Die Saison 2003/04 des von der FIS veranstalteten Alpinen Skiweltcups begann am 25. Oktober 2003 in Sölden und endete am 14. März 2004 anlässlich des Weltcup-Finales in Sestriere. Bei den Männern wurden 37 Rennen ausgetragen (12 Abfahrten, 7 Super-G, 7 Riesenslaloms, 11 Slaloms), hinzu kamen zwei Kombinationswertungen. Bei den Frauen waren es 35 Rennen (9 Abfahrten, 8 Super-G, 8 Riesenslaloms, 10 Slaloms).
Diese Saison war ein Zwischenjahr ohne Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele.
Bei den Herren stand der Gesamtweltcup im Zeichen eines Duells zwischen dem nach fast zweijähriger Verletzungspause in den Weltcup zurückgekehrten Hermann Maier, der vor seinem schweren Motorradunfall schon dreimal den Weltcup gewonnen hatte (1998, 2000, 2001), und Stephan Eberharter, der in Maiers Abwesenheit die Gesamtwertungen 2002 und 2003 für sich entscheiden konnte. Eberharter hatte wegen einer starken Verkühlung einen schlechten Saisonstart (sodass anfangs eher Bode Miller als Hauptkonkurrent für Maier betrachtet wurde), holte aber sukzessive auf und hatte vor dem letzten angesetzten Rennen, dem Riesenslalom von Sestriere, einen Rückstand von 42 Punkten. Als dieses Rennen wegen Schlechtwetters abgesagt wurde, stand Maier als Weltcupsieger fest.
Weltcupwertungen
Gesamt
Abfahrt
Super-G
Riesenslalom
Slalom
Kombination
Podestplatzierungen Herren
Abfahrt
Super-G
Riesenslalom
Slalom
Kombination
Podestplatzierungen Damen
Abfahrt
Super-G
Riesenslalom
Slalom
Nationencup
Saisonverlauf
Premierensiege
Herren:
- Am 7. Dezember konnte Bjarne Solbakken beim Super-G in Beaver Creek seinen Premierensieg feiern, der allerdings auch sein einziger bleiben sollte.
- Nach 2 zweiten Plätzen (vor einem Jahr und vor wenigen Tagen, jeweils beim Riesenslalom in Alta Badia) gewann Davide Simoncelli nun hier beim nochmals auf der Gran Risa ausgetragenen Riesenslalom am 21. Dezember sein erstes Weltcup-Rennen.
Damen:
- Denise Karbon, die bereits bei den Weltmeisterschaften Riesenslalom-Silber gewonnen hatte, kam am 13. Dezember in Alta Badia zu ihrem ersten von sechs Siegen, alle im Riesenslalom.
- Erster Sieg (mit Start-N° 31) für Maria Riesch am 30. Januar bei der ersten Abfahrt in Haus im Ennstal.
Verschiebungen
Herren:
- Schon über eine Woche vor den Rennen in Val-d’Isère stand deren Absage bevor, vor allem die Abfahrt vom 13. Dezember hatte bereits gecancelt werden müssen. Sie wurde auf den 5. Dezember in Beaver Creek vorverlegt. Für den Riesenslalom am 14. Dezember stand Alta Badia zur Disposition, wobei vorerst angedacht war, diesen und auch den ohnehin dort geplanten hintereinander zu fahren, danach das Gröden-Programm zu starten und mit dem Super-G am 21. Dezember abzuschließen.[1]
- Die Abfahrt in Bormio wurde vorerst wegen Schneefalls, Windes und Nebels vom 28. auf 29. Dezember verschoben; ab 12 Uhr hatte es halbstündlich Startversuche bis zum spätestmöglichen Zeitpunkt 15 Uhr gegeben. Danach machten 40 cm Neuschnee über Nacht die Austragung am 29. Dezember unmöglich.[2][3]
Damen:
- Der für 21. Dezember angesetzte Super-G von St. Moritz musste wegen der als „Maloja-Schlange“ bekannten Nebelbank abgesagt werden.[4]
Verletzungen
- Frédéric Covili erlitt am 21. Dezember beim Riesenslalom in Alta Badia bei einem Sturz im ersten Durchgang eine Bänderverletzung im linken Knie, damit war für ihn die Saison zu Ende.[5]
- Bei der Abfahrt am 20. Dezember in St. Moritz stürzte Christine Sponring (sie trug die Start-N° 26) mit einer Geschwindigkeit von ca. 100 km/h im unteren Streckenteil und prallte in den Absperrzaun, erlitt einen Kreuzband- und Meniskusriss im linken Knie und eine Schulterluxation. Sie durfte am 23. Dezember aus der Uni-Klinik Innsbruck nachhause.[6][7]
Sonstige Ereignisse
Herren:
- Ivica Kostelić wagte sich am 29. November in Lake Louise erstmals auf eine Weltcup-Abfahrt und kam mit Nr. 34 auf Rang 49, wobei er 3,10 s Rückstand aufwies.
- Außerdem gelang dem mittlerweile zum Abfahrtsweltmeister avancierten Michael Walchhofer, nachdem er zehn Monate zuvor mit dem Sieg in der Hahnenkamm-Kombination am 26. Januar erstmals einen Weltcupbewerb gewonnen hatte, hier in Lake Louise der erste Weltcup-Abfahrtssieg.
- Stephan Eberharter gewann am 10. Januar in Chamonix mit der von ihm in einer Abfahrt erstmals getragenen N° 1 und war zu diesem Zeitpunkt mit 34 Jahren, 9 Monaten und 17 Tagen der älteste Weltcup-Sieger; bislang war Leonhard Stock am 12. Dezember 1992 in der Abfahrt Gröden II mit 34 Jahren, 8 Monaten und 19 Tagen der Rekordhalter. Zugleich stellte Eberharter die Marke seines Landmannes Franz Klammer mit 26 Weltcupsiegen ein.
- Mit seinem 46. Weltcup-Rennsieg (mit Start-N° 27) bei der Abfahrt in St. Anton am Arlberg zog Hermann Maier am 14. Februar in der „Ewigenliste der Weltcupsiege“ mit Marc Girardelli gleich und lag auf Rang 3.
Damen:
- Nicole Hosp gewann (mit N° 5) am 17. Dezember den zweiten Slalom am Miramonti-Hang von Madonna di Campiglio und war damit die erste Slalomsiegerin des Austria-Teams seit Sabine Egger am 29. Dezember 1999 in Lienz.
Karriereende
Weblinks
- Weltcup Herren
- Weltcup Damen
Einzelnachweise
- ↑ „Keine Schneefahrbahn“ in «Kleine Zeitung» vom 4. Dezember 2003; Seite 57
- ↑ „Bormio-Abfahrt wird heute neu gestartet“ in «Kleine Zeitung» vom 29. Dezember 2003; Seite 32
- ↑ „Eine Million wartete – und sah keine Abfahrt“ in «Kleine Zeitung» vom 30. Dezember 2003; Seiten 44/45
- ↑ „Ab in die Weihnachtspause“ in «Kleine Zeitung» vom 22. Dezember 2003; Seite 32
- ↑ „Covilis Saison ist aus“ in «Kleine Zeitung» vom 23. Dezember 2003; Seite 51; POS.: Spalte 1, Mitte
- ↑ „Wieder Götschl, doch es kam keine Freude auf“ in «Kleine Zeitung» vom 21. Dezember 2003; Seite 80
- ↑ „Sponring darf heim“ in «Kleine Zeitung» vom 23. Dezember 2003; Seite 51; POS.: Spalte 2, Mitte