Amblygonit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der wasserfreien Phosphate mit fremden Anionen. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Li,Na)Al[(F,OH)|PO4][4] und entwickelt meist kurze, prismatische Kristalle, aber auch körnige bis massige Aggregate, die entweder farblos oder durch Fremdbeimengungen weiß, grau, rosa, gelblich, grünlich oder bläulich gefärbt sein können.
Der Name Amblygonit ist eine Zusammensetzung von altgriechischάμβλύςamblýs, deutsch ‚stumpf‘, und γωνίαgōnía, deutsch ‚Winkel‘, und bezieht sich auf die Tatsache, dass Amblygonit in unterschiedlichen Richtungen mit jeweils unterschiedlichen Winkeln, aber verschieden von 90°, spaltet.[2]
Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Amblygonit ebenfalls in die Abteilung der „wasserfreien Phosphate“ ein, dort aber in die Unterabteilung „mit Hydroxyl(-gruppen) oder Halogen(en) mit der Zusammensetzung (A B)2 (XO4) Zq“.[5]
Amblygonit ist in seinen optischen Eigenschaften dem Quarz und Albit sehr ähnlich und wird daher öfter mit ihnen verwechselt. Durch einen Flammentest für Lithium (hält man eine Probe in eine Gasflamme sieht man eine helle rote Flamme), seine Dichte und seine ungewöhnliche Spaltbarkeit kann man es von den anderen unterscheiden.
Amblygonit ist ein wichtiges Erz zur Gewinnung von Lithium, wird aber auch als Rohstoff in der Keramik-Industrie verwendet.
Als Schmuckstein
Amblygonit gehört zu den weniger bekannten Schmucksteinen. Klare Varietäten in Facettenform geschliffen können jedoch den wertvolleren „Edelsteinen“ Goldberyll, Citrin und anderen zum Verwechseln ähnlich sehen. Weitere Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit Apatit, Brasilianit und der grün bis gelblichgrünen Spodumenvarietät Hiddenit.[7]
Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 158
Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin / Heidelberg / New York 2005, ISBN 3-540-23812-3, S. 251: Pegmatite als Rohstoffträger