Das Amt entstand als Bürgermeisterei Ennepe 1817 in Nachfolge der Mairie Ennepe, die ihrerseits wenige Jahre zuvor unter französischer Herrschaft im Département Ruhr des Großherzogtums Berg gegründet wurde und dem Kanton Schwelm des Arrondissement Hagen zugewiesen wurde. Preußen verwaltete provisorisch das Großherzogtum nach Abzug der Franzosen im Generalgouvernement Berg, bevor es auf dem Wiener Kongress das Gebiet des Großherzogtums endgültig zugesprochen bekam. Nach Gründung der Provinz Westfalen führte Preußen unter zunächst weitgehender Beibehaltung der französischen Verwaltungsgliederung seine eigenen Verwaltungsstrukturen ein. Die Bürgermeisterei Ennepe wurde dabei dem Landkreis Hagen, der seinerseits in Nachfolge des Arrondissement Hagen stand, zugeordnet.
Die Gemeinde Mylinghausen wurde am 1. Mai 1867 in Gevelsberg umbenannt.[5]
Gevelsberg erhielt am 1. Februar 1886 das Stadtrecht, schied aus dem Amt Ennepe aus und wurde amtsfrei.[6] Am 1. April 1887 wurde das Amt vom Landkreis Hagen abgespalten und dem neu gegründeten Kreis Schwelm zugeordnet.[7]
Zum 1. April 1923 wurden die drei amtsangehörigen Gemeinden Mühlinghausen, Oelkinghausen und Schweflinghausen zur Gemeinde Milspe zusammengeschlossen.[9][10][11] Gleichzeitig wurde das Amt Ennepe in Amt Milspe umbenannt. Wie alle preußischen Einzelgemeindeämter wurde das Amt Milspe am 1. November 1934 aufgehoben.[12] Die nunmehr amtsfreie Gemeinde Milspe wurde am 1. Juni 1937 mit der Gemeinde Voerde zum Amt Milspe-Voerde verbunden, das wiederum am 1. April 1949 in die Stadt Ennepetal umgewandelt wurde.[13][14]
Das Amt wurde 1886 durch das Ausscheiden von Gevelsberg verkleinert.
Einzelnachweise
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.315.
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.236.
↑Wolfgang Leesch: Die Verwaltung der Provinz Westfalen 1818–1945: Struktur und Organisation (= Beiträge zur Geschichte der preußischen Provinz Westfalen. Band4). 2. Auflage. Aschendorff, Münster 1993, ISBN 3-402-06845-1, S.395.
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.264.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band X), Berlin 1887.
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.263.
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.270.
↑Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S.281.