, im Norden an das Rahden, im Osten an die Grafschaften Schaumburg-Lippe und Schaumburg sowie im Süden an die Grafschaft Lippe und die Grafschaft Ravensberg. Seine Fläche betrug ca. 325 km².[1]
Geschichte
Die an der Porta Westfalica gelegene Schalksburg fiel 1398 an das Hochstift Minden und wurde eine der mindischen Landesburgen. Unterhalb der Burg entwickelte sich das Städtchen Hausberge, das Hauptort des gleichnamigen Amtes wurde. Das Hochstift Minden wurde 1648 säkularisiert und gelangte als Fürstentum Minden in den Besitz von Brandenburg-Preußen. Die Schalksburg wurde Anfang des 18. Jahrhunderts abgerissen.
Im Zuge der Neuordnung Deutschlands durch Napoleon I. wurde das Fürstentum Minden 1807 dem Königreich Westphalen eingegliedert. Das Gebiet des Amtes Hausberge fiel an die nach französischem Muster eingerichteten Kantone Haddenhausen, Hausberge, Reineberg und Windheim im Distrikt Minden.[2] Nachdem das Gebiet des alten Amtes Hausberge 1813 wieder an Preußen gefallen war, kam es 1816 im Wesentlichen zu den neuen Kreisen Bünde und Minden der Provinz Westfalen; lediglich die Bauerschaft Falkendiek kam zum neuen Kreis Herford.
Gliederung
Das Amt Hausberge war in die vier Vogteien Berg und Bruch, Gohfeld, Landwehr und Übernstieg gegliedert:[3]
Die Vogteien und das gesamte Amt hatten 1788 die folgenden Einwohnerzahlen:[3]
Vogtei Berg und Bruch
03.426
Vogtei Gohfeld
07.215
Vogtei Landwehr
04.411
Vogtei Uebernstieg
02.924
Amt Hausberge
17.976
Drosten
Als Vertreter des jeweiligen Landesherren des Hochstifts bzw. des Fürstentums Minden stand dem Amt Hausberg ein Drost vor. Die Drosten des Amtes sind nur unvollständig und ohne genaue Angabe ihrer Amtszeit überliefert.[6]
↑Addition der betreffenden Gemeindeflächen von 1950 [1]
↑Königliches Decret, wodurch die Eintheilung des Königreichs in acht Departements angeordnet wird. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. In: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Hrsg.): Projekt Westfälische Geschichte. S.229–231 (lwl.org [PDF; 4,9MB; abgerufen am 7. Dezember 2011]).
↑ abPeter Florens Weddigen: Historisch-geographisch-statistische Beyträge zur nähern Kenntniß Westphalens. Band1. Büschler, Elberfeld 1806, § 19 Das Amt Hausberge, S.215 (google.de).
↑von der Horst: Die Rittersitze des Fürstenthums Minden. In: M. Hildebrandt (Hrsg.): Vierteljahrsschrift für Wappen, Siegel und Familienkunde. BandXXVII.. Carl Heymanns Verlag, Berlin 1899, S.37ff. (google.de).