Das Straßendorf liegt im Unterelsass im Bereich der Oberrheinischen Tiefebene, etwa dreißig Kilometer nordnordwestlich von Straßburg, und ist von kleinen Erhebungen wie dem Koppenberg (256 m. ü. M.), dem Englischberg (288 m. ü. M.) und dem Schyrberg (250 m. ü. M.) umgeben. Der Ort ist historisch aus zwei Dörfern entstanden: Altdorf und Eckendorf.
Geschichte
Die beiden Dörfer gehörten früher zum Amt Pfaffenhofen der Herrschaft Lichtenberg, später der Grafschaft Hanau-Lichtenberg im Heiligen Römischen Reich. Im Jahr 1680 wurde die Ortschaft zusammen mit der Herrschaft im Rahmen der ReunionspolitikLudwigs XIV. vom Königreich Frankreich annektiert.[2]
Bei der Verwaltung beider Dörfer bildete sich schon seit dem Spätmittelalter sowohl kirchlich als auch weltlich eine enge Zusammenarbeit heraus. Die offizielle Fusion fand aber erst 1777 statt.[3] (Zur Geschichte der beiden Teil-Dörfer siehe jeweils dort.)
Lutherische Kirche Saint Arbogast mit einem Fresko über Jesus von Nazareth aus dem 14. Jahrhundert.
Die lutherische Kirche in Altdorf wurde 1775 unter Einbeziehung des Chorturms der Vorgängerkirche neu errichtet.[4]
Ein Fresko aus dem Jahr 1776 an der Rue principale stellt den Baron Franz de Trenck dar.
Wirtschaft und Infrastruktur
Alteckendorf verfügt über einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Mommenheim–Sarreguemines der SNCF und ist durch Nebenstraßen an das Verkehrsnetz angeschlossen. Das Gebiet außerhalb des Dorfkerns wird vorwiegend landwirtschaftlich genutzt.
Persönlichkeiten
Timotheus Wilhelm Röhrich (1802–1860), evangelischer Geistlicher und Kirchenhistoriker, wurde hier geboren.
Literatur
Alteckendorf, Landreis Straßburg, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Alteckendorf (meyersgaz.org).
Sigmund Billings: Geschichte und Beschreibung des Elsasses und seiner Bewohner von den ältesten bis in die neuesten Zeiten, Basel 1782, S. 243 (Google Books).
Johann Friedrich Aufschlager: Das Elsass: Neue historisch-topographische Beschreibung der beiden Rhein-Departemente. Band 2, Straßburg 1825, S. 268, Ziffer 2 (Google Books).
Die alten Territorien des Elsaß nach dem Stand vom 1. Januar 1648. Mit Ortsverzeichnis und zwei Kartenbeilagen. Statistische Mittheilungen über Elsaß-Lothringen, Heft 27. Herausgegeben vom Statistischen Bureau für Elsaß-Lothringen. Verlag M. DuMont-Schauberg, Straßburg 1896, S. 133 (Google Books).
Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 495–496.
↑Maximilian du Prel: Die Deutsche Verwaltung in Elsass-Lothringen 1870-1879. Denkschrift mit Benutzung amtlicher Quellen. Karl J. Trübner, Straßburg 1879, S. 8, Ziffer 9 (Google Books).
↑Alteckendorf, deux clochers, un village, Strasbourg. 1991, S. 224. ISBN 2-903297-45-2
↑ Kathrin Ellwardt: Lutheraner zwischen Frankreich und dem Reich: Kirchenbauten in den elsässischen Ämtern der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter Johann Reinhard III. und Ludwig IX. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte 2016, S. 18–59 (44).