Altpreußisches Infanterieregiment No. 3 (1806)

Regiment zu Fuß & Name des Inhabers


Fürst Leopold von Anhalt-Dessau in der Uniform seines Regiments. Stich von Adolph Menzel, 19. Jahrhundert.
Aktiv 1665 bis 1806 (Kapitulation)
Staat Kurfürstentum Brandenburg/ Preußen
Truppengattung Infanterie
Ehemalige Standorte Magdeburg, ab 1717 Halle (Saale), Grenadiere in Quedlinburg
Herkunft der Soldaten ursprünglich Süddeutschland, Herzogtum Magdeburg
Inhaber 1665 Johann von Fargel, 1679 Johann Georg von Anhalt-Dessau, 1693 Leopold von Anhalt-Dessau, 1747 Leopold Maximilian von Anhalt-Dessau, 1752 Leopold Friedrich Franz von Anhalt-Dessau, 1758 Henning Alexander von Kahlden, 1759 Franz Adolf von Anhalt-Bernburg-Schaumburg-Hoym, 1784 Heinrich Ernst von Leipziger, 1788 Johann Leopold von Thadden, 1800 Johann Jeremias von Renouard
Stammliste Altpreußische Infanterieregimenter
Stammnummer No. 3
Kriege & wichtige Schlachten Spanischer Erbfolgekrieg, Österreichischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg, Koalitionskriege

Das Infanterieregiment mit der späteren Nummer No. 3 war eines der ältesten und angesehensten brandenburgisch-preußischen Regimenter. Es wurde 1665 als Fargel zu Fuß in Süddeutschland aufgestellt. Es war eng mit der Geschichte des Fürstenhauses Anhalt-Dessau verbunden, das den brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Königen diente. Meist hatte es seinen Standort in Halle (Saale) und bezog seine Rekruten aus dem Herzogtum Magdeburg.

Allgemeine Geschichte

Am 16. Dezember 1665 hob Oberst Johann von Fargel[1] im Zuge des Englisch-Niederländischen Krieges (1665–1667) in den Reichsstädten Regensburg, Nürnberg und Frankfurt (Main) ein Regiment aus. 1679 wurde Johann Georg von Anhalt-Dessau Regimentschef. Bis 1758 wurde das Regiment „Anhalt“ genannt, da weitere Angehörige des Hauses Anhalt Regimentschefs wurden. 1688 bis 1695 stand es in niederländischen Diensten. Außer 1699 bis 1718 bestand es wie die Garde aus drei Bataillonen mit je einer Grenadierkompanie.

Beurteilung

Unter Fürst Leopold von Anhalt-Dessau wurde das Regiment zu einer der wichtigsten Ausbildungsstätten der brandenburgisch-preußischen Armee. Bis 1740 galt es nach dem Königsregiment als das beste Preußens. Vor allem aber während des Siebenjährigen Krieges erfüllte es die Erwartungen nicht.[2]

Verbleib und Nachfolge

Das Regiment wurde am 8. November 1806 als Regiment zu Fuß Renouard No. 3 in Magdeburg durch Kapitulation aufgelöst.

Uniform, Ausrüstung

Im 18. Jahrhundert bestand die Regimentsuniform aus einer blauen Uniformjacke mit roten Ärmel- und Rockaufschlägen und wenigen weißen Litzen. Die Mütze der Flügelgrenadiere war weiß, Silbermessingbeschlag mit weißem Püschel. Die Regimentsfahne war gelb.

Siehe auch

Literatur

  • Stammliste aller Regimenter und Corps der Königlich Preußischen Armee. In: Kriegsministerium Preußen (Hrsg.): Stammlisten. Hansebooks, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-7428-5014-0, S. 6–9 ([Google-Buchsuche ] – Reprint der 1786 bei Christian Friedrich Himburg in Berlin erschienenen Ausgabe).
  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753–1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Nr. 444. Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9 (Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5). Band I, S. 61ff.

Einzelnachweise

  1. http://www.geschichte-erlensee.de/neuzeit/vonfargel/stammtafel/Stammtafel-Fargel.pdf
  2. Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen: 1753 - 1786. In: Die bibliophilen Taschenbücher. Nr. 444. Hardenberg, Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9 (Lizenz d. Biblio-Verl. Osnabrück als: Das altpreussische Heer; Teil 3, Bd. 3, 4 u. 5). S. 64.