Die historische Altstadt von Verona ist 2000 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen worden.
Die Stadt wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet, sie blühte besonders auf unter der Herrschaft der Scaliger im 13. und 14. Jahrhundert n. Chr. und als ein Teil der Republik von Venedig vom 15. bis 18. Jahrhundert n. Chr. In Verona sind eine bemerkenswert große Zahl von Denkmälern des Altertums, des Mittelalters und des Zeitalters der Renaissance erhalten geblieben. Sie ist ebenfalls ein hervorragendes Beispiel für eine militärische Festungsanlage, die zwei Jahrtausende in Gebrauch war.[1]
Die Stadt liegt in Norditalien am Fluss Etsch (italienischAdige) und am Fuß der Lessinischen Alpen. Der Siedlungsplatz geht auf prähistorische Zeiten zurück, eine kleine Siedlung entwickelte sich zwischen dem 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. und wurde ein römisches Municipium im 1. Jahrhundert v. Chr.; danach wuchs seine Bedeutung rasch an. Während des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurde Verona vom OstgotenTheoderich I. erobert, später von den Langobarden und 774 von Karl dem Großen.
Der Kern der Altstadt besteht aus der römischen Siedlung, die sich in den Flussbogen der Etsch schmiegt und eine der umfangreichsten Ansammlungen römischer Relikte in Norditalien enthält. Erhalten gebliebene Reste der Antike sind:
Die Scaliger bauten die Mauern während des Mittelalters wieder auf, die dann ein viel größeres Gebiet im Westen und ein weiteres ausgedehntes Gebiet am Ostufer des Flusses umschlossen. In diesen Grenzen blieb die Stadt bis zum 20. Jahrhundert.
Veronas erhalten gebliebene Architektur und Stadtstruktur spiegeln die Entwicklung einer befestigten Stadt mit einer 2000-jährigen Geschichte wider.
Kriterien für Listeneintrag
Folgende Kriterien gaben den Ausschlag für den Eintrag in die Welterbe-Liste:[1]
“Criterion (ii): In its urban structure and its architecture, Verona is an outstanding example of a town that has developed progressively and uninterruptedly over 2,000 years, incorporating artistic elements of the highest quality from each succeeding period.”
„Von der Stadtstruktur und der Architektur her ist Verona ein herausragendes Beispiel für eine Stadt, die sich 2000 Jahre lang fortwährend und ungestört entwickelt hat. In ihr haben sich aus jeder aufeinanderfolgenden Epoche Kunstdenkmäler der höchsten Qualität erhalten.“
“Criterion (iv): Verona represents in an exceptional way the concept of the fortified town at several seminal stages of European history.”
„Verona repräsentiert auf außergewöhnliche Weise die Idee einer befestigten Stadt während mehrerer wegweisender Entwicklungsstufen der europäischen Geschichte.“
Unversehrtheit, Unverfälschtheit und Schutz der Welterbe-Stadt
Die folgenden Eigenschaften eines Welterbe-Objekts werden zusammengefasst für Verona wie folgt beurteilt:
Unversehrtheit Die Unversehrtheit des Stadtbilds von Verona wird als außergewöhnlich hoch und die Struktur als recht homogen eingeschätzt. Auch die Schäden, die während des Zweiten Weltkriegs auftraten, wurden mit äußerster Sorgfalt behoben. Bedrohungen dieser Unversehrtheit durch Überschwemmungen wurden frühzeitig minimiert und für ein Erdbeben besteht ein geringes Risiko.
Unverfälschtheit Die Echtheit und Unverfälschtheit der Altstadt von Verona ist hoch. Was zum Beispiel die Befestigungen der Stadt betrifft, so ist dieses Verteidigungssystem gut über die verschiedenen Zeiträume der militärischen Nutzung bewahrt worden. Man wandte nach dem Zweiten Weltkrieg die eingeführten Grundsätze der Restaurierung an, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in Italien zur Tradition geworden sind.
Schutz und Denkmal-Management Viele Institutionen kümmern sich um den Schutz des Welterbes und die gelisteten Gebäude und Denkmäler werden durch ein staatliches Schutzgesetz für das Kulturerbe und beauftragte Superintendanten überwacht und abgesichert. Es gibt ein UNESCO-Büro zur Koordination und es herrscht eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Institutionen.
Literatur
Guido Barbetta: Le mura e le fortificazioni di Verona, Verona 1978.
Arturo Sandrini, Pierpaolo Brugnoli: L’architettura a Verona nell’età della Serenissima (sec. XV–sec. XVIII), Verona 1988.
Arturo Sandrini, Pierpaolo Brugnoli: L’architettura a Verona dal periodo napoleonico all’età contemporanea, Verona 1994.
Giorgio Borelli: Chiese e monasteri di Verona, Verona 1980.