Nachdem das seit Mitte des 13. Jahrhunderts nahe dem Steintor von Bürgern gestiftete und vom Rat der Stadt Hannover errichtete Hospital Sankt Spiritus ab dem Jahr 1256 Lahmen und Blinden zur Pflege sowie Reisenden als Unterkunft gedient hatte,[1] wurde im Jahr 1297 zusätzlich eine eigene Kirche errichtet,[3] die damalige Heilig-Geist-Kirche (Sankt Spiritus).[1]
Nachdem die Garnisonsgemeinde inklusive zahlreicher preußischer Zivilbeamter bis Anfang der 1890er Jahre auf rund 7.000 Mitglieder angewachsen war, erhielt der Architekt Christoph Hehl den Auftrag zu der 1896 neu errichteten Garnisonkirche am Goetheplatz.[2]
Grabmäler und Epitaphe
Ein Stein vor dem Altar soll das seit 1740 gegründete Erbbegräbnis des Adelsgeschlechtes von Ilten markiert haben.[4]
An der nördlichen Seitenwand der Kirche
hing das aus Holz gefertigte – und durch Wurmfrass beschädigte – Epitaph des 1738 gestorbenen Generals von Swaan[4]
fand sich das aus Marmor gehauene Denkmal des 1776 gestorbenen Feldmarschalls Friedrich von Spörcken. Vor dem Abbruch der Kirche wurde der vierseitige Obelisk, an dessen Basis soldatische Embleme geformt waren und unter dem eine Inschriftentafel angebracht war, in die Halle des Engesohder Friedhofestransloziert. Das Denkmal wurde später auch als „[...] zur Gartenkirche gehörig“ beschrieben.[4]
Literatur
Arnold Nöldeke (Bearb.): Hospital St. Spiritus (abgebrochen 1894) und Heilige-Geist-Kirche, spätere Garnisonkirche (abgebrochen 1875), in ders: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, hrsg. vom Provinzialausschuss und Landesdirektorium der Provinz Hannover, Teil 1: Regierungsbezirk Hannover, Heft 2 in zwei Teilen (= Heft 19 des Gesamtwerkes), Hannover: Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover, 1932, S. 230–236
Jürgen Ritter (Bearb.), Hans-Hermann Brambach et al. (Mitarb.): Garnison-Kirchenbuch Hannover 1690-1811 (= Sonderveröffentlichung, Bd. 18), vier Bände, Hannover: Niedersächsischer Landesverein für Familienkunde, 1988–1991
Werner Trolp: Die Militärseelsorge in der hannoverschen Armee. Betreuung innerhalb der allgemeinen Strukturen der Kirche unter Berücksichtigung von Besonderheiten der Armee (= Studien zur Kirchengeschichte Niedersachsens, Bd. 45), zugleich Dissertation 2012 an der Universität Hannover, Göttingen: V & R Unipress, 2012, ISBN 978-3-8471-0067-6 und ISBN 3-8471-0067-X; Inhaltsverzeichnis und Inhaltstext
↑ abcFlorian Hoffmann, Waldemar R. Röhrbein: Garnisonkirche(n). In: Stadtlexikon Hannover, S. 201
↑ abMartin Stöber (Niedersächsisches Institut für Historische Regionalforschung e.V., Redaktion): Stift zum Heiligen Geist. In: Armenstiftungen im Wandel der Jahrhunderte. 750 Jahre Tradition und Verantwortung in Hannover, Dokumentation zur gleichnamigen Ausstellung, hrsg. vom Stift zum Heiligen Geist, St. Nikolai Stift zu Hannover, Johann-Jobst Wagener’sche Stiftung, Landeshauptstadt Hannover, Hannover 2008, S. 22–27
↑ abcdeArnold Nöldeke (Bearb.): Hospital St. Spiritus (abgebrochen 1894) und Heilige-Geist-Kirche, spätere Garnisonkirche (abgebrochen 1875), in ders: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, hrsg. vom Provinzialausschuss und Landesdirektorium der Provinz Hannover, Teil 1: Regierungsbezirk Hannover, Heft 2 in zwei Teilen (= Heft 19 des Gesamtwerkes), Hannover: Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover, 1932, S. 230–236