Während des Zweiten Weltkriegs waren in der Gemeinde keine deutschen Truppenteile stationiert. Im April 1945 wurde das Dorf durch eine unbekannte deutsche Einheit, verstärkt durch einige Pioniere, zur Verteidigung eingerichtet. Stellungen wurden ausgehoben, Panzersperren angelegt und die beiden Eisenbahnüberführungen und die vier Nethe-Brücken wurden zur Sprengung vorbereitet. Am Nachmittag des 5. April wurden die Verteidiger durch rund 130 Soldaten der Waffen-SS verstärkt. Amelunxen sollte als Brückenkopf am westlichen Weserufer unbedingt gehalten werden. Am Abend des 5. April fühlten die Amerikaner, von Ottbergen kommend, erstmals gegen den Ort vor. Sie zogen sich jedoch sofort zurück, als sie auf Widerstand stießen. Am Morgen des 6. April begann dann der Beschuss des Dorfes durch die Amerikaner. Anschließend kam es zu schweren Straßen- und Häuserkämpfen, in deren Folge die zur Sprengung vorbereiteten Bauwerke von den Deutschen zerstört wurden. Bei den Sprengungen wurden weitere Häuser von Amelunxen beschädigt bzw. zerstört. Gegen Mittag war nach anhaltend heftigen Straßenkämpfen das Dorf zu drei Vierteln von den Amerikanern besetzt. Als letztes Gebäude wurde das am östlichen Ortsausgang an der Straße nach Wehrden gelegene Wohnhaus der Familie Menke von den Amerikanern besetzt. In diesem Gebäude hatte sich seit den Nachmittagsstunden der Gefechtsstand der deutschen Verteidiger befunden. Bei den Kämpfen um Amelunxen waren 15 deutsche und 13 amerikanische Soldaten getötet worden.[2][3]
Die Gemeinde Amelunxen schloss sich auf Grundlage des Höxter-Gesetzes am 1. Januar 1970 mit zehn weiteren Gemeinden des Amtes Beverungen und der Stadt Beverungen zur neuen Stadt Beverungen zusammen.[4]
Der Ort führt als inoffizielles Wappen das des Geschlechts derer von Amelunxen: In Rot zwei mit je viereinhalb blauen Eisenhüten belegte silberne Pfähle (Eisenhutfeh). Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken neun silberne Turnierlanzen mit wie der Schild bezeichneten Fähnlein.
Bauwerke
Im Zentrum des Ortes befinden sich zwei Kirchen:
Die romanische Georgskirche wurde 1118 geweiht und im Jahr 1651, nach häufigem Besitzerwechsel zwischen beiden Konfessionen, endgültig evangelisch.
In Amelunxen befindet sich eine Gemeinschaftsgrundschule, welche im Sommer 2014 und damit zum Schuljahr 2015 schließen musste[11], sowie ein Kindergarten für 50 Kinder.
Verkehr
Aus südlicher Richtung kommend verläuft die Landesstraße L 837 durch Amelunxen, die nördlich davon in die B 64 mündet.
Der Radweg R 2 führt, von Brakel kommend, durch Amelunxen über Godelheim bis zur Mündung der Nethe in die Weser, wo Anschluss an den Weserradweg (R 99) besteht.
Persönlichkeiten
Gustav von Ewers (1781–1830), Historiker, Staatsrechtslehrer, Rektor der Universität Dorpat, Kaiserlich-russischer Wirklicher Staatsrat, in Amelunxen geboren
Literatur
Franz J. Blaschke, Alexander von Köckritz, Birgit Steinmann, Leopold Schütte, Nolte, Strassmann: Amelunxen, 1150 Jahre: Spurensuche – Aus Vergangenheit und Gegenwart des Dorfes Amalunxen. Huxaria, 1999, ISBN 3-9805700-6-1.
↑Hand Boelte: Der Kreis Höxter „in jenen Tagen“ – Das Kriegsende 1945 zwischen Weser und Egge. 2. Auflage. Bussesche Verlagshandlung, Herford.
↑Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und der Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 16, Teil 2: Wehrkreise VII – XIII. Band16, Nr.2. Biblio-Verlag, Osnabrück 1996.
↑Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S.107.
↑ abcdMichael Rademacher: Hoexter. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.158.
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S.104.